Berlin: München- Mühldorf zu wenig ausgelastet?

Weitere Eindrücke vom CSU- Schienengipfel mit Informationen, die bewusst oder unbewusst den Medien nicht zu entnehmen waren:

Bei den vier Doppelspurabschnitten handelt es sich um Neubauprojekte, bei denen Lärmschutzwände gebaut werden. Die Einzelspurabschnitte haben Bestandsschutz. D.h. der Verkehr wird hier zwar deutlich zunehmen, die Bahn muss aber keinerlei Maßnahmen treffen!
Dafür vorgesehenes Geld, welches der Bund für solche Maßnahmen bei Altstrecken vorsieht, scheint bereits auf Jahre hinaus auf anderen Strecken verplant zu sein. Da regt sich verständlicherweise schon Widerstand in Teilen der Bevölkerung…

Der Ausbau von München über Mühldorf nach Freilassing, bzw. die Anbindung des Bayerischen Chemiedreiecks ist beim Bund wohl nur deshalb noch nicht in den allerhöchsten Prioritätsstufen gelandet, da die Strecke nicht 24 Stunden pro Tag genutzt wird!
Somit bestehen aus Berliner Sicht noch freie Kapazitäten.
Die Industrie ist sich dessen bewusst und will den Anwohnern einen Rund-um-die-Uhr-Verkehr ohne Lärmschutz nicht zumuten.
Im Ernstfall werden wohl eher zusätzliche Lastwägen gefahren, als dass Anwohnerproteste ausgelöst werden.

Alles in allem ein Teufelskreis, dessen Ende ohne Druck aus der Öffentlichkeit fortgesetzt wird.

15.000 tägliche Pendler und 2% des Gütersverkehrsaufkommens der Bundesrepublik Deutschland scheinen in Berlin kaum jemanden zu interessieren…