Zwei Gleise durch Hafenhinterland- Anbindung?

Bereits heute verkehrt täglich vom Standort Burghausen der Wacker Chemie AG ein Zug je Richtung zum Containerhafen nach Hamburg. Der Einsatz eines zweiten Zuges (der dann 120 von 250 LKW-Fahrten überflüssig machen würde) scheitert an der überlasteten Infrastruktur. Für die Chemische Industrie übernimmt die Railion-Tochter BTT BahnTank Transport GmbH zahlreiche Containertransporte nach Hamburg.


Die Passauer Neue Presse (pnp) berichtet nun, dass Klaas Hübner eine „reelle Chance für Bahnausbau über Programm zur Seehafen-Hinterlandanbindung“ sieht.

Klaas Hübner, SPD, sitzt seit 2002 für den Wahlkreis Bernburg – Saalkreis – Bitterfeld im Deutschen Bundestag.
Hübner ist stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und gehört zum „Seeheimer Kreis“.

Hübners Vorschlag hört sich wie ein Aprilscherz im August an.

Oder doch nicht? Die Strecke München – Hamburg ist bestens ausgebaut! Nach Edmund Stoibers Transrapid- Theorie, würde Burghausen, durch den zweigleisigen Ausbau bis München, näher an Hamburg ranrücken. Weil München quasi schon Hamburg ist…

Die Fahrzeit der Güterzüge von München nach Hamburg dürfte derzeit zwei drittel der Gesamtfahrzeit betragen. Alleine von Burghausen nach München benötigt ein Güterzug ca. vier Stunden. Die Probleme sind hinreichend bekannt.

Möglicherweise könnte man auf diese Art und Weise einen Förderanspruch ableiten und den Ausbau der Strecke München – Mühldorf – Burghausen somit über das Programm zur Seehafen-Hinterlandanbindung beschleunigen.

Fragt sich nur, warum dieser Vorschlag bis dato von keinem heimischen Bundestagsabgeordneten in Erwägung gezogen wurde?
Oder handelt es sich bei Hübners Vorstoß um reines Wahlkampfgetöse?