Kommentar: Seehofers Staatskanzlei fordert wieder: München-Mühldorf-Freilassing im nächsten Jahrzehnt ausbauen

Inn-sider.de: Was wurde nicht schon alles gefordert: Die Bemühungen zum Bahnaubau mehr zu würdigen, die Finanzmittel des Seehafen- Hinterland- Programms zu verwenden. Nun fordert der Freistaat: Die Bahnstrecke im nächsten Jahrzehnt auszubauen.

Kommentar: Seehofers Staatskanzlei schwadroniert: München-Mühldorf-Freilassing im nächsten Jahrzehnt ausbauen

Was wurde nicht schon alles gefordert: Die Bemühungen zum Bahnaubau mehr zu würdigen, die Finanzmittel des Seehafen- Hinterland- Programms zu verwenden. Nun fordert der Freistaat: Die Bahnstrecke im nächsten Jahrzehnt auszubauen.

Die Staatsregierung hat sich für das Konzept des Bayer. Verkehrsministerium zum Bahnknoten München entschieden.

Darin enthalten: Der 2. Tunnel für die S- Bahn, für 1,5 Milliarden Euro.
Die Flughafenanbindung über die Trasse der S8- für 1,4 Milliarden Euro. Die Summe enthält 560 Millionen für die Bahnstrecke München- Mühldorf, aber nicht die 425 Millionen für einen weiteren Tunnel in München zwischen Daglfing u. Johanniskirchen.

Die Bahnstrecke München- Mühldorf- Freilassing, die Doppelspurinseln und kilometerlangen Zugkreuzungsmöglichkeiten bei Markt Schwaben und Dorfen, sowie der viergleisige Ausbau München Riem West – Markt Schwaben wird vorausgesetzt, vom Freistaat, ebenso wie die Elektrifizierung der gesamten Bahnstrecke von Markt Schwaben bis Freilassing.
Dies kostet weitere, hunderte Millionen, alleine der Abschnitt Tüßling- Freilassing soll 1,4 Milliarden kosten.

Erst wenn das alles gebaut ist, sieht die Staatsregierung eine Notwendigkeit für den Bau von Walpertskirchener Spange, von Erding bis Obergeislbach bei Thann Matzbach, wo dann künftig die Flughafenbahn Südostbayern abzweigen soll.

Die Kosten für die Walpertskirchener Spange u. den dafür nötigen S- Bahn Ringschluss Erding, einer neuen Trasse vom Flughafen München zur S- Bahn- Station in Erding, sind in keiner der oben genannten Zahlen enthalten.

Insgesamt also 5,595 Milliarden Euro Investitionen ohne den Ringschluss Erding u. die Walpertskirchener Spange.

Es bleibt der üble Verdacht, dass die CSU- FDP- Staatsregierung München- Mühldorf- Freilassing als Grund gegenüber der Region vorschiebt, um zuerst die Milliardenprojekte in München verwirklichen zu können.

Wenn in München dann auch noch die Kosten der Ausbauvorhaben -wie bei derlei Projekten üblich- am Ende höher sein sollten, als zu Beginn angenommen, drohen alle weiteren Maßnahmen im Bereich Schienenverkehr in Bayern bis 2025 still zu stehen. Im neuen Haushalt soll die Staatsregierung vorsorglich schon einmal mit 200 Millionen Euro Puffer kalkuliert haben, für den S- Bahn- Tunnel.

Die Forderung gen Bund u. Bundesverkehrsminister Ramsauer, der Ausbau der Bahnstrecke München- Mühldorf- Freilassing solle innerhalb des nächsten Jahrzehnts vollzogen werden, klingt wie ein sarkastischer Witz, angesichts der Meldungen, Versprechen und Befürwortungen seit 1985 aus der Bayer. Staatskanzlei.

Ramsauer wird seine liebe Mühe haben, all die Vorhaben nur annähernd in die Tat umsetzen zu können. Auch andere Bundesländer haben Wunschlisten und wenn diese ebenso klotzen u. kleckern, anstatt nüchtern zu kalkulieren, wird die ABS 38 München- Mühldorf- Freilassing noch lange Jahre ein Diesellok- Paradies bleiben. Ohne Anbindung an den Flughafen.

Der Betrachter in der Region könnte meinen: Hauptsache der Milliardentunnel in München wurde auf Kosten aller gebaut, der Stellenwert der Region einmal mehr mit Füssen getreten und deren Hilflosigkeit, als Vorwand, beinahe schamlos ausgenutzt!