Gelder für den Bahnausbau: Flughafenbahn Südostbayern am Abstellgleis

Inn-sider.de: Durch den noch vom Landtag abzusegnenden Bau des 2. S- Bahn- Stammtunnels in München, braucht der Freistaat Bayern dringend weitere Ländermittel, um diese Ausbauten finanzieren zu können.
Deshalb hat sich das Bayer. Verkehrsministerium dazu entschlossen, den Bau der Walpertskirchener Spange nicht mit Geldern des Freistaates zu finanzieren.

Gelder für den Bahnausbau: Flughafenbahn Südostbayern am Abstellgleis

Es gibt mehrere Finanzierungsmöglichkeiten für den Bau von Schienenwegen.
Ein Finanztopf liegt beim Bund, der ihm Rahmen des Bedarfsplans über die Schienenprojekte des ,,vordringlichen Bedarfs“ derlei Ausbauten finanziert.

Über den Topf des Gemeinde Verkehrs Finanzierungsgesetzes, kurz GVFG, konnten bisher die Länder Planungen und Ausbauten im Schienennahverkehr finanzieren.

Der Ausbau der TEN- Strecke München- Mühldorf- Freilassing, im Rahmen der Magistrale für Europa, Paris- Budapest, wurde bisher immer als reine Bundesaufgabe gesehen. Ohne den Einsatz von Geldern aus dem Nahverkehrstopf des GVFG.

Die heimische Bahnstrecke, als Bayerns am meisten befahrende, eingleisige und zudem nicht- elektrifizierte Bahnlinie, ist seit 1985 im Bundesverkehrswegeplan aufgeführt und steht dort seit längerem im ,,vordringlichen Bedarf“. Genützt hat das bis dato wenig, die zögerlichen u. spärlichen Ausbauvorhaben einmal ausgenommen.

Wie nun bekannt wurde, hat der Freistaat Bayern die sog. Walpertskirchener Spange, eine Schienenverbindung zwischen der Mühldorfer Bahnlinie und der Erdinger S- Bahn zum Flughafen München ,,umgetopft“.

Bisher war die Walpertskirchener Spange im Länder-Topf der GVFG- Gelder enthalten, wie u.a. der S- Bahn- Ringschluss zwischen Erding und dem Flughafen, oder aber der Neufahrener Kurve, einem neuen Gleis zum Anschluss von Landshut u. Regensburg an den Flughafen.

Durch den noch vom Landtag abzusegnenden Bau des 2. S- Bahn- Stammtunnels in München, braucht der Freistaat Bayern dringend weitere Ländermittel, um diese Ausbauten finanzieren zu können.
Deshalb hat sich das Bayer. Verkehrsministerium dazu entschlossen, den Bau der Walpertskirchener Spange nicht mit Geldern des Freistaates zu finanzieren.
Nun soll der Bund einspringen, mit Geldern, die schon beim Ausbau der Bahnstrecke München- Mühldorf- Freilassing seit Jahrzehnten fehlen.

Die Forderung der Bayer. Staatsregierung gen Bund, den Ausbau der Bahnstrecke München- Mühldorf- Freilassing im nächsten Jahrzehnt zu realisieren, zusammen mit der Walpertskirchener Spange, lässt nicht gerade rosige Zeiten erahnen.

Den vielen Plänen, Versprechen u. Ausbauvorhaben folgten bisher zu wenige Schritte. Die klaffende Finanzlücke des Bundes ließ einfach nicht mehr zu.

Dass nun gar die Pläne der Walpertskirchener Spange, zur Flughafenanbindung des Chemiedreiecks, den leeren Bundeskassen übertragen wurden, lässt eine Realisierung im kommenden Jahrzehnt als äußerst unwahrscheinlich erahnen.

Südostbayern, mit dem Bayerischen Chemiedreieck, wird in München wieder einmal hinten angereiht: Während Nordbayern bereits 2016 an den Flughafen angebunden sein wird und die Stadt München evtl. bis 2018, ist für die Realisierung der Airportbahn Südostbayern kein Datum in Sicht. Hinzu kommt, dass mindestens der Bau eines zweiten Gleises zwischen Dorfen und Thann Matzbach und weiter zur Abzweigung des Schienenstranges gen Flughafen nötig sein wird.
Auch dazu ist von den Verkehrsministerien und der Bahn nichts zu vernehmen.

Grafik: Die vorausgesetzten Ausbauten im Schienenbereich zur Anbindung des Flughafens. Mit hervorgehobenen Finanzierungslücken. Quelle (ursprünglich): Bayer. Verkehrsministerium