ProBahn u. NOlympia 2018: Falsche Zahlen zum Bahnausbau

Inn-sider.de:  In einem Papier ,,18 Gründe gegen Olympia“ (2018 in München und Garmisch Partenkirchen d. Red.) stützen sich die Olympia-Gegner auf Zahlen zu Infrastrukturvorhaben des Fahrgastverbandes ProBahn.

ProBahn u. NOlympia 2018: Falsche Zahlen zum Bahnausbau

In einem Papier ,,18 Gründe gegen Olympia“ (2018 in München und Garmisch Partenkirchen d. Red.) stützen sich die Olympia-Gegner auf Zahlen zu Infrastrukturvorhaben des Fahrgastverbandes ProBahn.

ProBahn summiert hier den Ausbau der Bahnstrecke München- Mühldorf- Freilassing auf 580 Millionen Euro. Laut ProBahn und NOlympia gefährde die Olympiade 2018 wichtige Verkehrsprojekte.

Die kalkulierte Ausbau- Summe von ProBahn kann kaum der Realität entsprechen, verglichen mit den Ausbaumaßnahmen im Abschnitt Ampfing- Altmühldorf.
64 Millionen Euro kostete der acht Kilometer lange Ausbauabschnitt, der nur zwei neue Eisenbahnunterführungen, keine Kurvenbegradigungen und keine Elektrifizierung notwendig machte.
Unter Strich ca. 8 Millionen Euro pro Kilometer. Für ein Gleis, denn das alte wurde nur notdürftig renoviert.

Tatsächlich wird der komplett zweigleisige Ausbau mitsamt Elektrifizierung der sogenannten ABS 38 von München über Mühldorf nach Freilassing vom Bundesverkehrsministerium und der Bahn derzeit mit 2,83 Milliarden Euro veranschlagt.
Mit eingerechnet wurden diverse Vorhaben in München, die S- Bahn- Anbindung der Messe in Riem, der viergleisige Ausbau der Flughafen- S- Bahn von Daglfing nach Johanniskirchen und die sog. Truderinger Kurve. Eine Schienenanbindung von der Rosenheimer zur Mühldorfer Bahnlinie.

Werden die Kosten für die Maßnahmen in München ausgeklammert und die Kosten des Ausbauabschnittes Ampfing- Altmühldorf auf die Gesamtstrecke hochgerechnet, können die Zahlenangaben von pro Bahn nicht der Wahrheit entsprechen.

Die plumpe Verlegung eines zweiten Gleises, neben dem bisherigen Schienenstrang, ohne Entschärfung der Kurvenradien und damit einer wesentlichen Erhöhung der Geschwindigkeit von 120 bzw. 140 auf 160 km/h kann nicht Ziel eines zukunftsweisenden Ausbaues sein.
Die Kalkulationen des Fahrgastverbandes ProBahn scheinen in derlei Richtungen zu zielen.

In einem kürzlich veröffentlichen Gutachten des Bundesumweltamtes argumentierten die Gutachter zu den Kosten: „Kritisch sind die überaus hohen Bau­kosten zu sehen, die sich 2008 von gut 800 Mio. auf 2.836 Mio. Euro mehr als verdreifachten. Ohne Kenntnis der Kos­tensätze nach Abschnitten und Gewer­ken ist der Kostensprung nicht nach­vollziehbar. Zu mutmaßen ist, dass insbesondere die Maßnahmen im/ nahe Münchner Raum (München-Riem West — Markt Schwaben) überdurch­schnittlich teuer sind.“

Die Olympiagegner haben, trotz Hinweisen aus der Region, bis heute nicht auf die Einwände reagiert.