Stuttgart 21 frisst unser Geld, Milliarden, während in Südostbayern fehlen die 500 Millionen.

Oberbayerisches Volksblatt: Angela Merkel hat ihr Ziel erreicht: Die Wacker-Chemie investiert künftig im Osten, in Nünchritz, Sachsen, statt Burghausen, Oberbayern. So das Credo des Wacker-Finanzvorstands bei einem Besuch von Bayerns Wirtschaftsminister Zeil. Man lässt sich die ewigen Versprechen der Politik nicht mehr gefallen beim Bahnausbau München-Mühldorf!

Die führenden Luftblasenproduzenten aus München gaben sich die Tage die Ehre in der Region. Doch leider zeigte sich der CSU-

Innenminister bei der A94 nicht gut vorbereitet und stolzierte überheblich wie ein Gockel über den Misthaufen Südostbayern, sprach von Datierungen, die nie einzuhalten sind.

Leserbrief im Alt- Neuöttinger Anzeiger vom 04. September 2010:

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Chemiedreieck spielt nur die zweite Geige
Zum Berichterstattung über die A 94 und den Bahnausbau:
„Bayerns Verkehrsminister Zeil (FDP) schreibt dem Traunsteiner Bundesverkehrsminister Ramsauer (CSU) einen Brief. Wegen dem Bahnausbau. Dabei hatte der noch vollmundig beim Spatenstich der Ehringer Innbrücke über 100 Millionen zugesagt. Minister Zeil schreibt den Brief natürlich nicht selbst, sondern ein Experte, ein Beamter seines Ministeriums. Der Minister wird ihn unterzeichnen, vielleicht Korrekturen vornehmen. Bundesverkehrsminister Ramsauer wird den Brief lesen, oder auch nicht. Bearbeiten und beantworten wird ihn ein Experte in seinem Berliner Ministerium. Mit den üblichen Salven. (…)

Die Fakten zum Thema liegen am Tisch, die Fronten sind seit Jahren verhärtet. In Berlin hat sich festgesetzt, dass der Ausbau zwischen München und Mühldorf nicht oberste Priorität genießt. Der Begriff „vordringlich“ ist dehnbar. So gibt sich auch die Bahn. Ramsauer müsste entweder ein anderes Projekt stoppen oder in die Länge ziehen. Wie etwa den unterirdischen Hauptbahnhof Stuttgart 21 (…) oder den Milliardenfresser „Neubaustrecke Nürnberg-Erfurt”. Mehr Geld vom Finanzministerium wäre eine andere Lösung.

(…) Ramsauer steckt in einer tiefen Sackgasse. Daran ändert auch die neuerliche Korrespondenz nichts. Im Gegenteil: Nun schreiben sich wieder Juristen und Verwaltungsbeamte, die sich kaum riechen können. Für die Berliner Beamten gilt jeder Euro als verschwendet, den ein Bundesland, den die Länderverwaltungen selbst investieren können. Die Länderbeamten hingegen mögen den Bund nicht, weil er ihnen ständig ins Handwerk pfuscht. (…)
Kanzlerin Merkel dürfte es gefallen, wenn Unternehmen wie Wacker in Sachsen investieren – anstatt in Bayern. Dem Land Sachsen ebenso. Lange genug hat es gedauert. Und in München ist man sich der Tragweite längst noch nicht bewusst. (…)

Schafft es Ramsauer nicht, mehr zu bringen, als Merkels Grüß-Gott-August in der Region zu spielen, sollte er sein Amt überdenken, zurücktreten. Er schadet der Region am Ende mehr, als er Nutzen bringt. Auch aus seinem Wahlkreis arbeiten Menschen in Burghausen, pendeln viele über Mühldorf nach München! Hoffnungen kann er keine erfüllen, Gelder kaum locker machen und als Bundesspatenstichminister und Milliardenverschwender für Großprojekte wie den unterirdischen Hauptbahnhof Stuttgart 21 macht er sich nicht glaubwürdiger!

Das Chemiedreieck spielt in Bayern nur zweite Geige im Politkonzert. Die Unkenrufe der Bayern-SPD zur Wacker-Abwanderung erinnern schändlich an die vertröstenden Floskeln der Ära Tiefensee. Trotz der Wacker-Ankündigung, trotz Bayerns am meisten befahrener, eingleisiger Zugstrecke. Neben Stuttgart 21 soll ein weiteres Milliardenprojekt gebaut werden, der zweite S-Bahn-Stammtunnel in München. Derzeit verhandeln die Beamten darüber „vordringlich“. Hier droht das nächste Grab mit ausdrücklicher Zustimmung der heimischen CSU-Abgeordneten und Betreuungsabgeordneten der Opposition! Trotz der finanziellen Engpässe! Ein Frevel gepaart mit Arroganz gegenüber der chemischen Industrie und der heimischen Bevölkerung!“

Ein Kommentar

  1. Tja die Medien stürzen sich immer auf ein zentrales Thema. Von Stuttgart 21 spricht keiner mehr ausserhalb von Stuttgart. Der Sarrazin mit seinen Thesen steht jetzt an Nummer 1 und wird es wohl die ganze nächste Woche noch bleiben. Allerdings hat das auch etwas positives. Man kann auch sehen was ständiger öffentlicher Protest bewirken kann. Wenn die Einwohner in und um Stutgart hart bleiben, dann wird es dieses Milliarden Projekt nicht geben. Ich will nicht wissen, wer sich bis jetzt daran schon eine goldene Nase verdient hat.

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