Bahn: Nach Hitzeschlägen im Sommer – frierende Fahrgäste im Winter?

Inn-sider.de: Antwort der Staatsregierung auf Anfrage des SPD-Verkehrssprechers Wengert: Ein Drittel der Regionalzüge hat keine Klimaanlage – Verfehlte Planung

Bahn: Nach Hitzeschlägen im Sommer – frierende Fahrgäste im Winter?

Im Sommer hatte die Deutsche Bahn mit vielen Ausfällen der Klimaanlagen in ihren Zügen zu kämpfen. In den Innenräumen herrschten teilweise Temperaturen von über 50 Grad Celsius und einige Fahrgäste mussten sogar in ein Krankenhaus gebracht werden. Grund genug für den SPD-Landtagsabgeordneten Paul Wengert, in einer Anfrage an die Staatsregierung die Ausrüstung der auf Bayerns Schienen verkehrenden Züge in Erfahrung zu bringen. Auch in Hinblick auf den kommenden Winter ist die Ausstattung mit Klimaanlagen ein wichtiges Thema.

Der wirtschaftspolitische Sprecher der BayernSPD-Landtagsfraktion wollte wissen, wie viele Züge in Bayern denn überhaupt mit Klimaanlagen ausgerüstet sind. Die Antwort ist deprimierend. Demnach verfügen nur 157 der 218 im Freistaat eingesetzten Dieseltriebwagen über eine Klimaanlage und bei den gerade auf längeren Strecken verkehrenden Doppelstockwagen sind es nur 126 der 209 genutzten Wagen. ,,Dass im Jahr 2010 immer noch ein Drittel der Züge ohne Klimaanlage unterwegs ist, bedeutet eine Zumutung für die vielen, zahlenden Fahrgäste“, findet Wengert.

Nach Auskunft der Staatsregierung besitzen die einstöckigen, sogenannten n-Wagen sowie viele ältere Züge, deren Zahl nicht im Antwortschreiben genannt wird, und ,,einige“ Wagen des Arriva-Länderbahn-Express (alex) gar keine Klimaanlage. ,,Hier sind eindeutig Fehler in der Ausschreibung gemacht worden. Da wurde in den betreffenden Stellen zu kurz gedacht und das müssen jetzt die Fahrgäste ausbaden“, kritisiert der SPD-Wirtschaftsexperte.

,,Der alex fährt einmal quer durch Bayern, von München nach Hof, und gefährdet dabei die Gesundheit der Fahrgäste. Im Sommer ist es zu heiß, im Winter zu kalt“, moniert der Marktoberdorfer Abgeordnete. Zusätzlich zur Belastung durch das Pendeln und der Zeit, die die Menschen auf den Schienen verbringen, geselle sich also auch noch das Gesundheitsrisiko. ,,In der kalten und nassen Jahreszeit gibt dann vielleicht das viel zu kalte Abteil den Ausschlag für die Grippe, das wollen wir nicht“, mahnt Wengert an.

Im Bereich der Südostbayernbahn werden auf den Regionalbahnlinien ebenfalls unklimatisierte Züge eingesetzt. Nicht einmal auf der Hauptstrecke, zwischen München und Mühldorf, sind ausschließlich moderne und klimatisierte Züge im Einsatz.

Bahn und Freistaat begründen dies mit mangelnden Kapazitäten, Kosteneinsparungen sowie Schwierigkeiten im sogenannten Wagenumlauf.

2 Kommentare

  1. Nun, frieren tun die Leute noch nicht. Zur Zeit laufen die Heizungen so stark, dass die Fahrgäste am Morgen die Fenster während der Fahrt öffnen, um saunaartige Zustände zu vermeiden. Aber spätestens wenn der Frost kommt, dann …

  2. …. dann schalten die ganz gewiss die Heizung wieder ab und dann kommt wieder die Durchsage: „Sehr geehrte Damen und Herren, wir bedauern dass heute die Heizung nicht funktioniert! Bitte behalten Sie Ihre Jacken an.“ (Anmerkung: einer der kältestesten Tage des Jahres mit ca. – 18°C).

Kommentare sind geschlossen.