Lesermeinung: Weiterer Etappensieg beim Bahnausbau

Am 2. Mai 2011 war im Alt- Neuöttinger Anzeiger folgender Leserbrief abgedruckt, der uns nun im übermittelt wurde:

Bei der Einweihungsfeier am Kastler Bahnhof gab es diesmal durchaus Positives zu berichten, auch wenn für die weiteren Ausbauabschnitte der ABS 38 zwischen München und Mühldorf wieder nur Vorplanungen verkündet wurden. Richtige Ausführungsplanungen würden die Region mehr beruhigen. Und die Unsicherheit ist groß, wenn man den offenen Brief des Betriebsratsvorsitzenden des Industrieparks Gendorfs gelesen hat.

Trotzdem muß man festhalten, dass sich die Wortwahl der Politik (nicht die des Bahnbevollmächtigten Klaus-Dieter Josel!) deutlich geändert hat. Man spricht nicht mehr von Meilensteinen, sondern vom Etappensieg. Stimmt. Mehr ist das elektronische Stellwerk für Mühldorf-Burghausen nicht, aber auch nicht weniger. Ein kleiner aber wichtiger Baustein auf dem langen Weg zum gesamten Ausbau.
Zudem darf man nach den letzten Aussagen des Bundesverkehrsministers nun wirklich darauf vertrauen, dass auch die Finanzierung des nächsten Bauabschnitts zwischen Altmühldorf und Tüssling gesichert sein dürfte.
Und zu guter Letzt war es auch sehr erfreulich zu hören, dass Herr Dr. Ramsauer die Leserbriefe in der PNP zum Thema Bahnausbau tatsächlich liest. Das nennt man Volksnähe.

Erstaunt war ich aber trotzdem als Dr. Ramsauer in seiner Rede schlecht informierte Leserbriefschreiber anprangerte. Es sei auf der Strecke von Mühldorf nach Freilassing natürlich der Vollausbau geplant, und nicht nur ein Begegnungsabschnitt, wie in einem Leserbrief geschrieben. Man solle erst lesen, bevor man so etwas schreibt.
Wie war das nochmal? Das Bundesverkehrsministerium hatte doch erst im Januar diesen Jahres (?) den neuen Bedarfsplan (?), also die Diskussionsgrundlage für den zukünftigen Bundesverkehrswegeplan, veröffentlicht. Und indem stand sinngemäß, dass der bisher geplante Vollausbau zu teuer wäre und das Gesamtprojekt damit nicht “rentabel”. Um die ABS 38 rentabel und damit finanzierungsfähig zu machen, müsste an zwei Stellen abgespeckt werden. Der viergleisige Ausbau zwischen Markt Schwaben und München Riem sollte wegfallen und eben auch der zweigleisige Ausbau zwischen Mühldorf und Freilassing mit Ausnahme des Begegnungsabschnitts Wiesmühl-Kirchweidach. So stand es auch in der Presse und so dürfte sich auch der besagte Leserbriefschreiber geäußert haben.
Was stimmt den nun? Vielleicht könnte Herr Dr. Ramsauer (über MdB Mayer) ein wenig Licht ins Dunkel bringen? Soll nun der seit 25 Jahren geplante Vollausbau kommen oder das abgespeckte Projekt wie im Bedarfsplan (?) beschrieben? Mit einer kurzen Erklärung könnte der Minister nicht nur den Leserbriefschreiber, sondern die ganze Region auf den neuesten Stand bringen. Vielen Dank im Voraus!