Wasserburger Altstadt für immer aufgegeben: Meinungen…

R. Kurzmeier schrieb folgende Lesermeinung zur endgültigen Stilllegung der Wasserburger Altstadtbahn:

„Am Schluss eines Berichtes in den Medien (Stimmen im Stadtrat) wurde einen Zwischenruf zitiert: „Hergeschenkt, völlig ohne Not.“ Dazu möchte ich sagen: Die Firma Meggle hätte sich auch mit der Trasse weiterentwickeln können, die Altstadtbahn ist aber unwiederbringlich dahin. Dabei hätte man die Trasse auch ohne momentanen Betrieb sichern können, denn das vielzitierte Gevas-Gutachten hat auch gezeigt: Das Fahrgastpotential ist jetzt zwar zu gering, aber es ist durchaus vorhanden. Bei einer späteren Weiterentwicklung der von Reitmehring ausgehenden Strecken ergäben sich ganz andere Zahlen. Speziell halbstündliche Verstärkerzüge nach München und Rosenheim sind nicht undenkbar, das zeigen andere Strecken in Bayern. Dann wären z.B. Direktzüge Wasserburg Stadt-Rosenheim möglich gewesen, wie es sie bis Anfang der 80er Jahre noch gab. All diese Zukunftschancen sind nun vertan.
Weiterhin zeigte das Gutachten: Auch mit dem neuen Fahrplan ab 2013 bleibt die Anbindung der Stadt an den Filzenexpress ein Problem, da die Übergangszeit in Reitmehring mit knapp 20 Minuten zu lang ist. Paradoxerweise rührt dies von der angestrebten Geschwindigkeitssteigerung der Bahnstrecke Reitmehring-Ebersberg her. Sie nützt daher nur dem, der ausschließlich den Zug benutzt und nicht auf den Zubringerbus angewiesen ist. Der Grund dafür ist die Ausrichtung der Busse auf die Rosenheimer und Mühldorfer Züge. Hier muss der Stadtbus dann ab 2013 deutlich verbessert werden, auch das wird viel Geld kosten.

Wir meinen:

Wie ehrlich meint es eine Regierung mit dem Atomausstieg, wie wollen die die Energiewende schaffen, wenn beim Verkehr, beim CO2- Verbrauch, weiterhin keine Ausbauten auf der Schiene erfolgen?
Der Ausbau München- Mühldorf liegt brach, bis zum Jahr 2020, in Wasserburg wird nun gar die Altstadtbahn für immer aufgegeben!
Da sollen mit großspurigen Programmen Gebäude saniert und energetisch aufgepäppelt werden, während man beim Verkehr gegenteilig handelt!
Lokale Politiker managen in München zwar die Energiewende, während vor Ort kein Umdenken stattfindet! Bundesverkehrsminister Ramsauer hat im Münchner Merkur gesagt: Bis zum Jahr 2018 wird es keine Schienen-Anbindung an den Flughafen geben.
Man will zwar eine dritte Startbahn, zur Schienenanbindung sagt der Minister „eine Anbindung des Flughafens im Fernverkehr ist langfristig unrealistisch“. Das wäre auf anderen Flughäfen ähnlich! München ist die Nummer zwei nach Frankfurt, dort halten aber ICEs!

Wozu eine weitere Startbahn, wenn man auf eine Anbindung via Schiene verzichtet? Für ein internationales Drehkreuz? Umsteigende Fluggäste aus der ganzen Welt, als Profit vor der Heimat und der eigenen Bevölkerung?

Man fühlt sich einmal mehr an die Worte eines Indianers erinnert: „Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann.“