A94: Umweg über Isen Verstopfte Schleichwege

Süddeutsche Zeitung: Eröffnung des neuen A-94-Teilstücks verursacht bei Pastetten und zahlreichen Zubringerstraßen ein Verkehrschaos

Lange Rückstaus am Autobahnende, verirrte Autofahrer, die von ihrem Navi Richtung Mühldorf oder Passau durch Isen geleitet werden – das derzeitige Ende der A 94 an der Staatsstraße 2331 bei Pastetten hat dort und auf den kleinen Zubringerstraßen ein Chaos verursacht.

Verantwortlich ist die Autobahndirektion Südbayern, die zwar vorschriftsmäßig, aber offenbar nicht hinreichend ausgeschildert hat, dass der Fernverkehr Richtung Passau und ins Chemiedreieck die Ausfahrt auf die B 12 bei Hohenlinden nutzen soll. Seit Freitag stehen nun zwei mobile LED-Tafeln, die den Autofahrern den Weg weisen sollen.

Merkur-Online:

Dorfen – Für Aufregung in Dorfen sorgte Bayerns Staatsminister Marcel Huber (CSU) bei der Eröffnung des A94-Abschnitts Forstinning-Pastetten.
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Die Aussage ließ an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig: Jeder Bauabschnitt werde nach Fertigstellung sofort für den Verkehr freigeben, hatte der Staatskanzleichef am vergangenen Mittwoch beim Festakt auf der A 94 erklärt. Damit tritt das ein, was man in Dorfen und besonders in Schwindkirchen längst befürchtet.

Der A 94-Abschnitt Pastetten-Dorfen soll also unter Verkehr genommen, auch wenn der Anschlussabschnitt Dorfen-Heldenstein noch im Bau ist. Dass die Teilstücke der Autobahn gleichzeitig fertig sind, wie es Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) vergangene Woche bei der Eröffnung versprochen hatte, mag in Dorfen kaum einer glauben, wie vielfach zu hören ist.

Eine isolierte Freigabe der A 94 bei Dorfen würde einen möglicherweise jahrelangen Verkehrssupergau vor allem für den kleinen Ort Schwindkirchen bedeuten. Über 17 000 Fahrzeuge pro Tag sind für den Fall der vorzeitigen Freigabe prognostiziert. Die müssten sich dann durch die schmale Ortsdurchfahrt mit drei engen 90-Grad-Kurven zwängen. „Das wäre das Ende des Dorfes“, befürchten die Bürger in Schwindkirchen.

Merkur-Online: Hörlkofen – „Merkt man die Zunahme durch die A 94?“, fragte Gemeinderat Wolfgang Behn in der Wörther Gemeinderatssitzung am Montagabend. „Freilich“ kam prompt die Antwort aus dem Ratsgremium.

Der Anstieg sei „gravierend“ sagte Ratskollege Anton Erl. Von Staus war in den Wortmeldungen die Rede und von der Einschätzung, dass zu Stoßzeiten drei bis vier Mal soviel Verkehr unterwegs sei.

Bürgermeister Rudi Borgo informierte, man wolle nochmals eine Verkehrszählung im Oktober durchführen, um die Entwicklung vor und nach der Eröffnung vergleichen zu können. Es wurde im Gemeinderat auch gefragt, ob jemand bei der Autobahneinweihung dabei gewesen sei. Man sei „persona non grata“ erwiderte der Bürgermeister. Die Gemeinde Wörth sei erst gar nicht eingeladen worden.