Beamter der Staatsregierung spottet über den „langsamen“ Ausbau nach Mühldorf!

Ringschluss zum Flughafen ohne Regionalbahn aus Mühldorf!

inn-sider.de:

Hans- Peter Göttler, Beamter im Bayerischen Verkehrsministerium, fordert eine Schienenanbindung zum Flughafen ohne Regionalbahnen aus Mühldorf, vorerst.

Die ,,Langsamen“ aus dem Chemiedreieck: Langsame Züge, langsamer Ausbau, Menschen zweiter Klasse?
Ein hoher, bayerischer Beamter spricht das aus, was die Menschen seit langem spüren: Nicht nur die Züge sind langsam, nicht nur der Ausbau der Bahn geht langsam voran, unsere Vordenker scheinen ,,langsam“ zu sein.

Ministerialdirigent Göttler sagte auf einer Veranstaltung in Erding, man müsse bei der Planung der Schienenanbindung an den Flughafen nicht auf den Langsamsten warten. Das berichtete die Süddeutsche Zeitung.
Gemeint ist damit, man wolle von Seiten der Regierung die Erschließung des Flughafens vorantreiben, ohne Mühldorf und das bayerische Chemiedreieck mit an den Flughafen anzubinden.
Denn der Ausbau der Bahnlinie Mühldorf- München geht zu langsam voran, so langsam, dass Ministerpräsident Seehofers Versprechen, die 3. Startbahn am Airport nur mit einer besseren Infrastruktur gleichzeitig zu bauen, nicht erfüllbar ist.
Seehofers Versprechen sind deshalb gefährdet, die Strecke nach Mühldorf lässt man nun erst einmal links liegen.
Die Bahnstrecke von Mühldorf müsste zweigleisig ausgebaut und elektrifiziert werden, denn in den Tunnel am Flughafen, können keine Dieselzüge einfahren.
Den Verkehrspolitikern von CSU und FDP ist der südostbayerische Raum seit Jahren ein Ballast, der immer schwerer wiegt. Es geht nichts voran, man bringt nichts voran, aus dem fernen Berlin mangelt es an Unterstützung.
Die Europamagistrale über Mühldorf hat und hatte nie Priorität, denn die Ausweichmöglichkeiten über Rosenheim nach Salzburg waren und sind weiterhin gegeben.
Eine Verbesserung des Nahverkehrs, mit dem Ausbau der zweigleisigen Begegnungsabschnitte bei Dorfen und Hörlkofen, sah man in Berlin nicht als Aufgabe des Bundes. Die Staatsregierung unter Ministerpräsident Stoiber wollte die Gelder des Freistaates nicht für die Erschließung einer Region, sondern für strahlendere Großprojekte in München ausgeben.
Mitten im Boot: Das Bayerische Verkehrsministerium. Das in Berlin vergeblich mehr Engagement vom Bund forderte, beim Ausbau der Bahn nach Mühldorf.

Verkehrspolitische Alternativen, wie der Einsatz von Hybridzügen, wurden nicht in Erwägung gezogen, angeblich aufgrund mangelnder ,,Wirtschaftlichkeit“.
Die Firma Bombardier beschäftigte sich bereits im Juli 2010 mit dieser ,,Problemstellung“: ,,Bedingt durch die Infrastruktur kommt es vor, dass eine sinnvolle Linienführung elektrifizierte und nicht elektrifizierte Teile einer Strecke einschließt“.

Zwischen Mühldorf und der Abzweigung zur Walpertskirchener Spange, in Obergeislbach, ist die Bahnlinie nicht elektrifiziert. Die Walpertskirchener Spange und der Erdinger S- Bahn- Ringschluss zum Flughafen würden hingegen elektrifiziert werden.
Bombardier schreibt weiter: ,,Gründe hierfür sind: Tunnelbauwerke, die nicht mit einem Verbrennungsmotor getriebenen Fahrzeug befahren werden dürfen“ und ,,fehlende Elektrifizierung eines Teils der Linie“.
Das Hybrid-Zug Konzept von Bombardier schlägt den Einsatz einer Diesel-Lokomotive des Typs TRAXX vor, für den elektrischen Antrieb nutzt der Hersteller einen Steuerwagen mit Stromabnehmer.
Laut Bombardier ist der ,,Betrieb auf allen Strecken im deutschen Netz möglich, auf nicht elektrifizierten Strecken mit Diesellokomotive, auf elektrischen Strecken mit angetriebenem Steuerwagen.“ Das ,,Umschalten von Diesel- auf Elektroantrieb“ soll sogar ,,während der Fahrt möglich“ sein.

Von solchen Ideen, will man im Bayerischen Verkehrsministerium allerdings nichts wissen!
Dabei dürfte gerade ein Hans- Peter Göttler bei der Ablehnung der Hybrid- Ideen eine entscheidende Rolle gespielt haben. Alternative Ideen sind verpönt, in Ministeriumskreisen, man setzt entweder auf Beton oder auf Stillstand.

Eine Politik die zeigt: Wir machen die Langsamen noch langsamer und forcieren die Überholspur für die Schnellen.
Von Bundesverkehrsminister Ramsauer im Stich gelassen, von der Staatsregierung in München aufs Abstellgleis geschoben.
Es sieht düster aus, für den Raum Mühldorf, während andere Regionen hoffen können, mit der 3. Startbahn besser an den Flughafen München angebunden zu werden.
Die 20.000 vielleicht bald 40.000 Arbeitsplätze am Flughafen München bleiben damit weiterhin schwer erreichbar, für die Menschen im gesamten südostbayerischen Raum.