Die A94 als Beispiel für den Bahnausbau: Was bedeutet ,,keine Festschreibung der Mittel“?

Inn-sider.de: Laut dem SPD- Bundestagsabgeordneten aus Erding, Ewald Schurer, forderte die SPD im Bundestag erneut eine Festschreibung von Geldern für Bauprojekte in Südostbayern: Schurer und seine SPD- Kollegen stellten den Antrag, die zusätzlichen Mittel im Verkehrsetat unter anderem für den Bau der Ausbauabschnitte der Bahn, von Altmühldorf über Mühldorf bis Tüßling und für den Bau des dritten Gleises zwischen Freilassing und Salzburg festzuschreiben.

Der Antrag wurde abgelehnt. Nicht zum ersten Mal:
Mühldorfs Bürgermeister Günter Knoblauch hat in seiner Zeit als Kommunalpolitiker schon einiges erlebt.
Knoblauch erzählt von seinen politischen Erfolgen, von Verhandlungen in Berliner Hinterzimmern oder Mühldorfer Gaststätten unter vier Augen.

Eine Geschichte Knoblauchs jedoch, verdeutlicht am besten, wie er, im Gegensatz zu manch anderem, in persönlichen Gesprächen um sein Mühldorf gekämpft hat.

Die A94 hätte nämlich eigentlich nicht wie derzeit in Ampfing, sondern in Mühldorf Nord enden sollen. Der ganze Verkehr von der Autobahn wäre dann durch den Mühldorfer Norden, über die Nordtangente bis zur B12 gerollt. Nicht nur für Knoblauch eine Horrorvorstellung.
Zumal der Weiterbau der A94 bis Ampfing nur weitere neun Millionen Euro gekostet hätte.

Doch bis das Geld in die Region floss, kostete das den Mühldorfer Bürgermeister einige Gläschen Wein in Hinterzimmern und Mühldorfer Gaststätten. Dabei wurden ihm gerade von der Staatsregierung in München und dem Bayerischen Innenministerium stetig Steine in den Weg gelegt.

Knoblauch ließ nicht locker, in Berlin. Beim ersten Mal, konnte er einem Berliner Kollegen die katastrophale Auswirkung eines A94- Baues bis Mühldorf-Nord erläutern. Händeringend kämpfte er um die neun Millionen Euro, bis er schließlich die Zusage bekam.

Allerdings wurden damals die Gelder nicht ,,festgeschrieben“, was dazu führte, dass man im Münchner Innenministerium, bei den Straßenbauern, das Geld gerne entgegen nahm, aber nicht für die A94 verwendete.

Für Knoblauch ein Unding!
Nochmals wendete er sich nach Berlin, nochmals konnte er die Zuteilung von neun Millionen Euro erreichen, diesesmal ,,festgeschrieben“ nur für den Weiterbau der A94 von Mühldorf- Nord bis Ampfing.

In München, so erzählt Knoblauch noch heute, im Innenministerium, waren sie damals alles andere als begeistert, fehlte nur noch, dass man politisch in Berlin dagegen die Stimme erhob, die Mittel anderweitig einsetzen zu dürfen, als ,,nur“ für die A94.

Doch Knoblauchs Gespräche mit den Berliner Kollegen im Bundestag hatten gefruchtet. Ob man wollte oder konnte, man musste die Gelder der A94 bis Ampfing verbauen.