Münchner S-Bahn bis Rosenheim und Landshut?

tz-online: München – Das ist Wasser auf die Mühlen all der Leute, die dringend den Ausbau des S-Bahn-Netzes fordern! Und: Es ist die Gelbe Karte für alle Politiker, die bremsen!

Berthold Huber, Vorstand für Personenverkehr bei der Deutschen Bahn, hat jetzt auf der bahnpolitischen Tagung Horber Schienentage in Horb am Neckar deutliche Erweiterungen der Netze in den großen Bahn-Knoten wie München gefordert. Huber: „Das S-Bahnsystem muss künftig schneller und weit ausgreifender in die Region fahren. Wir brauchen unter anderem S-Bahnsysteme bis Rosenheim, Landsberg, Weilheim und Landshut, weil sich die Siedlungsstrukturen ändern.“ Und: Die zweite S-Bahn-Stammstrecke, so Huber gegenüber der tz, könnte hier hilfreich sei.

Der Vorstand verlangte auf den 29. Horber Schienentagen, dass das knappe Geld nicht mehr in Prestigeprojekte gesteckt wird, sondern in die Infrastruktur: „Fehlende Infrastruktur ist ein ernstes Problem. Wir liegen im Fernverkehr bei einer Pünktlichkeit von 80 bis 82 Prozent. Da müssten eigentlich 90 bis 92 Prozent machbar sein. Aber wir werden nicht einmal 86 bis 87 Prozent erreichen, wenn wir das Schienennetz nicht ausbauen.“ Was Berthold Huber allerdings nicht sagte: Etliche Gleise und Weichen, die heute fehlen, wurden erst vor einigen Jahren von unfähigen DB-Netz-Managern ohne Hirn und Verstand herausgerissen. Grund: der vom Ex-Bahnvorstand Mehdorn geplante Börsengang.