Ruhen derzeit die Vorplanungen des optimierten Ausbaues der ABS 38 zwischen München- Mühldorf und Freilassing. Ist das richtig? Fragen an Bahnchef Grube

Sehr geehrter Herr Dr. Grube,

laut einem Zeitungsbericht in Mühldorf a. Inn, ruhen derzeit die Vorplanungen des optimierten Ausbaues der ABS 38 zwischen München- Mühldorf und Freilassing.

Ist das richtig?

Als besorgter Bürger und Kunde Ihres Unternehmens (..) frage ich mich, ob der derzeitige Bestand der Bahnlinie München- Mühldorf bis zum Jahre 2020 noch verbessert wird, oder nicht.

Deshalb hätte ich einige Fragen an Sie und würde mich freuen, wenn Sie diese beantworten würden:

Welche planerischen Maßnahmen umfassen eigentlich diese Vorplanungen und wann sollen diese abgeschlossen sein?

In welchem zeitlichen Abstand müssen nach solchen Vorplanungen die Detail- bzw. Entwurfsplanungen beginnen?

Können diese Vorplanungen, ähnlich den Detail- bzw. Entwurfsplanungen altern, so dass sie nicht mehr brauchbar sind und man von neuem beginnen muss? Nach den Ereignissen in den Jahren ab 1998 sind wir hier ja „vorbelastet“..

Ist die Deutsche Bahn AG zu dem Schluss gekommen, dass der Ausbau München- Mühldorf verkehrlich nicht notwendig ist?

Im Bericht der Bundesregierung an den Deutschen Bundestag wird der Planfall 5b beim Planfall 36 als „Bezugsfall“ tituliert.

Ist der optimierte Ausbau München- Mühldorf- Freilassing für den Bau einer Brenner- Basis- Tunnel- Anbindung wirklich Voraussetzung?

Welche Teile des optimierten Ausbaues der ABS 38 München- Mühldorf- Freilassing sind verkehrlich dringlich?

–          der zweigleisige Ausbau Markt Schwaben- Mühldorf

–          der zweigleisige Ausbau Kirchweidach- Tittmoning

–          die ca. 700 Meter langen Begegnungsabschnitte in Garching a. d. Alz und Laufen/Obb.

–          die Elektrifizierung der gesamten Bahnlinie

Wäre ein zweigleisiger Ausbau München- Mühldorf denkbar, ohne die Nutzung der Bahnlinie im Rahmen der so genannten „Magistrale für Europa“?

Welche Ausbauabschnitte zwischen Markt Schwaben und Mühldorf haben für die DB AG Priorität?

–          Markt Schwaben- Hörlkofen

–          Obergeislbach- Dorfen

–          Dorfen- Schwindegg

–          Schwindegg- Ampfing

Im Jahre 2016 soll die Neufahrener Kurve zum Flughafen München in Betrieb gehen. Funktioniert das ohne weitere Baumaßnahmen am Flughafen?

Im so genannten Erdinger- Ringschluss sind zwischen dem Flughafen und Erding Wende- bzw. Abstellgleise geplant. Welche Auswirkung hat deren Fehlen auf den Bahnbetrieb mit der Neufahrener Kurve für Züge aus Passau, Landshut und Regensburg?

Ich bedanke mich für Ihre Antworten und hoffe, dass die Deutsche Bahn AG in ihren Planungen berücksichtigt, dass eine zeitgemäße Anbindung der Regionen an die Großstädte wie München nicht mit den derzeitigen Standzeiten der Züge an den Kreuzungsbahnhöfen und den daraus resultierenden Fahrzeiten von mehr als 60 Minuten lukrativ sein kann.

Mit freundlichen Grüßen