Rupertigau: Bahn- Stunden- Takt Mühldorf- Salzburg vom Ausbau abhängig

Inn-sider.de: Die Einführung des Stunden- Taktes auf der Bahnlinie Mühldorf- Freilassing- Salzburg steht weiterhin in den Sternen.
Für Irritationen sorgten zuletzt Meldungen, der Stundentakt mit Personenzügen würde den Güterverkehr auf dieser Strecke beeinträchtigen.

Das Bayerische Verkehrsministerium hat diese Aussagen nun auf Anfrage des Grünen Abgeordneten Hallitzky genauer erläutert:
,,Die vorliegenden Erkenntnisse zeigen jedoch, dass ein attraktives durchgehendes stündliches Angebot von Mühldorf nach Salzburg ohne den 3-gleisigen Ausbau Freilassing – Salzburg (und den 2-gleisigen Ausbau Mühldorf – Tüßling) nicht umsetzbar ist. Ein Umsteigen in Freilassing bzw. Tüßling würde dagegen die Attraktivität des zusätzlichen Angebotes deutlich verringern und erscheint daher nicht sinnvoll.“ Heißt es in einer Stellungnahme.

Durchgehende Züge im Stundentakt von Mühldorf bis Salzburg sind in der Hauptverkehrszeit nur möglich, wenn der zweigleisige Ausbau Mühldorf- Tüßling und der dreigleisige Ausbau Freilassing- Salzburg fertig gestellt sind.
Beide Baumaßnahmen sollen im Jahr 2016 abgeschlossen sein.

Zudem betont das Ministerium, die Fahrpläne und Haltestellen der Buslinien müssen enger an die Bahn gekoppelt werden: ,,Für die Strecke Mühldorf – Freilassing setzt dies insbesondere eine Vernetzung des Zugangebotes an den Stationen mit dem Fahrtangebot der die zugehörigen Orte bedienenden Buslinien voraus.“

Im Übrigen wird darauf hingewiesen, ,,dass die Kreuzungsmöglichkeit in Tittmoning-Wiesmühl technisch weiterhin besteht und bei entstehendem Bedarf durch die Besetzung des Bahnhofs mit Stellwerkspersonal genutzt werden könnte.“

Außerdem laufe der ,,Verkehrsvertrag mit der Südostbayernbahn Ende 2016″ aus. ,,Eine eventuelle Taktverdichtung würde in ein Vergabeverfahren für den Nachfolgezeitraum einfließen. Auch eine Verwirklichung des Stundentaktes zu einem früheren Zeitpunkt nach Fertigstellung der beiden bestimmenden Infrastrukturmaßnahmen wäre im Wege eines Nachtrags denkbar.“

Die Gemeinden im südlichen Teil der Bahnlinie, vor allem Kirchweidach, Kirchanschöring und Laufen müssen somit noch Jahre auf eine bessere Anbindung an die Stadt Salzburg warten. Hier verkehren die Züge derzeit nur im Rhythmus von zwei Stunden, es mangelt an Bahn- Verbindungen am Morgen und späten Abend.

Das Ende des Verkehrsvertrages zwischen dem Freistaat Bayern und der Südostbayernbahn in Mühldorf könnte weitreichende Folgen haben.

Nicht nur die Bahnlinie Mühldorf- Salzburg könnte künftig von anderen, privaten Betreibern bedient werden. Als Teilstück der Salzburger S- Bahn kämen die österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), die Berchtesgadener Land Bahn, als Betreiberin der Bahnlinie Salzburg- Berchtesgaden, oder andere Mitbieter in Betracht.