Mit Mühldorf wurde der Ausbau Daglfing- Johanneskirchen verschlafen!

Bahnknoten München- Engpässe beim Güterverkehr

Im Jahr 2008 enthielt der Bundesverkehrswegeplan ein Projekt mit der Nummer 22: Den Ausbau der Bahn zwischen München- Mühldorf und Freilassing. Im Jahr 1999 hatte das Projekt  noch die Nummer 13, mit weniger detaillierten Angaben.

Im Jahr 2008 jedoch, beinhaltet der Umfang des Ausbaues der Bahn nach Mühldorf im Bundesverkehrswegeplan neben dem viergleisigen Ausbau im Bereich der Münchner S- Bahn, von Markt Schwaben bis München Riem, weitere Projekte im Münchner Raum.

Den viergleisigen Ausbau auf der Trasse der S8, zwischen Daglfing und Johanneskirchen und die sogenannte Truderinger Kurve, ein Gleis, das die Mühldorfer Bahnlinie mit der Rosenheimer Strecke verbinden sollte.

Nun muss man wissen, dass der viergleisige Ausbau der S- Bahn- Linie 8 zum Flughafen und die Truderinger Kurve nicht für Personenzüge wichtig ist, sondern für den Güterverkehr. Hier stoßen Güterzüge vom Süden auf die Trasse der S- Bahn, überqueren diese und fahren dann weiter Richtung Westen über den Nordring.

In Riem befindet sich zudem ein Container- Umschlagbahnhof. Dort werden Züge beladen, die dann zum Münchner Ostbahnhof (Rangierbahnhof) fahren. Am Rangierbahnhof wechselt die Bahn die Lokomotive von hinten nach vorne, erst dann können die Güterzüge Richtung Rosenheim oder den Brenner fahren.

 

Fahren die Züge vom Ostbahnhof in den Norden Deutschlands, gibt es zwei Wege durch München: Entweder über den Südring, der nun als „Südstrecke“ tituliert wird, oder aber den Nordring. Um auf den Nordring zu gelangen, auf dem heute nur Güterzüge und keine Personenzüge verkehren, müssen die Züge dann Teile der Bahnstrecke der S8 zum Flughafen nutzen und queren! Deshalb wird der Ausbau im Bereich Daglfing- Johanneskirchen benötigt.

Um die Probleme der Münchner S- Bahn im Osten einzudämmen, muss also in Gleise für den Güterverkehr investiert werden. Die Fahrwege der S- Bahn und der Güterzüge dürfen sich nicht mehr behindern. Das blockiert die Gleise und sorgt für Verspätungen.

 

Beide Projekte, der Ausbau der Bahn zum Flughafen in diesem Bereich und die Truderinger Kurve hätten schon vor zig Jahren in Angriff genommen werden müssen. Doch in Berlin wurden sie der ABS 38 München- Mühldorf- Freilassing zugeschoben. Der weder in der Preußenhochburg, noch im politischen München die nötige Dringlichkeit zuerkannt wurde. Der Abschnitt Daglfing- Johannneskirchen hatte ebenso wenig Priorität, wie die geplanten Teilstücke Richtung Mühldorf.

 

Die vor Jahren prognostizierte Kostensteigerung für den Gesamtausbau München- Mühldorf- Freilassing wurde von heimischen CSU- Politikern unter anderem den hohen Kosten einer S- Bahn- Messeanbindung in Riem zugerechnet.

Diese ist zwischenzeitlich gänzlich aus den Plänen verschwunden, trotzdem hat sich an den Kostenkalkulationen kaum etwas geändert..

 

Zusätzlich problematisch für die Münchner S- Bahn- Lösungen ist, dass die Bahn baulich im letzten Jahrzehnt alles auf eine 2. Röhre abgestimmt hat. Mit dem steten Glauben an das Milliardenprojekt des 2. Tunnels.

 

Vor allem die zahlreichen Trassenkreuzungen im Osten, mit den fehlenden Kurven- Verbindungen und dem steigenden Güterverkehr verschlimmern das Problem und die Verspätungsübertragungen auf den Außenästen der S- Bahn.

Dass daran der 2. Tunnel nichts geändert hätte, ist allen bekannt, außer den Politikern, die so sehr um den Tiefentunnel kämpfen.

Grafik-Quelle: http://www.ropix.de/gleisplan/MVV/