Bahnausbau Mühldorf- Tüßling: Klagen relativ wahrscheinlich

Die Passauer Neue Presse (PNP) berichtete in einem Artikel vom 26. Juli 2012 über drohende Klagen zum Bahnausbau Mühldorf- Tüßling und den angedachten Zeitplan.

„Ende 2013 sollen die Bauarbeiten zwischen Altmühldorf und Tüßling beginnen. Den Anfang wird der Westkopf des Mühldorfer Bahnhofes machen.“ schrieb die Lokalzeitung.

Während Bundesverkehrsminister Ramsauer nicht mit Klagen rechne, hieß es in dem Artikel weiter:

„zwar werde alles versucht, um sich außergerichtlich zu einigen, doch seien aktuell insbesondere aus dem Bereich der Töginger Straße in Mühldorf zahlreiche Einwände zu erwarten.“

Beim Planfeststellungsverfahren starten derzeit „die Anhörungen“ hieß es. „Im August oder September 2013 könnten die Arbeiter loslegen“, für den Ausbau von der Innkanalbrücke in Altmühldorf, über den Bahnhof Mühldorf nach Tüßling.

Mit bauvorbereitenden Maßnahmen und einer einwöchigen Sperre, Richtung München. Mit Rücksicht auf die Güterzüge der Industrie aus dem Chemiedreieck werden die Sperrungen maximal 72 Stunden dauern.

Für den zweiten Bauabschnitt, in Richtung Tüßling, rechnet die Bahn, dass der Planfeststellungsbescheid erst 2014 ergehen wird.

Die Passauer Zeitung schrieb weiter: „Vor allem wegen des hohen Güterverkehrsaufkommens gilt der zweite Abschnitt als hoch kompliziert. So wird der Gleisbau (..) nur in kleinen Abschnitten und verbunden mit ständigen Umleitungen vom einen auf das andere Gleis abgewickelt werden können.“

Am Schluss, im Jahr 2016, wird der Bahnhof in Tüßling umgebaut.

 

Wir haben diesbezüglich in Mühldorf nachgefragt. Josels Einwand, bezüglich der Klagen, wurde nicht verneint. Und das aus mehreren, mittlerweile vollkommen nachvollziehbaren Gründen:

Im Jahr 1998 gab es schon fertige Pläne, für diesen Abschnitt. Damals waren die Eingriffe nicht so weitreichend, ist zu hören. Zudem war die Situation insgesamt aussichtsreicher, weil der weitere Ausbau Mühldorf-  München sinnhafter Weise bevorstand. Davon gehen die Bürger heute nicht mehr aus.

Die jetzigen Einschnitte für die Anwohner sind wesentlich gravierender, unter anderem weil der Bauabschnitt, mitten durch Mühldorf, auf 160 km/h ausgelegt sein soll.

Die Anwohner verstehen nicht, warum hier großspurig gebaut wird, während es nach München nicht weitergeht..? Sie bezweifeln, dass jemals Züge mit 160 km/h durchfahren werden, ohne am Bahnhof Mühldorf zu halten.

Und selbst wenn: Die zwei, drei Schnellzüge täglich, könnten in dem Bereich dann auch nur 120 oder 140 km/h verkehren. Der Rest der Strecke wird nämlich kaum schneller befahrbar sein, vor allem im unteren Abschnitt von Freilassing nach Garching.

Politik und Bahn haben sich das Zutun und die Zustimmung der Bürger mit dem Murks an Bahnpolitik selbst zu zuschreiben.

Sie wollen hier Grundstücke der Anwohner beschneiden für ICE- Züge und eine Europa- Magistrale, deren Realisierung mehr als zweifelhaft und nebulös ist.

Wer würde sich nicht wehren- wenn mit solch fadenscheinigen Begründungen deshalb die Grundstücke zerteilt werden?

 

Selbst für Beobachter steht fest: Das klingt mal wieder nach der SODA- Mentalität, von Politik und Verwaltung. Kommt die Magistrale nicht, steht der Ausbau dann „so da“, ohne erwähnenswerten Nutzen. Wie die oft zitierten SODA- Brücken im ganzen Land..

 

Nach dem derzeitigen Stand geschieht in den nächsten zehn Jahren nach München nichts mehr. Es fehlt alleine schon an Geld für weitere Vorplanungen. Das wissen mittlerweile selbst die Anwohner des besagten Bauabschnittes, obwohl Medien wie Politik verzweifelt versuchen, Aufbruchstimmung zu verbreiten.