Oberleitungsstörung: Zugausfall und Verspätungschaos bei der Südostbayernbahn!

das Mühldorfer Dieselparadies der Südostbayern. Keine einzige Oberleitung, kein Strom!Eigentlich fahren die Züge nach Mühldorf mit „Diesel“. Denn die Bahnstrecke ist nur im S- Bahn- Bereich bis Markt Schwaben elektrifiziert.

Trotzdem fallen immer wieder Züge aus, wegen „Oberleitungsstörungen“:

„RB 27063 von München HBF ab 17:07 nach Mühldorf an 18:19 fällt heute aus. Ersatz RB 27001 ab München HBF ab 17:27 Grund: Oberleitungsstörung Ihre Südostbayernbahn“

Für den Zug um 17:27 Uhr von München nach Simbach hieß das: Halt an jeder Milchkanne, Hörlkofen usw. ..

Doch das alles reichte noch nicht: Wegen einer Türstörung (die selbstverständlich nicht behoben werden konnte) wurde der letzte Wagen abgesperrt.

Fahrgäste von zwei Zügen in einem und zusätzlich eingeschränktes Platzangebot, Christoph Krallers Jungs zeigten sich heute einmal mehr von ihrer besten Seite.

Laut Passagieren blockierte eine Oberleitung am Hauptbahnhof die Abfahrt des Zuges.
In Mühldorf mussten die Fahrgäste nach Simbach zudem umsteigen, obwohl es in München auf den Anzeigen noch hieß: Endstation Simbach…

Grotesk: Vor Jahren stand ein Zug nach Mühldorf fast eine Stunde am Münchner Ostbahnhof. Begründung: Oberleitungsstörung.
Der Gipfel: Es hieß man sollte die S- Bahn bis Markt Schwaben nehmen. Dabei benötigt die S- Bahn eine funktionierende Oberleitung, die Züge nach Mühldorf allerdings nicht..

Sachen gibt’s bei der Südostbayernbahn, Begründungen- die einem kein Mensch glaubt!

pendlermassen nach mühldorf in münchen ost nach zugausfallEin Blick auf den Verspätungsmonitor verriet zusätzlich:
Der Zug, der neulich in Schwindegg durchfuhr und eigentlich um 17.31 Uhr heute Mühldorf erreichen sollte, hatte mindestens 14 Minuten Verspätung.

Damit erfreut die Südostbayernbahn ihre Stammkundschaft in den wenigen, schnellen und proppevollen Pendlerzügen zur Hauptverkehrszeit mit einer Fahrzeitverlängerung von fast 25 Prozent. Diejenigen die einen Zug später fahren mussten, nicht eingerechnet.

Bereits am Nachmittag gab es eine technische Störung bei der S- Bahn nach Erding. Die Verkehrslage auf der Linie S 2 Erding hat sich normalisiert und es kommt nur noch zu geringen Folgeverzögerungen, hieß es von Seiten der Bahn.

Letzten Freitag: Bahnübergangsstörung in Riem

Vergangenen Freitag war der Zug um 5.46 Uhr ab Mühldorf, der nur in Ampfing, Schwindegg und Dorfen hält, in eine Bahnübergangsstörung in Riem geraten.

20 Minuten Verspätung in München Ost waren die Folge. Wieder einmal, werden die Pendler sagen.

Die Begründung dazu lieferte der Newsletter der Münchner S- Bahn:

Um 6.30 Uhr hieß es: „aufgrund einer Bahnübergangsstörung bei Riem kommt es bei den S-Bahnen auf der Linie S 2 in diesem Bereich zu Verzögerungen von 10 bis 15 Minuten. Sobald uns weitere Informationen bekannt sind, geben wir diese umgehend an Sie weiter. Die damit verbundenen Unannehmlichkeiten bitten wir zu entschuldigen.“

Gegen 7 Uhr war die Störung angeblich wieder behoben:
„die Bahnübergangsstörung bei Riem ist behoben. Bitte beachten Sie, dass es noch zu Folgeverzögerungen von bis zu 10 Minuten bei den S-Bahnen der Linie S 2 kommen kann. Die damit verbundenen Unannehmlichkeiten bitten wir zu entschuldigen.“

Wenig Trost für all jene, die früh aufstehen um möglichst früh wieder die Heimreise antreten zu können…

 

Beschwerden an die SOB leiten wir übrigens gerne weiter: Einfach per E- Mail an kontaktieren(–at–)zukunft-suedostbayern.info

 

Im Bild: Dieselzüge am Bahnhof Mühldorf. Von einer elektrischen Oberleitung weit und breit keine Spur…

Bild zwei: Danke an die schnelle Botschaft direkt live aus dem Zug nach Simbach über Dorfen und Mühldorf! So voll war der Bahnsteig in München Ost, nachdem ein Zug zuvor bereits ausgefallen war…

 

4 Kommentare

  1. Kann ja sein, dass ich jetzt unglaublich ungerecht bin:
    Der 27000 hatte gestern in der Früh einen dunklen, unbesetzten Wagen. Das war der erste Wagen, auf dem Rückweg folglich der letzte. Weiterhin ist das genau der Umlauf, der tagsüber in München über acht Stunden steht und als 27001 nach Simbach (na, klingelt’s, lieber Leser?) fährt.

    Daraus kann man eigentlich nur folgern, dass gewisse Leute nicht mal in der Lage sind, in über acht Stunden Standzeit eine „Türstörung“ (wenn’s denn eine war) zu beheben.
    ODER, dass sich in dieser Zeitspanne um die Wagen NICHT GEKÜMMERT wird!

    Welches von den beiden Armutszeugnissen hätten Sie denn lieber, Herr Kraller?!

  2. Offensichtlich haben die Macher dieser Seite zwar das aggressive, arrogante Rummeckern recht gut gelernt, leider wenig Ahnung vom Bahnbetrieb. Wenn eine Fahrleitung defekt ist, bedeutet das nicht, dass nicht einfach nur kein Strom drauf ist, sondern dass die Fahrleitung in der Regel auch sichtbar beschädigt ist, z.B. durch einen Zug mit einem defekten Stromabnehmer, einen Kurzzschluss (z.B. durch Luftballon) oder einen Baum, der in die Fahrleitung und damit auch ins Gleis ragt. Damit ist das Gleis oder die ganze Strecke jedenfalls bis zur Behebung des Schadens und ggf. Entfernen eines defekten Zuges gesperrt. Auch Dieselzüge können dann nicht fahren!

    Und lieber Lorenz Kreft, selbst wenn ein Wagen 8 Stunden in München steht, wer soll hier ggf. Schäden beheben? Die SOB-Werkstatt befindet sich nicht in München und die Werkstatt von DB Regio in Pasing ist selbst ziemlich stark ausgelastet. Es soll auch für den Laien vielleicht „lächerliche“ Schäden geben, die man nicht mal eben in 8 Stunden vor Ort beheben kann, schon gar nicht, wenn der Fehler ggf. am Morgen erst aufgetreten ist. Bekommen Sie mal spontan einen Termin in Ihrer Autowerkstatt. Oftmals müssen die Wagen mit sog. Schadwagenzügen in Ausbesserungswerke z.B. nach Neumünster überführt werden.

  3. Ist ja schön und recht. Aber wieso kann dann eine S-Bahn fahren und ein Dieselzug nicht? Wenn sie die gleiche Strecke benutzen??

    Wieso darf man bei Bahnzugehörigen eigentlich nicht seine freie Meinung äußern wenn man tagtäglich diesen Wahnsinn mitmacht. Besser wird selten etwas, wenn man seine Klappe hält.

    Ich befürworte diese Seite und finde es gut, wenn es mal ehrliche Berichterstattung gibt. Bei der Bahn sind nur 3 Dinge pünktlich. Die jährliche Preiserhöhung, der monatliche Abzug der Fahrkarte und die tägliche Fahrkartenkontrolle im Zug – wobei die in letzter Zeit häufig ausfällt, paralell mit den Verspätungen.

    Aber wehe dem der seine Monatskarte zuhause liegen lässt, da ist dann das „wir bitten um Verständnis“ sicherlich nicht so groß wie es den Kunden stetig abverlangt wird.

  4. Offensichtlich gibt es bei den Mitarbeitern der DB Töchter der Südostbayernbahn GmbH erheblichen Nachholbedarf an Wissen, WER EUCH eigentlich finanziert..

    Das sind nämlich wir Kunden.

    Wir erwarten einen pünktlichen, zeitgemäßen Bahnverkehr zwischen Mühldorf und München. Dazu gehören intakte Wägen, mit allem was ein moderner Pkw bietet..

    Die Züge bestellt der Freistaat Bayern, bezahlt mit Steuergeldern, die Südostbayernbahn rechnet jeden Kilometer Bahnverkehr mit der DB Netz ab, sofern ihr das Netz nicht selbst gehört.

    Den Gewinn vom Fahrkartenverkauf, kann die Südostbayernbahn als Einnahmen verbuchen.

    Dazu gehören die für die SOB selbstverständlichen Abbuchungen von den Monats- und Jahreskarten der München- Pendler.

    Egal ob die SOB pünktlich ist, Sitzplätze zur Verfügung stehen oder die Klimaanlage ausfällt. Wir bezahlen. Pünktlich. Jeden Monat im Voraus für jeden Tag.

    Kein Mensch käme auf die Idee, bei derartigen Leistungen immer wieder an der Supermarktkasse desselben Ladens einzukaufen.

    Laut dem uralten Eisenbahngesetz ist die SOB lediglich zur Beförderung verpflichtet, nicht aber für den Standard, den wir voraussetzen.

    Aber- über diese Seite kann öffentlich Druck erzeugt werden, dass neben den Prüfungen der bayerischen Eisenbahngesellschaft, dem Versagen der Bahnunternehmen, ob Netz oder SOB, nachgegangen wird. Damit fällt durch die Fehlleistungen, ob fehlende Wartung oder wie auch immer, der Gewinn der SOB geringer aus.
    Denn der Freistaat kann Vertragsstrafen für die Bahnunternehmen verhängen, wenn die ihre Leistung, festgeschrieben in Verträgen, nicht erbringen.

    Da helfen irgendwelche Umfragen oder Frühstücksgutscheine langfristig nicht weiter.

    Nebenbei liest die Presse mit, einige Journalisten fahren ebenfalls täglich mit der Bahn und nehmen unsere Äußerungen gerne in Artikel auf. Des Volkes Meinung ist gefragt..

    Wir fahren u. zahlen schließlich für die Bahn weil wir deren Leistung wollen. Nicht die Leistung, die die Bahn für sich darstellt, in irgendwelchen Hochglanzbroschüren, sondern die in Verträgen mit den Vertragspartnern festgelegt werden.

    Würden wir das nicht tun, würden wir uns der Bahn, der Propaganda und dem Vorgehen der Mitarbeiter fügen.

    Hier sei wieder an den Supermarkt erinnert.

    Wir haben zwar nur einen Laden, die Südostbayernbahn, aber selbst der ist Regeln unterworfen, im Eisenbahnverkehr, die wir hier lediglich belegen und beschreiben. Die Politik überlegt schon lange die bahninternen Mauscheleien zwischen Netz und anderen Sparten strikter zu trennen. Dafür leisten wir als Bevölkerung, Steuerzahler und Kunden öffentlich unseren Beitrag.

    Der Rest ist eine Traumwelt, aus Bundesbahnzeiten, die sich viele vielleicht noch wünschen, aber nicht dem Wunsch der aufgeschlossenen Kundschaft entspricht.

    Wer wann wo welchen Wagen wartet, interessiert uns Kunden nicht. Der Wagen hat zu funktionieren und wenn nicht, muss die Bahn Vertragsstrafen dafür zahlen, weil sie die angebotene Leistung nicht erfüllen kann/ will wie auch immer.

    Es wäre wünschenswert, dass wir Kunden im Falle von solchen Widrigkeiten irgendwann finanziell davon profitieren. Wir zahlen schließlich nicht zum Spaß und die Verschwendung von Steuergeldern, dank nicht erfüllter Verträge, ist ebenfalls kein Spaß.

    Diesen Blog gibt es jetzt schon seit dem Jahr 2007, „einen wunderschönen guten Morgen“ an die Eisenbahner der Südostbayernbahn die im Jahr 2013 plötzlich feststellen: Unsere Arbeit wird tatsächlich nicht nur in Umfragen bewertet!

    Wir müssen das alleine schon deshalb machen um andere Menschen davor zu warnen, das von der SOB selbst geprägte Bild als Wahrheit für gegeben zu nehmen!

    Das empfinden nicht alle so und jeder ist glücklich, der –aus welchen Gründen auch immer- die SOB Fahrkarte kündigen kann. Sei es auch nur in den Sommermonaten, um im Pkw nicht immer dieselben arroganten Fragen nach der Fahrkarte ertragen zu müssen..

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