Südostbayernbahn- Chaos: Frohes Neues? “Wir bitten um Ihr Verständnis!” SO nicht mehr Herr Kraller!

Streckensperre im Jahr 2010 zwischen Mühldorf und München: Merkur- Schlagzeile: Zustände wie im Viehtransporter
Streckensperre im Jahr 2010 zwischen Mühldorf und München: Merkur- Schlagzeile: Zustände wie im Viehtransporter

Herzlich willkommen und alles Gute im Jahr 2013! Dachte sich wohl die Südostbayernbahn in Mühldorf und lieferte genau die Leistung ab, die vor Weihnachten schon für Gesprächsstoff sorgte.

Ein Teil der Pendler hatte am 2. Januar ein „FROHES“, neues Jahr: Der Zug, der um 16:38 in München Ost abfahren sollte, kam wegen eines Wagendefekts an einem anderen Zug nicht pünktlich in der bayerischen Landeshaupt an. Erst hieß es 10 Minuten Verspätung (wohlgemerkt am Ostbahnhof…), dann hat die Bahn den Zug um 16:58 Uhr umfunktioniert und den statt des 16:38 Uhr gen nahen Osten nach Südostbayern abfahren lassen. Dieser „Ersatzzug“ hatte natürlich nur vier statt neun Waggons, aber zum Glück ist noch Ferienzeit…

Wann der eigentliche 16:38 Uhr- Zug gefahren ist, kann vermutlich nur der liebe Gott sagen, die Verspätungsstatistik der Südostbayernbahn wird ihn jedenfalls unter „pünktlich“ auflisten.

Passende dazu eine E- Mail an den Chef der Südostbayernbahn, den Traunsteiner Stadthalter in Mühldorf- Christoph Kraller:

„“Wir bitten um Ihr Verständnis!”, diesen Satz mußten wir Pendler in den letzten Wochen sehr oft aus dem Mund Ihrer Mitarbeiter hören. Meine Antwort? Nein! Auf mein Verständnis und das vieler Mitpendler können Sie nicht mehr vertrauen. Beinahe täglich wurden in den zwei Wochen vor Weihnachten Zugausfälle, Verspätungen, etc. gemeldet. Als dann am 21.12. der 27013 mit nur 4 anstatt 9 Waggons fuhr, war für mich das Maß voll und klar, daß ich Ihnen meinen Unmut mit einer E-Mail kund tun muß. Viele Mitreisenden hatten großen Spaß auf den Treppen sitzend gen Mühldorf zu fahren.

Ganz ehrlich, ich fahre nun fast acht Jahre wochentags mit der SOB nach München, aber so erbärmlich wie diesen Dezember, hat sich Ihre Bahn noch NIE präsentiert. Weder 20cm Schnee, noch ein Frost von minus 8 Grad sind Entschuldigungen für die ungezählten Defekte an den Waggons. Ich dachte, wir würden mit modernem Wagenmaterial fahren. Scheint nicht so zu sein… . Nachdem zwischen den Feiertagen der 27013 auch nur mit 5 Waggons fuhr, habe ich zumindest die Hoffnung, dass man diese Tage zur Reparatur der defekten Wägen genutzt hat.

Was mich aber am meisten ärgert: Von mir wird erwartet, dass ich meine Monatsrate pünktlich und vollständig überweise, die Bahn kann dann an Service abliefern was sie will (oder auch nicht). Anstatt hier immer um Verständnis zu bitten, wäre hier einmal eine Wiedergutmachung in Form von reduzierten Monatsbeiträgen angebracht. Diese aufwendigen Erstattungsformulare, die dann nicht wirklich eine ordentliche Rückerstattung bieten, empfinde ich eher als Hohn. Und auf Aktionen mit Weihnachtskalendern oder Schokomandeln kann ich getrost verzichten.

Mit freundlichen Grüßen

P.S.: Früher bin ich gerne mit der Bahn gefahren. Aber der Alltag mit der SOB hat das geändert. Zu wichtigen Terminen fahre ich in der Zwischenzeit mit dem Auto nach München und bin dabei etwa 20 Minuten schneller (von der Haustür in Burghausen bis München Hauptbahnhof gerechnet) und vor allem: ich bin pünktlich. Außerdem wundere ich mich in Ferienzeiten über die ganzen Menschen, die mit Kind und Kegel per Bahn in den Urlaub fahren. Das werde ich mit Sicherheit nie machen.

P.P.S.: Seien Sie froh, dass ich noch ein paar Tage mit meiner Mail gewartet habe. Hätte ich am 21. Dezember geschrieben, wäre die Wortwahl sicherlich sehr viel deutlicher ausgefallen.“