Mühldorf vor dem Aus? Konzept-Studie soll es richten

2009-04112008125Mühldorfer Anzeiger:

 

 

2 Kommentare

  1. Es wird mal wieder magistralisiert, und irgendwelche Luftbuchungen miteinander verglichen. Die tun so, als ob die EU ihre „Magistrale“ bauen würde, oder Streckenentscheidungen vornehme. Dabei ist auch die Idee, die Verkehre Brenner und Salzburg bereits in München-Ost zu trennen, sicherlich irgendwann mal auf einem Schreibtisch der DB geboren worden. Und im Zweifelsfall wird sie auch genau dort wieder einkassiert. Je mehr man den Brennerzulauf aufbläht, um so naheliegender ist nämlich die Idee, das bis Rosenheim wieder mit dem Salzburg-Verkehr zu bündeln.

    Diese „Gefahr“ halte ich für deutlich realer, als das Geschwätz zum Korridor Frankfurt – Passau. Das EU-Kernnetz ist definiert, und wenn dann mal irgendwer anfängt entsprechend zu bauen, gibt es halt auch ein paar Zuschüsse. Das ist aber auch schon alles – eine Entscheidung, welche Strecke dann ein rein hypothetischer Zug von Paris nach Bratislava nimmt, fällt auf Fahrplankonferenzen! Aber unsere Kommunalpolitiker kapieren es nicht, und vertrödeln ihre Zeit.

    Was die „Gefahr“ angeht: es wäre m.E. keine, sondern eher ein Segen. Hätte man sich von vornherein auf den Regionalverkehr und die Güterzüge nach Burghausen konzentriert, statt den Magistrale-Träumen nachzurennen, könnte man in Mühldorf heute nämlich weiter sein. Selbst wenn eines Tages Fernzüge fahren, werden sie zum einen ganz überwiegend nicht dort halten, und zum anderen werden immer noch die weit überwiegende Zahl von Fahrgästen in den Regionalzügen sitzen.

  2. Erstaunlich! Da zieht die EU einfach nur die Konsequenzen aus den in 3 Jahrzehnten nicht umgesetzten Ausbauversprechen und sucht sich einen Alternativkorridor (irgendwo muss die Ware ja schließlich von West nach Ost und zurück). Und nun kommt der große Aufschrei über die böse EU. Leute, der Feind sitzt nicht in Brüssel, sondern in Berlin! Wer hat denn unseren Ausbau konsequent verhindert, indem er den Ausbauumfang immer wieder reduziert und die ABS damit uninteressanter gemacht hat? Wer hat denn eigentlich unrentable Projekte schöngerechnet und dann vorgezogen? Ja, dass waren unsere Bundesverkehrsminister! Und der aktuelle ist um keinen Deut besser, obwohl er aus unserer Region stammt. Aber da hat in all den Jahren kein Regionalpolitiker groß gewettert, gegen den jeweiligen Parteikollegen. Jetzt kommt der Aufschrei ein bisserl spät. Der „Ausbau-Zug“ dürfte abgefahren sein. Der nächste schöngerechnete Konkurrent (Brennerzulauf) steht schon in den Startlöchern…

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