Nordbayern an den Flughafen angebunden: Mühldorf hinkt hinterher

inn-sider.de: Bayerns Verkehrsminister Martin Zeil und Dr. Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG, unterzeichneten den Realisierungs- und Finanzierungsvertrag für die Neufahrner Kurve.

Die Neufahrner Kurve soll eine schnelle, direkte und komfortable Anbindung aus Regensburg, Landshut, Moosburg und Freising an den Münchner Flughafen schaffen und damit die Schienenanbindung des Flughafens an Nord- und Ostbayern verbessern. Am 31. Oktober 2012 hat das Eisenbahn-Bundesamt für die 2007 im Auftrag des Freistaats Bayern begonnenen und Anfang 2010 eingereichten Planungen den Planfeststellungsbeschluss erlassen. Die Bahn wird die vom Freistaat erstellten Planungen mit der Unterzeichnung des Realisierungs- und Finanzierungsvertrages übernehmen und das Projekt realisieren.

Mehr als vier Jahre nach dem Beschluss des Bayerischen Landtags zum Bahnknoten München, zu dem der Ampfinger CSU- Landtagsabgeordnete und heutige Umweltminister Marcel Huber jubilierte, die heimische Bahnstrecke München- Mühldorf sei „Teil der Flughafenanbindung“, wird damit ein erster Grundstein gelegt.

Irgendwann sollen die Züge aus Nordbayern nämlich über die Neufahrener Kurve, den Flughafen, weiter nach Erding und über Mühldorf nach Salzburg verkehren. Die Mühldorfer Bahnlinie müsste dafür allerdings zweigleisig ausgebaut und elektrifiziert werden. Wann das geschieht, steht in den Sternen.

Die Beschlüsse der Staatsregierung zum Bahnknoten München umfassen Projekte von insgesamt 6,2 Milliarden Euro. Die Neufahrener Kurve kostet ca. 100 Millionen. Wenn die Neufahrener Kurve fertig gestellt ist, wenden die Züge aus Niederbayern im Bahnhof am Flughafen. Dort teilen sie sich den Bahnsteig und zwei Gleise mit den S- Bahn- Linien eins und acht aus München.

Bis zum Jahr 2020 soll zudem eine Verlängerung der S- Bahn von Erding zum Flughafen gebaut werden. Darin enthalten: Wendegleise hinter dem Flughafen bei Schwaigerloh.

Mit dem Bau der Walpertskirchener Spange, einer Schienenanbindung von Erding nach Walpertskirchen zur Mühldorfer Bahnlinie sind jedoch noch viele Fragezeichen verbunden. Die Dieselzüge aus Mühldorf können in keine Tunnels fahren, weder am Flughafen, noch in Erding. Teile der „Airportbahn Südostbayern“, wie eine Initiative aus der Region diese Anbindung nennt, verlaufen in Erding durch Tunnels.

Weder zu den Kosten, noch zur Realisierung können Bahn und Politik bisher Termine nennen. Kenner der Szene sagen, vor dem Jahr 2030 sei damit keinesfalls zu rechnen.