Fahrt auf der B12 zwischen Mühldorf und München- ein Fluch an die untätigen Politiker

Pendler am Bahnhof Mühldorf a. Inn: Vom Zug au München weiter per Pkw ins Umland- oder Fahrrad weiter in die Stadt
der „weite“ Weg nach München: Entweder leiden die Pendler auf der B12 – oder auf der veralteten Bahnlinie mit der Südostbayernbahn.

Die Fahrt auf Deutschlands gefährlichster Bundesstraße, der B12 zwischen (Mühldorf)- Heldenstein und München ist schon ein nachdenkliches Erlebnis.

Wer auf der B12 meint, Haag sei nicht mehr weit vom Autobahnende in München  entfernt, wird erst einmal mit Geschwindigkeitsbegrenzungen um die 70 km/h durch den Ebersberger Forst ausgebremst.

Kaum hat man diesen Wald hinter sich, erscheint nach der Umfahrung in Hohenlinden erneut das Schild mit demselben Tempo, bis fast zur Autobahn.

Bei solchen Fahrten, in der Schlange, Stoßstange an Stoßstange fallen manchem Autofahrer die vielen politischen Versprechen bezüglich der Infrastruktur- Verbesserungen in der Region Mühldorf ein. Politiker aus der Region müsste eigentlich täglich stundenlang Schluckauf verspüren, wenn ihn die Berufspendler auf und von der Fahrt nach München verfluchen.

In den letzten August- Tagen des Jahres 2014 war die B12 gesperrt, bis 3. September. Ab Heldenstein fuhr die Pkw- Schlange zuerst auf der sogenannten „alten B12“ durchs Isental. Die Internet- Suchmaschine Google empfahl zur Weiterfahrt nach München gleich eine Route über Schwindegg, Dorfen, St. Wolfgang, Isen und Buch.

Aber die gutgläubigen Bürger dieses Landes folgten alle der Schlange, mit vielen Kennzeichen weitab der Region und der Beschilderung, die die Straßenbauverwaltung als „Umleitung“ vorgesehen hatte. So begann kurz vor Schwindegg eine Tortour durch den Landkreis Mühldorf, dessen Dörfer, Misthaufen und Straßen, nachdenklich stimmten. Gab es hier eigentlich jemals eine Flur- Bereinigung? Wurden hier die Straßen kurvenreich nach den Wünschen der Bauern trassiert, dass deren Wiesen und Felder nur möglichst wenig Einschnitte verzeichnen mussten, beim Straßenbau?

Vor einem fuhr ein Auto mit Münchner Kennzeichen und dessen Fahrer war mit dem tiefen, bayerischen Straßen- Dorf- Umfeld sichtlich überfordert. Wenn der Tacho mal für wenige Meter 70 km/h anzeigte, bremste der Wagen schon wieder und die Schlange dahinter wurde immer länger. Überholen zwischen den unübersichtlichen Bio- Gas- Mais- Feldern, unmöglich.

Gerade die Münchner, die während der Woche mit dem Fuß am Gaspedal ohne Rücksicht über den mittleren Ring und die anderen Straßen der Landeshauptstadt brettern, schienen mit der B12- Umleitung, den kurvigen Straßen, in den Dörfern und an den Ecken der Misthaufen, sichtlich überfordert.

Hätte man bloß auf Google vertraut, wäre einem dieses schreckliche Bild des Landkreises „Mü“ erspart geblieben.

Für den Rückweg siegte der Google- Tipp: Beinahe winkend verabschiedete mancher Fahrer mit einem Lachen im Gesicht die Autos, die an der A94- Ausfahrt in Hohenlinden ausfuhren, um gen Mühldorf und Passau zu fahren. Der vorgeschlagene Weg, zum Autobahnende bis Pastetten, danach kurz vor Hohenlinden links gen Buch und weiter nach Isen, über St. Wolfgang, Dorfen und vorbei an den Fledermäusen vom großen Mausohr im Kirchturm von Schwindkirchen, war am Ende gemütlicher. Am Gegenverkehr war zu sehen, dass viele ähnlich dachten und der Technik mehr Vertrauen schenkten, als den Umleitungs- Vorgaben der Behörden. Keine kurvigen Misthaufen und schon gar nicht mehr auf Straßen im Landkreises Mühldorf.