Mühldorfer Sonderzug- Debakel: Schadenfreude über die Event- Landkreisfahrt der Honoratioren

Die Südostbayernbahn - das gallische Deutsche Bahn- Dorf am Inn
Die Südostbayernbahn – das gallische Deutsche Bahn- Dorf am Inn

Was das Weltbild der Mühldorfer Südostbayernbahn und der DB Netz in München betrifft, können viele Pendler ein Lied davon singen.

Kein Wunder, bei den führenden Köpfen: Vor einigen Jahren behauptete der Sohn des DB Chefplaners in München, dass die 2. S- Bahn- Stammstrecke den „Mehrverkehr“ der ABS 38 München- Mühldorf- Freilassing aufnehmen soll…

Darüber konnte damals niemand lachen, heute weiß jeder: Wenn der Apfel nicht weit vom Stamm fällt, ist von den Plänen für die Münchner S- Bahn des planenden Vaters, mit der Aussage des Sohnes, in der Mitgliederzeitschrift des Jungen Union Bayern, nicht viel zu halten.

Was allerdings der Südostbayernbahn passiert ist und in München die Schreibtischtäter der DB Netz Mitarbeiter für das Land Bayern problem- und bedenkenlos passierte, ist schon eine starke Nummer.

Da meldet eine Deutsche Bahn Tochter aus Mühldorf einen Sonderzug in München an, für eine Fahrt des Landkreises nach Bayreuth. Die Mühldorfer Südostbayernbahn stellt ihr bestes Material zur Verfügung, von den neuesten Loks bis hin zu den Doppelstockwägen- mitsamt Partywagon und dann endet die Fahrt schon in Weiden in der Oberpfalz anstatt im fränkischen Bayreuth.

Unter anderem deshalb, weil die DB Netz in München, deren Chef rein zufällig aus Töging am Inn kommt und früher selber Chef der Südostbayernbahn war, nicht weiß, dass von Weiden nach Bayreuth die Doppelstockwägen der Südostbayernbahn nicht fahren dürfen.

Für all diejenigen, die täglich mit der Bahn in Bayern verkehren heißt das: Vorsicht mit der Kritik an Privatbahnen wie dem Meridian oder der bayerischen Oberlandbahn!
Niemand weiß, was die DB Netz- Mitarbeiter in München verpfuschen. Für welche Verspätungen die Infrastruktur- Menschen der Deutschen Bahn in München verantwortlich sind und was wirklich alleine die privaten Unternehmen verbocken.

Denn die DB Netz nennt augenscheinlich selbst denen einen falschen Weg, die einmal im Jahr mit einem Zug aus Mühldorf nach Bayreuth fahren wollen. Einmal im Jahr wird die eigene Südostbayernbahn Traum- Welt („die Erde ist eine Scheibe“) überwunden und dann passiert so etwas.

Als der SV Wacker aus Burghausen noch in der 2. Fußball- Bundesliga spielte, bekam die Bahn in Bayern einen besorgten Anruf aus Hamburg, vom FC St. Pauli.

Die wollten einen Sonderzug nach Südostbayern fahren und mussten feststellen, dass die Fahrt nicht reibungslos verlaufen könnte. In München sollten Dieselloks die Elektrolok ersetzen und hinter Mühldorf, so meinte die Bahn in Hamburg, müsste der Zug in zwei Teilen nach Burghausen verkehren.

Da fragten die Hamburger an, ob es nicht sinnvoller wäre, ab München gleich mit Bussen zu verkehren.

Bedenklich, dass die Hansestädter mehr über den miserablen Zustand des bayerischen Bahn- Netzes wussten, als die Bayern es bis heute selbst wahrhaben wollen.

Schön ist, dass es mit den 420 Landkreis- Honoratioren endlich einmal Mitbürger erwischte, die ansonsten keinen blassen Schimmer haben, mit was die 15.000 Bahn- Pendler nach München täglich rechnen müssen.

So gesehen war es eine wahre Bildungsreise des Landkreises Mühldorf ins ferne Bayreuth über Weiden und so weiter. Manch hochrangiger Bahn- Vertreter in München wird sich das lange anhören müssen, wenn er in der Region bei Terminen mit den verärgerten Event- Fahrgästen in Berührung kommt.

Pendler können darüber nur lachen und spotten: Schadenfreude ist doch die schönste Freude!