Schienenersatzverkehr knapp kalkuliert: Stehen bis München in den Zügen

Es ist wieder soweit: Busse statt Bahn heißt es in der ersten Osterferienwoche bei der Südostbayernbahn zwischen Mühldorf und München. Die Züge, die verkehren, sind kürzer als üblich.

„Umfangreiche Modernisierungsarbeiten“ kündigte die Bahn schon seit Wochen an, doch so richtig „modernisiert“, sprich ausgebaut, wird eigentlich nur der Abschnitt Altmühldorf- Mühldorf. Der Rest (wie in Schwindegg- siehe Bilder) dürfte wie immer ein „Löcher stopfen“ und eben Flickschusterei sein. Gerade in Schwindegg doktert die Bahn ja seit Jahren herum.

Wer sich anstatt für den Bus für eine Autofahrt nach Ampfing entscheidet, stellt fest, dass dort ein beträchtlicher Teil der Parkplätze „Kurzzeit- Parkzone“ ist. Wohl dem, der einen der letzten freien anderen Stellplätze ergattert.

Als die SOB- Busse des SEV aus Mühldorf eintreffen, wird es im kaum beheizten Zug schon eng. Die Platzwahl ist eingeschränkt, anstatt zwei Zügen mit mehr als acht Wägen verkehrt nur ein Zug und der ist kurz. Nur sechs Doppelstockwagen. Hier spart die Südostbayernbahn unterm Strich zusätzlich an Diesel und Aufwand.

Die Platzsuche in Schwindegg verkommt so zur „Reise nach Jerusalem“, wie früher im Kindergarten. In Dorfen ist das Spiel vorbei- ab jetzt heißt es: Stehen bis München. „Warum nehmen die Pendler auch keinen Urlaub oder wählen genau den Zug, der am schnellsten nach München fährt?“ Mögen die großen Strategen in Mühldorf denken. Oder fahren doch nicht alle so „gern“ mit der SOB und wähle die kürzeste Reisezeit?

Einige werden die Südostbayernbahn nun weniger „mögen“, das zeigten schon die genervten Gesichter. Zumindest die, die stehen mussten.

Auf dem Rückweg standen die Leute übrigens von München Ost bis Dorfen. Mehr Wägen hat die Bahn also nicht eingesetzt.

In Ampfing muss tagsüber die Parkplatzlage eskaliert sein. Noch am Abend parkten viele Pkws in zweiter Reihe oder irgendwo, wo alles andere markiert ist, als Stellflächen.