Nächstes Chaos: Zugausfall & Verspätungen- langsam werden die Fahrgäste giftig

Als ob die Signalstörung auf der Bahnstrecke München- Mühldorf, im S- Bahn- Abschnitt Feldkirchen- Markt Schwaben, am Vortag nicht schon genug gewesen wäre.

Die zig tausend München- Pendler derselben Züge mussten am Tag danach erneut leiden, mit der Mühldorfer Südostbayernbahn.

Am Münchner Hauptbahnhof sollte in den Zug nach Simbach (planmäßige Abfahrt um 17.25 Uhr) über Mühldorf ein Rollstuhlfahrer per automatisch im Wagen installierter Rampe in den Zug einsteigen. Doch die automatische Rampe tat nur kurz ihren Dienst und verklemmte sich. Laut Augenzeugen soll die Rampe am Wagen bereits ausgefahren gewesen sein, doch dann ging es weder vor noch zurück. Zunächst eilte noch der Lokführer zu Hilfe, was im Zug schon zu sorgenvollen Pendler- Gesichtern führte. Nicht schon wieder Verzögerungen wegen technischer Störungen mit dieser Mühldorfer „Balkan- Diesel- Bahn“, so eine Bemerkung.

Letzten Endes musste die Südostbayernbahn den Zug mit den klimatisierten Doppelstockwägen in München am Hauptbahnhof stehen und ausfallen lassen, während sich die Fahrgäste in die nächste Lokalbahn (Abfahrt 17.48 Uhr) drängten. Die bot nicht nur weniger Komfort und keine Klimaanlage, bei tropischen Temperaturen, sondern den Passagieren lediglich eine Stehplatzgarantie am Gang. Einige München- Pendler waren sichtlich genervt, von der zweiten Störung mit fast 30 Minuten verspäteter Ankunft zwei Tage hintereinander.

Kein Wunder, dass sich auf der Facebook- Seite der Südostbayernbahn Kritik breit macht: Dort lächelt der Chef persönlich, die Hände zu einem Herz gefalten. „Imogdesob.de“ dürften einige Pendler derzeit mehr als „i-pfeiff-auf-de-sob.de“ interpretieren. Die Südostbayernbahn antwortet auf Facebook seit Tagen nicht mehr auf kritische Kommentare wie „warum schafft ihr es nach all den Bauarbeiten (..) immer noch nicht, pünktlich zu sein?“ oder „derzeit eine Störung nach der anderen… Es ist unterträglich“.

Die Presse- Propaganda der Südostbayernbahn ist einfach verstummt. Entweder versucht man dort, diese chaotischen Tage mit der Vogel- Strauß- Taktik hinter sich zu bringen oder das Team um Bahn- Manager Christoph Kraller aus Traunstein hofft darauf, dass die Stammkunden sich wieder beruhigen.

Schließlich sind derart chaotische Bahn- Tage zwar Normalität, aber nur alle paar Wochen beziehungsweise Monate. Die Kunden, so scheinen sie bei der Mühldorfer Bahn zu unken, sind derlei Pannen ja gewohnt.