Bürger der Region sollen funktionieren, arbeiten u. Steuern zahlen

Inn-sider.de: Nach 25 Jahren leerer Versprechungen zählen in der Region nur noch Taten! Das ist die Bürde, die Dr. Ramsauer zu tragen hat, hinterlassen durch seine Amtsvorgänger. Die CSU sollte froh über die kritischen Parteimitglieder der JU sein, denn die aktuelle Situation und die Zukunft des Bahnausbaus stellt sich nun wirklich nicht sehr positiv dar07.06.2010 XX schreibt folgenden Leserbrief:
Nach 25 Jahren leerer Versprechungen zählen in der Region nur noch Taten! Das ist die Bürde, die Dr. Ramsauer zu tragen hat, hinterlassen durch seine Amtsvorgänger. Die CSU sollte froh über die kritischen Parteimitglieder der JU sein, denn die aktuelle Situation und die Zukunft des Bahnausbaus stellt sich nun wirklich nicht sehr positiv dar:

Wie groß sollte die Dankbarkeit der hiesigen Bevölkerung ob der „Fortschritte des Bahnausbaus“ sein? Nach 25 Jahren der Versprechungen, Planungen, Beschwichtigungen wird nun tatsächlich gebaut.

Acht von 141 Kilometern werden Ende des Jahres fertig sein. Zeitgewinn für die Pendler? 20 Sekunden pro Fahrt im Schnitt… .
Auch die Innbrücke wird die nächsten zwei Jahre erneuert. Eine Brücke im Abschnitt Altmühldorf – Tüssling, für dessen 2-gleisigen Ausbau nach wie vor keine Finanzierungsvereinbahrung steht. Wann kommt hier endlich die Unterschrift?

Die Dankbarkeit hält sich also verständlicherweise in Grenzen.

Wie berechtigt sind nun Hoffnungen auf eine baldige Besserung bei den bisher sehr zähen Ausbauten? Hier fallen mir etliche Details auf, die nichts Gutes ahnen lassen:

Obwohl im Planfeststellungsbeschluss genannt, wurde im Abschnitt Ampfing – Altmühldorf auf den teilweisen Neubau der Innkanalbrücke verzichtet. Warum wurde hier schon wieder abgespeckt?
Im Sommer wird die Strecke Mühldorf – München insgesamt drei Wochen wegen Instandhaltungsarbeiten gesperrt sein. Genaues weiß man nicht, aber es dürften Gleise und/oder Schwellen getauscht werden. Macht man das, wenn der zweigleisige Ausbau doch angeblich bis 2015 zum Greifen nahe ist?
Auf der neuen Innbrücke wird, wie von der PNP berichtet, vorerst nur ein Gleis verlegt. Ist es etwa intern schon beschlossen, dass der Ausbau des Teilabschnitts nicht bis 2015 realisiert werden kann?
Allein für den Ausbau der Münchner S-Bahn und den Flughafenanschluss werden 3,5 Mrd. Euro benötigt. Woher sollen in Zeiten des Sparens weitere 2,8 Mrd. Euro für den Ausbau unserer Bahnstrecke kommen? Dass der Ausbau in München eine höhere Priorität haben wird, dürfte niemand bestreiten. Die von MP Seehofer z. B. vor einem Jahr noch zugesagte Elektrifizierung der Strecke München – Lindau hält er bei der aktuellen Kassenlage bereits nicht mehr für realistisch.
Warum wollte sich Minister Ramsauer trotz mehrfacher Nachfrage beim Spatenstich nicht auf einen Zeitplan für den Ausbau festlegen? Wollte er nichts versprechen, da er selbst das Schlimmste befürchtet?

Die Hoffnung ist somit doch nur sehr vage.

Die Politik sollte Kritiker, auch die in der eigenen Partei, in Zukunft lieber Ernst nehmen und nicht mehr mit Worthülsen abspeisen, das hatte die Region lange genug. Daher kann ich die JU und Herrn Wengler nur darin bestärken die Situation weiterhin kritisch zu beobachten und zu kommentieren. Sicher wäre es der Politik lieber, wenn die Bürger der Region weiterhin so funktionieren würden wie bisher. Arbeiten, Steuern zahlen, welche dann anderswo investiert werden, und darüber hinaus den Mund halten und nur ja keine Fragen stellen. Die Zeiten sind nun vorbei!