Klimaanlagen der Bahn: Minister Ramsauer und die „Einzelfälle“

Völlig dehydriert saß man vorm Fernseher, 20h Tagesschau. Zu sehen: Menschen, die aus ICEs evakuiert werden.

Deren Nachteil: Sie saßen stundenlang in einem Gefährt des Bundesunternehmens Deutsche Bahn AG fest. Wir Reisenden im Regionalverkehr entgingen der bevorstehenden Dehydrierung, dank deutlich kürzerer Fahrzeit und Reisentfernung.

Dann kam er: Bundesverkehrsminister Ramsauer.

Ramses, wie er in der CSU genannt wird.

Und gab ins Mikro der ARD preis, es handle sich hier um „Einzelfälle“. Man sollte die Sache nicht zu hoch aufhängen.

Tage später sieht die Welt anders aus. Und Ramses ist verstummt. Abgetaucht. War es Überheblichkeit oder die Arroganz der Macht zu glauben, die fatalen Ereignisse in ganzen ICE- Generationen der Bahn würden nicht an die Öffentlichkeit gelangen?

Ramsauer täte gut daran, seinen Informanten aus dem eigenen Lager mehr auf die Finger zu schauen.

Sein Dilemma „Bahn“, die Versäumnisse seiner Vorgänger, die Hoffnung auf ihn durch viele Unionswähler, könnten unangenehm werden. Eine große Last. Zu groß- für Ramsauer?

Im Internet schreiben sie mittlerweile von „Rumsauer“. An dem Tag, in dem Statement, in der Tagesschau, in der ARD, wirkte Ramsauer „dehydriert“. Ein dehydrierter Minister „Rumsauer“, wie im falschen Film. In einer anderen Welt. Auf einem anderen Planeten.

Ramsauers Name sorgt im Gegensatz zu seinem Vorgänger, „Flachwasser“, „Pfütze“  Tiefensee nicht für Ernüchterung und sprichwörtliche Abkühlung. Eine wahre Schockstarre dürfte tausende von Bahnreisenden durchfahren haben, als sie seine Worte hörten. Beinahe wie nach der Dehydrierung in Ramsauers Bahn- Unternehmen.

Ein Fauxpas, den er sich hätte sparen können. Ramsauer glaubt immer noch den Schönrednern, kaum den Kritikern. Dabei hat die Klimaaffäre gezeigt: Bei der Bahn kommt es noch schlimmer, als die Obrigkeit denkt. Gefühlt vom Volk: Täglich. Aber mindestens einmal in der Woche..

Ein Kommentar

  1. Da wird jetzt aber schon ein wenig auf dem armen Herrn Ramsauer herumgeritten. Dass die Klimaanlagen der Bahn allerding nur bis 32 Grad Celsius funktionieren sollen, ist natürlich wirklich allerhand. Was bringt denn so eine Klimananlage überhaupt anderes als Stromverbrauch in einem Temperarturbereich, der durchaus auch ohne Klimaanläger erträglich wäre?
    Schade, dass offentlichtlich alle, auch die Bahn daran arbeitet, dass der Autoverkehr wächst und der öffentliche Verkehr langsam ausstirbt. Dabei wäre der öffentliche Verkehr für unser aller Lebensqualität, für eine saubere Umwelt und eine klimafreundliche, energiesparende Lebensweise von immenser Bedeutung

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