Seit fünf Jahren: Mit Tempo 300 nach Nürnberg

Merkur-Online: München – Vor fünf Jahren fuhr der erste ICE auf der Neubaustrecke München-Nürnberg. Die Fahrgastzuwächse sind seitdem enorm. Auch kleine Schönheitsfehler können die Erfolgsbilanz nicht trüben.

Haas flätzt sich in seinen Sessel. Es läuft gut. Die Autos auf der ein Stück parallel laufenden A 9 lässt der Zug hinter sich, dann taucht er ein in die Wunderröhren. Der Euerwang-Tunnel zum Beispiel, 7700 Meter lang, rundum ausbetoniert. Fester Untergrund, kein Schotter, erklärt Klaus-Dieter Josel. Bayerns Bahn-Chef sitzt an diesem Tag mit im Führerstand und bilanziert fünf Jahre Neubaustrecke Ingolstadt-Nürnberg. Seit Dezember 2006 ist die Franken-Metropole ein Stück näher an München herangerückt. Es gibt Fahrgastzuwächse von 50 Prozent. 63 Minuten braucht der schnellste ICE, „das schafft kein Auto“, sagt Josel nicht ohne Stolz. Derzeit sind es allerdings fünf Minuten mehr, 68 Minuten. Bauarbeiten vor Ingolstadt, nahe Ebenhausen, halten den Verkehr auf, auch Regionalzüge bummeln vor sich hin. Bei Streckenkilometer 59, bei Rohrbach, bremst Lokführer Haas auf 40 km/h herunter. „Nahverkehr voraus.“