Finger weg vom 2. S- Bahn- Tunnel in München: Eine Bitte an Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer

S- Bahn- Stammtunnel München vs. Ausbau Südring; Vorteile für die Region

Sehr geehrter Herr Bundesverkehrsminister Dr. Ramsauer,

vielen herzlichen Dank für Ihre Äußerungen in der Süddeutschen Zeitung bezüglich der Finanzierung des 2. S- Bahn- Stammtunnels in München! Mit der Finanzierungsvereinbarung zwischen dem Freistaat und der Bahn, schob man dem Bund, dem Bundesverkehrsministerium und damit Ihnen, politisch die Schuld in die Schuhe. Irgendeiner muss für das Ende des Tunnels, weil ohne Olympia in München nicht finanzierbar, die Verantwortung übernehmen. Gilt das auch für alle anderen, herausragenden Projekte in und um München? Sie als Buhmann und Bauernopfer, damit in der Bayerischen Landeshauptstadt alle unbeschadet weiterregieren und sagen können: DER ist schuld!?

Sind das politische Spielchen auf dem Rücken der Bürger, die diese hausgemachten Engpässe im Bahnverkehr täglich erdulden müssen? Machen Sie Schluss mit Verkehrsprojekten, die nicht in naher Zukunft realisierbar sind! Für Sie wäre es wichtiger, als Wahlkreisabgeordneter aus Traunstein/ Berchtesgaden, aus dem viele Menschen täglich nach München müssen, in Alternativprojekte im Umland zu investieren! Die Stück für Stück ausgebaut und in Einzelschritten bereits für Verbesserungen sorgen würden! Ob in den Münchner Westen oder Osten (Geltendorf)!

Als Berufspendler aus Ihrer Region konnte ich nie verstehen, warum so viele Ihrer Parteikollegen aus unserem Raum für den 2. S- Bahn- Stammtunnel Partei ergriffen haben. Der Ausbau des Südringes in München, wäre für uns, wesentlich sinnvoller gewesen! Einerseits würden die heute bestehenden Engpässe und Langsamfahrstellen am Münchner Ostbahnhof entschärft werden. Andererseits wäre die Verbindung der Züge zwischen dem Münchner Haupt- und Ostbahnhof beschleunigt worden! Ob nach Rosenheim, Traunstein oder Richtung Mühldorf!

Dieser Teilabschnitt gehört unter anderem zur Magistrale für Europa, ohne Aussicht auf Ausbau und Besserungen! Durch den Ausbau des Südringes hätten unsere Regionalzüge, ob nun aus Traunstein, Kufstein, Rosenheim oder Mühldorf direkt an U- Bahn- Stationen in München halten können. Am Kolumbusplatz (zur U1 oder U2), an der Poccistraße (zur U3 oder U6) oder dem Heimeranplatz (zur U4 oder U5).

Wir Bürger aus dem Umland wollen nämlich nicht mit der S- Bahn in das Stadtzentrum fahren, wir MÜSSEN! Nur durch die S- Bahn- Stammstrecke ist derzeit der Anschluss an die jeweiligen U-Bahnen- Linien gegeben. Der Bau des 2. S-Bahn-Stammtunnels in vierzig Meter Tiefe, bedeutet für uns längere Umsteigezeiten und damit kaum Zeitgewinn. Schon das heutige Bahnsteig- System am Münchner Ostbahnhof, in Richtung Innenstadt, und die täglich widersprüchlichen Gleis-/ Minuten-Anzeigen, sorgen immer wieder für Fehlinformationen, Verwirrung und Zeitverlust. Mit dem 2. Tunnel wird das nicht besser!

Es ist sehr zu bezweifeln, ob und wie viele „s-bahn-baugleiche Regionalzüge“ wirklich den 2. S- Bahn- Stammtunnel aus den Regionen nutzen können. Vor allem in der Hauptverkehrszeit verkehren vielfach Doppelstockzüge, da diese höhere Passagier- Kapazitäten ermöglichen. Der 2. Stammtunnel kann nur von „S- Bahnbaugleichen Zügen“ befahren werden. Wie sollten derlei Züge, in den Hauptverkehrszeiten, das hohe Passagieraufkommen in die Regionen bewältigen können?

Nach Traunstein und Mühldorf verkehren aus diesem Grund gerade Doppelstockwägen! Die sind alles andere als „S-Bahn-baugleich“! Die Züricher Lösung, von Doppelstückwägen für die Münchner S- Bahn, wurde bisher von den Fachkräften bei der Bahn und ihm Bayer. Verkehrsministerium abgelehnt. Dieser Tage war zu lesen, dass nur Züge aus Augsburg oder Rosenheim den Tunnel werden nutzen können.

(…) Es ist traurig und tat in der Seele weh, wie diese Argumentationen von irgendwelchen Schreibtischtätern vom Tisch gewischt wurden. Viele Ihrer Politikerkollegen schenkten denen mehr Glauben, als Bürgern, die das am eigenen Leibe ausbaden müssen! Wie lange wird das Heer von Planern und Beamten auf Steuerzahlerkosten seine Zeit noch mit der Tunnelrealisierung vergeuden? Andernorts wären deren Zeichnungen, Pläne, Fachwissen und Arbeitszeit gewinnbringender investiert..

Zum Beispiel in unsere Richtung, mit der Planung und Realisierung des zweigleisigen Begegnungsabschnittes zwischen Dorfen und der künftigen Abzweigung der Walpertskirchener Spange! Dann wäre das größte Nadelöhr der ABS 38 beseitigt, es gäbe keine Hinderungsgründe mehr für den Bau der Flughafenanbindung, für Ihre und unsere Region!

Sehr geehrter Herr Dr. Ramsauer, helfen Sie uns, mit zukunftsträchtigen Entscheidungen, die Verkehrsströme für den Raum um München so zu verbessern, dass nicht nur die Landeshauptstadt davon profitiert!