Zum einjährigen Geburtstag der Bautafel in Ampfing

Ampfing und dem „symbolischen Spatenstich“ … (der Bahnstrecke Bahnausbau München – Mühldorf – Freilassing):

Am Donnerstag, den 19. April 2007 um 16 Uhr war es soweit,
das Bau- Täfelchen wurde feierlich eingeweiht!

Ein Jahr lang steht es dort förmlich Bestückt,
mit dem Wappen des Freistaates Bayern
und dem der Bundesrepublik!

Den Ausbau groß ankündigend
mit hoher Ehre eingeweiht,
trotzt es Hitze, Regen, Wind, Wildwuchs
und es is froh,
wenns net Schneid.

Den einjährigen Geburtstag feiert es ganz allein –
des is net sche,
drum legts ihm doch bitte daneben
a paar Äst von de Rodungsarbeitn hie!

Es steht da wia a Oansa,
beachtn duads neamd,
sei Auskunft is gschönt –
vo manche verbleamt!

De Wirkung verpufft –
de EU- Gelda san gstorbn,
was hoid bloß a Bautaferl
in Tiefensees Heimat – „Neufünfland“ worn!

De Dieselloks rauchans jedn Dog o –
schlimmer wie jeds Taferl an na Stammtischwand dro

Hauptsach beim Aufstelln
warn olle do,
ham vui Versprocha,
Gfressn & Gsuffa –
und trotzdem nix do!

Ob schwarz oda rot,
Kommunal, Land oder im Bund,
se lassn uns im Regn steh,
wia an reudigen Hund!

Beschönign, hinhaltn,
des könnens olle guad,
unsere Steuern woanders verbratn,
mim Gamsbart am Huat!

No wundern übers Abstraffa
ob mit de Freia, links oda vo rechts
des is ja ganz nei,
dass da Wähler denkt was schlechts!

des Taferl in Ampfing,
der Hickhack drum rum,
des haut selbst den
gutgläubigsten Südostbayern um!

Ob Autobahn oder Stromlock,
oans hod beides gleich,
a Südostbayer kennt so was grod,
wenn a weid is gereist.

Ansonsten muaß a vui Fern schaung,
do siegt a dann,
dass woanders duad so was sogar fahrn!

8 km Zugstreck,
zum Bauen brauchens a paar Jahr,
da rauft sich a jeder Steuerzahler
grod no de Haar!

EU- Anträg falsch stelln,
vo Bundes- Beamte no dazu,
koa Wunder,
dass in dem Land kriselt,
ohne Ruah

Des Ampfinger Taferl –
des „Marterl“ vo unserer Bahn –
ma siegts jeds moi,
wenn ma mim Zug derf fahrn!

In einer Pressemitteilung des Bayer. Verkehrsministeriums hieß es vor einem Jahr:
„die Strecke München – Mühldorf – Freilassing – Salzburg ist Teil der 1.400 km langen europäischen Fernverkehrsverbindung von Paris über München und Wien nach Bratislava. Der Ausbau und die Elektrifizierung der Strecke haben beim Ausbau der Schieneninfrastruktur im Freistaat oberste Priorität. Damit wird nicht nur die wichtige europäische Fernverkehrsverbindung realisiert, sondern zugleich auch das Chemiedreieck angebunden. Mit dem Spatenstich für den Ausbau des Abschnitts Ampfing – Mühldorf wird ein erster wichtiger Schritt auf dem Weg zum Ausbau der gesamten Strecke unternommen. Bayerns Verkehrsminister Erwin Huber wird beim Festakt und Spatenstich in Ampfing sprechen
am Donnerstag, 19. April 2007, 16 Uhr am Bahnhof, 84539 Ampfing.“

Zuletzt hieß es im „Mühldorfer Anzeiger“ ganz anders:
„Verkehrsstaatssekretärin Karin Roth (SPD) bestätigte gegenüber Ewald Schurer (SPD) die Linie des Bundes- Verkehrministeriums, den gesamten Ausbau frühestens mit der Inbetriebnahme des Brennerbasistunnels im Jahr 2022 in Angriff zu nehmen.“

und

„Schurer sprach im Zusammenhang mit dem Ausbau von Verteilungskämpfen innerhalb Deutschlands. «Es sind mehr Investition in Bahnstrecken nötig, als es Geld gibt.» Trotzdem werde er – auch überparteilich – versuchen, den Druck auf das Bundes- Verkehrsministerium aufrechtzuerhalten. «Ich kann nicht sagen, dass ich das als kleiner Abgeordneter kann. Aber wir versuchen, was geht.»“