„EINE HABERFELDTREIBEREI BRINGT NIX“

Bürgerinitiativen Brennernordzulauf: „Brennernordzulauf Landkreis Ebersberg“

https://www.merkur.de/lokales/ebersberg/brennernordzulauf-landkreis-ebersberg-buergerinitiative-niclasreuth-91822704.html

Rückschlag für Megaprojekt: Brennerbasis-Tunnel erst 2032 fertig

www.merkur.de/bayern/brennerbasis-tunnel-erst-2032-fertig-bayern-soeder-verkehr-90656476.html

Brenner-Nordzulauf: Kritiker könnten Preis so lange in die Höhe treiben, bis das Projekt stirbt

www.merkur.de/bayern/am-ende-koennte-es-am-geld-scheitern-dirk-walter-90459228.html

Brennerzulauf: Möglicherweise wird die Strecke erst 2040 fertig – Scheuer lässt Tunnel-Lösung prüfen

www.merkur.de/bayern/bayern-brenner-zulauf-zugstrecke-bahn-scheuer-tunnel-rosenheim-inn-planung-aktuell-90254124.html

Bayern in der „Findungsphase“: Deutschland verschleppt Mega-Bahnprojekt

www.n-tv.de/politik/Deutschland-verschleppt-Mega-Bahnprojekt-article22060122.html

Planungsstau: Merkel will neue Schienen per Gesetz

www.faz.net/aktuell/wirtschaft/planungsstau-merkel-will-neue-schienen-per-gesetz-16426900.html

Klima- und Verkehrswende mit dieser Bahn?


Zugegeben, als wir hier im Jahr 2007 zu bloggen begannen, über den Nicht-Ausbau der Bahnstrecke München-Mühldorf-Freilassing, haben viele gelacht. Ausgelacht und verspottet wurde man, von allen Seiten. Der mit seiner Bahn…

Fahrt doch mit dem Auto

Im Internet gab es sogar Kommentare unter Medienberichten, wer sich die tägliche Fahrt mit dem Auto nach München nicht leisten kann, soll zufrieden sein, mit dem was die Bahn bietet.
Kein Wunder, dass man sich im Jahr 2019 genüsslich zurücklehnt und dem Treiben der Menschheit für mehr Klimaschutz und Verkehrswenden oder Mobilitätskonzepten einfach zusieht.

Nur wenn einer ganz gescheit redet, dann kommen die alten Hämmer als Totschlag-Argument: Dass eben gar nichts kommt, bzw. alles viel zu spät und Deutschland die fehlenden Investitionen bei der Bahn nie mehr aufholen wird. Bei den Stellwerken aus der Kaiserzeit, die ja alle bald digitalisiert werden sollen…

Hofreiter – Bahn hält kaum eine EU-Vereinbarung ein

Dazu gehört auch, dass ein Anton Hofreiter, Bundestagmitglied der Grünen, schon vor Jahren einmal zum Besten gab, dass die Bundesrepublik keine einzige internationale Vereinbarung auf EU-Ebene bezüglich von Bahn-Ausbauten einhält. Die tollen Deutschen, die Vorzeige-Europäer, schaffen die Verkehrswende fürs Klima ohne die Bahn. Elektrifizierte Schnellstrecken enden an der deutschen Außengrenze. Da hat Hofreiter noch immer Recht.

Andererseits hat man -oft leider persönlich- viele Menschen an entscheidenden Positionen selber kennengelernt. Konzernbevollmächtigte von der Bahn, zum Beispiel, oder Chefs von der DB Netz, die für die Infrastruktur verantwortlich sind. Zudem Politiker, die dann in München oder sogar Berlin Karriere gemacht haben oder immer noch fleißig am Werk sind.

Es war eine spannende Zeit, gerade mit den vielen Diskussionen und Beschlüssen im und zum Großraum München. Was die Politik nicht alles anpacken wollte, was nun vielleicht in zehn Jahren kommt (damals quasi in 20 Jahren) oder noch länger auf sich warten lässt…

Über 6 Milliarden Euro für den Knotenpunkt München

Einer sollte dabei im Übrigen wirklich Recht behalten: Als die Bayerische Regierung, die bekanntlich immer noch auf die göttlichen Eingebungen wartet, ein Konzept zum Bahnknoten München verabschiedete, sprach ein Abgeordneter aus Niederbayern, Erwin Huber, von einem Jahrhundert Plan, oder so ähnlich.

Kritiker behaupteten schon damals, das wäre gar kein Konzept, sondern einfach nur alle Ideen in einem „Konzept‘ zusammengestopft. Die Kosten wurden damals auf über 6 Milliarden Euro beziffert, von Huber. Wörtlich im Bayerischen Landtag.

Wer damals wusste, wieviel Geld -bzw. wenig im europäischen Vergleich- Deutschland jährlich in die Schiene investiert, der wusste: Es würde wahrlich 100 Jahre dauern. Ein Jahrhundert Werk eben.

Früher verspottet – heute lacht kaum einer mehr

Kurze Zeit darauf war man persönlich in Berlin, im Bundesverkehrsministerium und die warfen damals das „Konzept Bahnknoten München“ an die Wand.

Auf die Frage, wieviel das insgesamt Kosten würde, hatten die Bediensteten zu Zeiten Peter Ramsauers keine Antwort. Die wussten schlichtweg nichts, von den 6,2 Milliarden Euro, warfen aber für die dummen Bürger einfach das Bild an die Wand.

Heute lachen übrigens kaum mehr Menschen, wenn es um die Bahn geht.
„Du hattest wirklich Recht“ hört man da oder „wir wollten Dich nie verstehen aber es kam tatsächlich so“.

Mainstream-Medien halten der Bahn die Stange

Nur die großen Medien, wie die Süddeutsche Zeitung, die sind ihrer Berichterstattung treu geblieben und verkaufen jeden politischen Ansatz, jeden Filzstiftstrich auf einer analogen Landkarte immer noch als Weitwurf, Meilenstein oder neuerdings als „letzte Endrunde“.

Vielleicht auch, weil nach einer Führung durch das S-Bahn-Werk Steinhausen sozusagen von oben herab beschlossen wurde, den Ruf der S-Bahn samt Bahn, nicht noch schlechter zu machen, als er sei. Sagte vor Jahren einer, der damals in Steinhausen Führungen machte.

Gut, dass darüber nie wer wirklich berichtete. Man könnte ja meinen, solche Medien wie die Süddeutsche wären tatsächlich frei in ihrer Berichterstattung.

Was würden die Menschen nur denken oder wählen, wenn sie wirklich feststellen würden: Erstens kommt nichts, wenn dann doch viel zu spät, bei der Umsetzung wird gespart wo es nur geht (was privat niemand beim Eigenheim machen würde) und am Ende zahlen die Fahrgäste oder der Steuerzahler sowieso drauf.

Medienwirksame und teure Spatenstiche

Nach dem Berliner Hauptbahnhof, Stuttgart 21, der ICE-Strecke München-Nürnberg (das blöde Karstgestein, wie einmal ein Journalist lächelnd die Mehrkosten rechtfertigte) ist zumindest die Zeit der Spatenstiche mit Blaskapellen, Sonderzügen, EU-Beamten, Weißwürsten und kurzfristig errichteten Bahnsteigen derzeit scheinbar vorbei.

Das hat die Bevölkerung wahrgenommen, dass hinterher noch viel Gras an mancher Bautafel wächst, bevor tatsächlich mit Baumaßnahmen begonnen wird und manche Erstarbeiten schon wieder sanierungsbedürftig sind, bis der Bauabschnitt tatsächlich eröffnet wird.

Wenn der denn dann wirklich soweit reicht, wie es die Bautafel eigentlich verkündet, wer sich an München-Mühldorf-Freilassing erinnert, dem fällt ein, dass zu Beginn der Bauarbeiten groß „Ampfing-Mühldorf“ propagiert wurde, während das zweite Gleis dann tatsächlich noch vor Mühldorf auf einem Gleise endete… Das war aber noch vor Klimakrisen, beschlossen unter rot-grün in Berlin mit diesem Schröder und vor langer Zeit im Jahr 2005. Fast ein Jahrhundert her.

Verkehrswende im Klimawandel mit dieser Bahn-Politik?

Am Ende stellt sich nur die Frage, wie die Bundesrepublik Deutschland mit dieser Bahn und vor allem dieser Bahn-Infrastruktur eine Verkehrswende schaffen will, um die Klimakatastrophe einzudämmen bzw. den Klimawandel nicht noch zu beschleunigen?

Gut, dass diese Themen noch nie jemand öffentlich aufgeworfen hat. Man würde feststellen, es ist längst zu spät und viel zu teurer, dagegen waren die für den Großraum München damals veranschlagten 6,2 Milliarden Euro Peanuts…

Gesellschaftlich mag man sich gar nicht ausmalen, wieviel weniger Verkehr es gäbe, wenn nur jeder, bei dem es möglich wäre, einmal pro Woche Home-Office machen könnte. Doch dagegen sperren sich nicht nur Chefs, auch Medien berichten immer wieder von Nachteilen.

Wo kämen wir auch hin, wenn im MVG-Streikfall alle Home-Office machen würden und keine Urlaubstage verbrannt werden müssen. Oder wenn die am Land im grünen (Stein-) Garten mit Laptop sitzen, während die in der Stadt nicht einmal einen Balkon oder eine Terrasse zur Verfügung haben?

Dann kommt es wohl doch eher nach Gerhard Polt, der schon vor zig Jahren feststellte: In München müssens für die ganze Stadt ein 3. Stockwerk bauen.

EU-Fördermittel für die Bahn nicht abgerufen

Zuletzt noch ein persönlicher Gruß an all die Politiker und Journalisten aus der Schröder Zeit.
Eine schöne Überschrift war damals ein Leserbrief mit Grüßen an die heimischen SPD-Größen samt Bundesverkehrsminister von der SPD:

„Knoblauch, Steindl, Tiefensee, wo geht unser EU-Geld hie?“

Die Frage war damals: Warum wurden bei der EU keine Gelder für Planungen abgerufen?

Heute wissen wir die Antwort: Berlin rief keine Gelder ab, weil man den Ausbau der Bahn nicht für nötig ansah. Warum planen, wenn man den Ausbau nicht will?

Aber genau mit diesem Haufen, schaffen wir jetzt die Klimawende.

Da hilft nur zurücklehnen und zuschauen. Von M. Wengler

Brenner Basistunnel: Wut auf die Deutsche Bahn wächst – FOCUS Online

www.focus.de/finanzen/news/suedtirol-hitze-und-laerm-in-200-meter-tiefe-die-baustelle-unterm-brenner_id_10525866.html

Italiens Häfen in Triest und Genua: Einfallstor Chinas in Europa

Während der Export-Weltmeister Deutschland, die führende Volkswirtschaft Europas, noch darüber diskutiert, wie die Schienen-Wege zu den Seehäfen ausgebaut werden sollen (über den Brenner-Basistunnel nach Genua oder München-Mühldorf-Freilassing via Tauern-Bahn nach Triest), will sich Rom „Pekings Seidenstrasse-Initiative anschliessen“, wie die NZZ berichtet. Die Rede ist von einem geplanten „Rahmenabkommen“ das „unter anderem chinesische Grossinvestitionen in den Häfen von Triest und Genua“ vorsieht.
www.nzz.ch/international/italiens-haefen-einfallstor-chinas-in-europa-ld.1467501

Für den Ausbau der Strecke Mühldorf-Rosenheim sieht es schlecht aus. Ostkorridor über Mühldorf-Rosenheim ist vorerst tot

Die Ausbaustrecke Landshut-Mühldorf-Rosenheim wurde auf dem Abschnitt Landshut-Mühldorf amputiert, damit sie nicht mit der Ausbaustrecke München-Rosenheim in Konkurrenz steht. Die Amputation wird frühestens bei der Bedarfsplanüberprüfung rückgängig gemacht, und auch nur dann, wenn neue Erkenntnisse vorliegen. Siehe: Antwort auf eine Bundestagsanfrage der Grünen, Bundestagsdrucksache vom 14.1.2019: dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/069/1906978.pdf

Nachdem der eigentlich für den Zeitraum von 2016-2021 vorgesehen Investitionsrahmenplan auch Anfangs 2019 noch nicht veröffentlicht ist, wird sich auch die alle fünf Jahre vorgesehene Bedarfsplanüberprüfung verzögern.
Die letzte Bedarfsplanüberprüfung fand 2010 statt: www.bmvi.de/mwg-internal/de5fs23hu73ds/progress?id=rsdpRdj6wLZLcsMdcqCN0ngl8S3HniqZHle00Xs1aoQ,&dl
und erfolgte somit 7 Jahre nach dem Bundesverkehrswegeplan 2003: www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Anlage/VerkehrUndMobilitaet/BVWP/bundesverkehrswegeplan-2003.pdf?__blob=publicationFile

Groß angekündigte Pläne im Bundesverkehrswegeplan: Güterverkehr läuft auf Südost-Oberbayern zu

Im Grunde genommen sind die groß angekündigten Pläne im Bundesverkehrswegeplan nichts Neues. Die Probleme waren schon seit Jahrzehnten bekannt, nur hat die mahnenden Stimmen niemand beachtet.
Dass der zweigleisige Ausbau von (Mühldorf) Tüßling nach Freilassing hochgestuft wurde, verwundert wenig. Bisher war hier nur eine Elektrifizierung mit der Gesamtstrecke von Markt Schwaben über Mühldorf bis Freilassing geplant, im Rahmen der ABS 38 München-Mühldorf-Freilassing. Die wiederum war für kürzere Fernverkehrsverbindungen von München bis Wien angedacht, irgendwann ab den Jahren um 1985 und bereits wesentlich weiter in den Planungen bis zum Jahre 1999, als heute.
Die Fernverkehrszüge, im Rahmen des europäischen Projektes „Magistrale für Europa“, ein Projekt von Paris über Stuttgart (21), Ulm, Augsburg, München, Mühldorf, Salzburg, Wien bis Budapest, hätten so die Bahnstrecke München-Rosenheim entlasten sollen. Vielleicht auch für die künftige Brenner-Anbindung.
Doch es kam alles anders. Der Mühldorfer Ausbau verlor an Fahrt, kam aus dem Fokus, mit ihm der viergleisige Ausbau im S-Bahn-Bereich von München Ost bis Markt Schwaben. Mit Auswirkungen samt Verzögerung auf eine bessere Schienen-Anbindung des Münchner Flughafens, untermauert von den Träumen in 10 Minuten mit dem Transrapid zum Flughafen ins Erdinger Moos.
Was allerdings alle aus den Augen verloren, sagten Planer hinter vorgehaltener Hand schon vor Jahren: Wenn die Strecke München-Mühldorf-Freilassing keinen schnellen ICE-Verkehr bekommt, wird langfristig darüber der wesentlich lautere, überregionale Güterverkehr verfrachtet. Nicht nur aus dem Chemiedreieck um Burghausen, sondern von der Nordsee zum Mittelmeer. Hier hat Deutschland nur wenige vernünftige Wege: Die Strecke über das Rheintal und den Schweizer Gotthart-Tunnel, über Regensburg-Landshut durch München hindurch (ob über Nord- oder Südring ist belanglos) gen Rosenheim und den Brenner oder eben als dritte Alternative von Landshut über Mühldorf gen Tauernbahn, zu den Häfen nach Triest an der Adria, am Mittelmeer.
Da die Güterzüge in Tunnels nicht mit ICE-Schnellzügen verkehren können, scheiden viele ICE-Strecken für Güterverkehre aus. Die Schnellfahrstrecke München-Nürnberg-Berlin zum Beispiel, oder der Weg über Würzburg nach Hamburg. Die meisten Güterzüge verkehren nur mit rund 80 km/h, sagen Fachleute, was den ICE zu sehr und den Nahverkehr geringer ausbremst.
Mühldorf und Südost-Oberbayern ohne ICE-Anschluss erwartet so langfristig vor allem eines: Güterverkehr von Nord nach Süd, und Süd nach Nord. Von Landshut kommend geht es über Mühldorf entweder nach Freilassing und die angesprochene Tauernbahn oder über Rosenheim zum Brenner-Basistunnel. Da dort der Aufschrei groß ist, was die Mehrbelastung an Schienen-Ausbau gen Brenner-Tunnel betrifft, könnte Ostbayern zur Haupt-Achse im Güterverkehr werden.
Zumindest von Landshut bis Mühldorf ist dies nun im Bundesverkehrswegeplan untermauert. Von Tüßling bis Freilassing ebenfalls. Dort war bisher neben der Elektrifizierung nur ein Überholgleis zwischen Kirchweidach und Tittmoning geplant, samt verlängerten Kreuzungswegen in Garching an der Alz und Laufen.
Nicht nur die hier im Land produzierten Güter des Export-Weltmeisters Deutschland wollen an die Meeres-Häfen an der Nordsee oder Adria, manche Schiffsladung soll auch über Land von Nord- nach Süd transportiert werden. Es wird langfristig damit lauter, in Südost-Oberbayern und neu ausgebaute Strecken, die Man-Power vor Ort an Weichen und Signalen überflüssig machen, garantieren dann auch Nachts reibungslose Abläufe. Ein letzter Punkt, der in den letzten Jahren völlig von der Bildfläche verschwunden ist…
Ein Kommentar von M. Wengler

Streckenausbau in München und Umgebung Süddeutsche.de

„Geld gibt es nur für Strecken, auf denen Güter- respektive Fernzüge unterwegs sind“
-München-Mühldorf-Freilassing
-Walpertskirchner Spange
-Daglfing-Johanneskirchen
-Daglfinger Kurve
-Truderinger Spange
„Bis zur Inbetriebnahme könnte es aber noch 20 Jahre dauern.“
www.sueddeutsche.de/muenchen/bahn-bayern-flughafen-streckennetz-1.4200964

Verkehrsprojekt Brenner – Tunnel-Gesellschaft widerspricht Scheuer – Bayern – Süddeutsche.de

Verkehrsprojekt Brenner – Tunnel-Gesellschaft widerspricht Scheuer – Bayern – Süddeutsche.de, SZ, 7.11.2018

www.sueddeutsche.de/bayern/verkehrsprojekt-brenner-tunnel-gesellschaft-widerspricht-scheuer-1.4190084

Brenner-Nordzulauf – Bayern und Bund verschlafen das Süddeutsche.de

Brenner-Nordzulauf – Bayern und Bund verschlafen das – München – Süddeutsche.de, 7.11.2018

www.sueddeutsche.de/muenchen/brenner-nordzulauf-bayern-und-bund-verschlafen-das-1.4201869

Verkehr: Grüne zweifeln an Plänen für Brennerzulauf – Bayern – Süddeutsche.de

www.sueddeutsche.de/bayern/verkehr-in-bayern-gruene-zweifeln-an-plaenen-fuer-brennerzulauf-1.4184929

LandkreisRosenhem/Berlin: Kleine Anfrage der Grünen wegen Brenner-Nordzulauf bleibt unbeantwortet | Landtagswahl Bayern

www.innsalzach24.de/politik/landtagswahl-bayern-ere25783/landkreisrosenhemberlin-kleine-anfrage-gruenen-wegen-brenner-nordzulauf-bleibt-unbeantwortet-10308201.html

Brenner-Nordzulauf Themenseite auf rosenheim24.de

www.rosenheim24.de/thema/brenner_nordzulauf-ere734850/

Europa hat versagt & Deutschland ist schuld – in Sachen Bahn-Ausbau und Verkehrwende

Wie Berlin die EU-Nachbar-Staaten seit langem hängen lässt!
Vielen EU-gläubigen Bundesbürgern (und die Medien sowieso) kann derzeit nur Mitleid geschenkt werden. Nämlich all jenen, die derzeit so sehr auf Europa und europäische Lösungen hoffen und damit auf die Zukunft der EU, dem gemeinsamen Europa! Doch schon in anderen Bereichen hat Europa versagt oder sich nicht durchgesetzt und gerade Deutschland mit seiner Berliner Bundesregierung, seit der Jahrtausendwende ist „Schuld“ daran. Farblich haben sich dem alle Koalitionsfarben in Berlin die Hände geschüttelt.
Der grüne Bundestagsabgeordnete Anton Hofreiter und Michael Cramer, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen/EFA im Europäischen Parlament, sagten einmal, die „Bundesregierung kündigt europäische Zusammenarbeit bei EU-weiter Stärkung der Schiene auf“ (_http://www.michael-cramer.eu/aktuelles/detail/bundesregierung-kuendigt-europaeische-zusammenarbeit-bei-eu-weiter-staerkung-der-schiene-auf/_ ). Von Politikern aus dieser Richtung oder deren Mitarbeitern war in der Vergangenheit zudem zu vernehmen, Deutschland würde es mit dem Einhalten europäischer Vereinbarungen bezüglich Ausbau der Schiene nicht ganz so ernst nehmen, wie andere EU-Länder…
Das war schon so, als die SPD den Bundesverkehrsminister stellte (1998-2009) und zog sich wie ein roter Faden durch, als die Schwarzen von der bayerischen CSU das Zepter übernahmen (2009-2018). Eine längst nicht mehr im Amt weilende EU-Dame der Kommission meinte sogar einmal: Im Norden Deutschlands würde in Sachen Schiene mehr gebaut, als im Süden der Republik. Als ob an den Alpen –  Europas Verkehrswege gen Mittelmeer enden würden, als ob Europa am Münchner Sack-Bahnhof enden würde. In Berlin werden die Seehäfen an der Adria für denExport-Weltmeisters Deutschland als weniger wichtig erachtet, für die heimische Wirtschaft, als die Seehäfen im Norden (www.merkur.de/lokales/erding/bahnausbau-warten-ende-schrecken-1578755.html ).
So hingen, bedauerlicherweise, gewisse Faktoren mit Untersuchungen zu Schienenausbauten über den Bedarf an Ausbaumaßnahmen über all die Jahre zusammen.
Als Bundesverkehrsminister a.D. Tiefensee (SPD) den Großraum München untersuchen ließ, welcher Bedarf hier in Sachen Bahn-Ausbau nötig wäre, kürzte er rigoros Ausbau-Pläne, die teils seit Mitte der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts geplant waren. Tiefensee und dessen Gutachter waren der Meinung: Wer im Raum München zusätzliche Gleise für die S-Bahn oder den Nahverkehr will, solle das selbst bezahlen. Er meinte damit das Land Bayern. Der Bund sah die Ausbaumaßnahmen für den Güter- oder Fernverkehr als nicht notwendig an. Tiefensee und die SPD beerdigten damit damalige Pläne in Sachen Schiene gen Ost-Europa und Brenner. Und die Grünen als damaliger Teil der Bundesregierung stimmten zu!
Übernommen hat diese Kürzungen ein Mann von der CSU aus Oberbayern: Ex-Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer. Der wollte gen Brenner-Basistunnel vom Münchner Ostbahnhof bis Grafing einen neuen Tunnel, mit zwei weiteren Gleisen, unter den bereits vorhandenen vier Gleisen bauen (www.merkur.de/bayern/brenner-zulauf-vier-gleise-riesentunnel-1300449.html ).
Ursprünglich sollte eigentlich der Ausbau der Bahnstrecke München-Mühldorf-Freilassing die Bahnstrecke München-Rosenheim (-Salzburg) entlasten, um den Mehrverkehr durch Güter auf der Schiene gen Brenner-Basistunnel zu ermöglichen (www.ris-muenchen.de/RII/RII/DOK/SITZUNGSVORLAGE/4074495.pdf ).
Der Ausbau München-Mühldorf-Freilassing lässt wohl mindestens bis zum Jahr 2030 auf sich warten, ganz so, als ob die Verkehrspolitiker in Berlin nie geglaubt hätten, dass die Österreicher den Brenner-Tunnel unter den Alpen tatsächlich bauen… In Berlin wurden die Ideen in Sachen Schienen-Verkehr der Nachbarländer schon immer abgelehnt. Deutschland ließe seine EU-Nachbarn im Regen stehen.
Wer darüber nachdenkt, dem fällt unweigerlich die „Magistrale für Europa“ von Paris über Stuttgart 21, Augsburg, München, Salzburg, Wien bis Budapest ein: Die Franzosen sind bis zur Grenze mit Ausbau-Maßnahmen längst fertig, Stuttgart 21 wird gebaut und soll bis Ulm eine Schnellfahrstrecke bringen.
Nur in Bayern, ging nie etwas voran. Die in Berlin haben darüber wohl gelacht. Als ob in Bayern Europa enden würde…
Einzig der Teil Augsburg-München wurde ausgebaut und ertüchtigt, ansonsten hinkt die wirtschaftliche Nummer eins unter den Bundesländern weit hinterher, nicht nur gen Brenner-Basistunnel.
Die Bedeutung des Südens der Republik, des Güterverkehrs über die Alpen an die Adria-Häfen oder den West- Ost-Bahn-Verkehr nahm in Berlin niemand ernst. Egal ob schwarz, rot oder grün.
Kein Wunder, dass sich Länder wie Österreich, die wesentlich mehr in die Schiene investiert haben und investieren, um den Lkw-Verkehr einzudämmen, mittlerweile dagegen wehren. Vorschläge aus Deutschland? Wer nimmt die noch ernst?
Die in Berlin machen zu wenig Geld locker, in Sachen Bahn-Ausbau, europäische Lösungen samt EU-Fördertöpfen werden vernachlässigt: Im Süden Deutschlands endet die Berliner Republik, wer will in Sachen Verkehr schon „europäische Lösungen“?
Dazu müsste die Obrigkeit in der Bundeshauptstadt zugeben, dass andere EU-Länder längst weiter sind, in Sachen Schiene, vor Flügen oder Straßen-Ausbauten, mit Ideen und Maßnahmen, als der eigentliche „Nabel der Welt“ der EU-Politik – in Berlin.

LOK Report – Österreich: ÖVP wirft Deutschland Nachlässigkeit beim Brenner-Ausbau vor

www.lok-report.de/news/europa/item/5598-oesterreich-oevp-wirft-deutschland-nachlaessigkeit-beim-brenner-ausbau-vor.html
Österreich: ÖVP wirft Deutschland Nachlässigkeit beim Brenner-Ausbau vor Der Europäische Rechnungshof hat seinen Bericht zur geplanten Hochleistungsstrecke München-Verona präsentiert und übte dabei Kritik am Brenner-Basis-Tunnel (BBT). ÖVP-Rechnungshofsprecher Abg. Hermann Gahr stimmt einzelnen Punkten durchaus zu, empfindet den ganzheitlichen Rundumschlag aber als etwas überzogen: „Der BBT ist ein europäisches Vorzeigeprojekt und wird als internationales Vorhaben abgewickelt. Italien, Österreich und gerade die EU-Kommission stehen hundertprozentig dahinter. Der Europäische Rechnungshof sollte seine Kritik an die säumigen Länder richten – Österreich und vor allem Tirol haben ihren Pflichten entsprochen.
Für Tirol ist dieses Projekt von zentraler Bedeutung, der Schwerverkehr in unserem Land explodiert, innerhalb der letzten 17 Monate gab es 20 Prozent mehr Transitverkehr. Es ist essenziell, den Schwerverkehr auf die Schiene zu verlagern. Die Belastung für die Tiroler ist unzumutbar und die aktuelle Verkehrsentwicklung zeigt, dass es immer schlimmer wird.“
Derzeit gibt es intensive Gespräche mit Deutschland, um den Transit in den Griff zu bekommen. „Dafür möchte ich mich bei Landeshauptmann Günther Platter herzlich bedanken. Unser Vorbild für einen effizienten Schwerverkehr auf Schiene ist die Schweiz, die bereits 70 Prozent des Transits auf die Bahn verlagert hat. Deswegen ist es jetzt notwendig, dass alle beteiligten Länder an einem Strang ziehen und endlich konkrete Maßnahmen umsetzen. Tirol hat seine Hausaufgaben in mehrfacher Hinsicht gemacht, sowohl beim Bau des BBT, der Zulaufstrecken, als auch bei Maßnahmen zur Reduktion des Transitverkehrs auf der Straße. Jetzt sind Italien und Deutschland am Zug.“
Der Tiroler Abgeordnete stößt damit in das gleiche Horn wie Landeshauptmann Platter. Besonders die unterschiedliche Prioritätensetzung der beteiligten Länder Österreich, Deutschland und Italien sieht er als Problem: „Es ist notwendig, Deutschland hier einen klaren Auftrag zu erteilen, die bayrische Zulaufstrecke zum BBT nicht stiefmütterlich zu behandeln, sondern als prioritäre Ausbaustrecke auf der wichtigsten europäischen Nord-Südroute endlich ernst zu nehmen“, betont Gahr.
Der Rechnungshof ortet auf deutscher Seite Nachlässigkeit, es gebe kaum Bautätigkeit und auch kein Design für die Route. „Es kann nicht sein, dass das wichtigste europäische Bahninfrastrukturprojekt von einem EU-Land so behandelt wird. Schließlich bringt die Hochleistungsstrecke München-Verona inklusive Brenner-Basis-Tunnel auch für unsere deutschen Nachbarn erhebliche Vorteile. Es ist sprichwörtlich höchste Eisenbahn, dass unsere südlichen und nördlichen Partner den viergleisigen Ausbau entschlossen und mit Tempo umsetzen. Denn es geht hier neben der dringlichen regionalen Entlastung auch um eine der Hauptadern in der europäischen Verkehrspolitik, welche ohne entschlossener Verlagerung auf die Schiene nicht funktionieren wird“, so Gahr abschließend.
Pressemeldung ÖVP-Parlamentsklub

Kommentar: Lkw-Blockabfertigung am Brenner – Österreichs berechtigte Repressalie gegen Deutschland | reingeklickt

www.rosenheim24.de/service/reingeklickt/kommentar-lkw-blockabfertigung-platters-berechtigte-repressalie-gegen-deutschland-9970336.html

Rosenheim: SPD-Stadtratsfraktion äußert sich zum Brenner Basis Tunnel | Rosenheim

Das ist wohl die dümmste Argumentation gegen den Ausbau von Schienenwegen, die seit langem geliefert wurde.
Deutschland ist Export-Weltmeister und lebt vom Export.
Irgendwie müssen die hier produzierten Dinge in die Welt gelangen.
Das ist aber wohl nicht den SPD-Politikern klar. War es wohl irgendwie auch noch nie. Hätten SPD und Grüne in der Zeit ab 1998 alle Projekte umgesetzt, die damals im Bundesverkehrswegeplan standen, gäbe es weniger Engpässe gen Brenner-Basistunnel und damit an die Seehäfen zum Mittelmeer…
Nebenbei würde dann auch der hier beschriebene ÖPNV, der Nahverkehr besser funktionieren. Keine Verspätungen mehr, dank vorgeschobenen Güterzügen.
Die SPD-Politiker in der Region halten anscheinend die Bevölkerung für dümmer, als sie ist. Die Leute wissen: Entweder Lkw-Verkehr, Stau oder Schiene und Güterverkehr.
Ginge es nach der SPD in Rosenheim – werden die Exporte künftig „gebeamt“ oder sonstwie exportiert…
www.rosenheim24.de/rosenheim/rosenheim-stadt/rosenheim-ort43270/rosenheim-spd-stadtratsfraktion-aeussert-sich-brenner-basis-tunnel-9974464.html

Brennerbasistunnel: So plant die Bahn ihre Trassen in Oberbayern

www.pnp.de/nachrichten/bayern/2982113_Brennerbasistunnel-So-plant-die-Bahn-ihre-Trassen-in-Oberbayern.html

Brenner-Nordzulauf : Bahn stellt erste Trassenentwürfe für den Landkreis Rosenheim vor | Oberbayern | Nachrichten | BR.de

www.br.de/nachrichten/oberbayern/inhalt/brennerzulauf-erste-grobtrassenentwuerfe-fuer-landkreis-rosenheim-100.html

Lkw Blockabfertigung vorm Brenner und der fehlende Ausbau der Bahn – Bayern – Süddeutsche.de

Was die Lkw-Blockabfertigung im Inntal vorm Brenner mit dem fehlenden Ausbau der Bahn zwischen München- Mühldorf und Freilassing zu tun…
www.sueddeutsche.de/bayern/blockabfertigung-an-der-grenze-der-bremser-vom-brenner-1.4010812

Inntal-Autobahn – Die Nachbarn setzen auf die Bahn – und Bayern schläft – München – Süddeutsche.de

SZ, 1.1.2018: www.sueddeutsche.de/muenchen/inntal-autobahn-die-nachbarn-setzen-auf-die-bahn-und-bayern-schlaeft-1.3810522

Kritik wegen Rheintalbahn: Angleichung der Eisenbahn-Systeme in Europa – Baden-Württemberg – Stuttgarter Zeitung

www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.pro-bahn-ueber-rheintalbahn-angleichung-der-eisenbahn-systeme-in-europa.c9bf7864-0d81-4e08-bc10-11e80db7557f.html

Deutsche Bahn: Hoher Schaden nach Absenkungen in Rastatt

www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/deutsche-bahn-hoher-schaden-nach-absenkungen-in-rastatt-15168226.html

Infoveranstaltung zum Brennerzulauf in Vaterstetten hinterlässt enttäuschte zuhörer | Ebersberg

www.merkur.de/lokales/ebersberg/infoveranstaltung-zum-brennerzulauf-in-vaterstetten-hinterlaesst-enttaeuschte-zuhoerer-7872164.html

Vaterstetten – Kritik an Plänen der Bahn zum Brenner Basistunnel – Ebersberg – Süddeutsche.de

www.sueddeutsche.de/muenchen/ebersberg/bahnverkehr-in-suedostbayern-sie-haben-nicht-einmal-die-gemeinde-richtig-auf-der-karte-verortet-1.3424141

Neuerdings nennt man es 4-Phasen-Progamm: „Bahnknoten München“ am Ende: Flickwerk mit medialer Phrasendrescherei

ein Kommentar
Was war das in den Jahren 2007 bis 2012 für ein großes Tamtam. Die Bahn machte Vorschläge, die Bayerische Staatsregierung ließ ein Gutachten nach dem anderen erstellen. Es ging um den „Bahnknoten München“, die bessere Erreichbarkeit des Flughafens per Bahn und darum, was für München besser wäre als zweite Stammstrecke, ein oberirdischer Ausbau des sogenannten Südringes oder der Tiefentunnel unter der Stadt, in 40 Metern Tiefe.
Ein Ingenieur-Büro beschäftigte sich mit dem viergleisigen Ausbau von Riem bis Markt Schwaben, andere prüften die Voraussetzungen des Güterverkehrs um die Landeshauptstadt zur Anbindung von deutscher Seite an den Brenner-Basistunnel (BBT). Nordsee und Adria Schiffsverkehr verbinden.
Die Bundesregierung in Berlin erstellte Bedarfspläne, ließ Verkehrsprognosen entwickeln und so weiter und so fort. Im Bayerischen Landtag wurden sich gegenseitig von Politikern und Fraktionen Zahlen, Pläne und Fehlentwicklungen um die Ohren gehauen, die Mainstream-Medien berichteten von Projekten (Visionen!), die kommen würden und alles verbessern sollten. Schließlich wurden all diese gewünschten Projekte im „Konzept Bahnknoten München“ vereinigt, über sechs Milliarden Euro sollten verbaut werden, von einem „Jahrhundertprojekt“ war die Rede, wohl überlegt, dass es 100 Jahre dauern werde, bis all diese Wünsche umgesetzt werden würden. Man einigte sich über ein „Sofortprogramm“ doch das bedeutete nicht, dass die Politik Gelder zur Verfügung stellen würde, damit die Planer „sofort“ loslegen konnten. Das alles war vor ein paar Jahren…
Grundübel all der Ideen und Pinselstriche in irgendwelchen Landkarten ist die sogenannte „Bahnreform“ gegen Ende des vergangenen Jahrhunderts. Im Jahre 1996 wurde die damalige „Bundesbahn“ aufgeteilt, die Investitionen in Baumaßnahmen zwischen dem Bund, der Bundesregierung in Berlin (Fern- und Güterverkehr) und den Bundesländern (wie dem Freistaat Bayern) mit dem Nahverkehr gesplittet. Finanzierungsmodelle wurden ins Leben gerufen: Dienten Schienen oder Weichen überwiegend dem Nahverkehr, hätten diese Ausbauten die Länder finanzieren müssen, dafür konnten sie Zuschüsse aus Berlin beantragen (sofern die Maßnahmen mehr als 50 Millionen Euro kosteten). Das Programm nannte sich Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (kurz GVFG) und das war, wie sollte es anders sein, von Anfang an hoffnungslos überbucht.
Zumal die großen Strategen der Bahnreform scheinbar nie bedacht hatten, dass zahlreiche Projekte, die noch zu Bundesbahn-Zeiten geplant wurden und bis 1996 als Bundesaufgabe galten, nie oder nur zum Teil umgesetzt wurden und nun plötzlich von den Ländern hätten finanziert und gebaut werden müssen.
Heute, mehr als 20 Jahre nach dieser Bahnreform und sieben Jahre nach den großen und tollen Gutachten, Plänen, „Meilensteinen“ und Jahrhundertprojekten sieht die Welt nüchterner aus. Im Bayerischen Verkehrs- und Innenministerium scheint klar zu sein: Alle Planungen veraltet, alles dauert zu lange, Chaos scheint vorprogrammiert, manche reden vom Kollaps oder Verkehrs-Infarkt.
Wer all die tollen pdf-Dokumente der Pläne und Gutachten Jahre später überfliegt, schüttelt nur mehr den Kopf. Bis zur Fertigstellung der 2. S-Bahn-Stammstrecke in München vergehen noch fast 10 Jahre (2026), der Kollaps mit Verspätungshäufungen an den S-Bahn-Außenästen rund um München führt dazu, dass die Bahn neuerdings Haltestellen auslässt, um die Verspätungsminuten zu kompensieren.
Zum Flughafen wurde ein einziges Projekt angestoßen, das ‚kleinste und billigste‘, mit einer Kurve von Neufahrn bei Freising, auf der in ein paar Jahren Züge aus Passau und Regensburg zum Flughafen fahren können. Die letzten Meter teilen sich diese Regionalzüge mit den zwei S-Bahnen (S1/8) und den zwei Gleisen am Flughafen Bahnhof sowieso. Das dürfte zu noch mehr Verspätungen führen, zur Übertragung von Verspätungen aus dem teils eingleisigen oder überlasteten zweigleisigen Bereich von Regensburg, Passau oder Landshut nach München, gerade auf der S-Bahn-Linie nach Freising.
Was bei all den Planungen rund um München, dem wirtschaftlichen Motor Bayerns, hinzukommt, sind die fehlenden Gelder aus Berlin. Egal wie die Bundesverkehrsminister aus Bayern auch hießen: In Sachen Schiene konnten sie wenig bis gar nichts bewegen, noch schlimmer wiegt die Tatsache, dass in anderen Bundesländern ebenso viele Projekte darauf warten, irgendwann umgesetzt zu werden. Kein Bundesland will hintenanstehen und so wird der Stau bei der Umsetzung der Projekte immer länger, die Liste noch unübersichtlicher und die Bahn-Kunden haben kaum Verbesserungen bei Fahrzeiten, Taktungen oder dergleichen zu erwarten.
Einzig in Berlin selbst gönnten sich die Bundespolitiker mit dem Umzug von Bonn am Rhein an die Spree Bahn-Projekte. Doch selbst die ‚icke-Fraktion‘ rund um die „Waschmaschine“ oder die „Gold-Else“, wie im Volksmund das Kanzleramt und die Siegessäule genannt werden, hat wenig Freude mit dem Nahverkehr: Trotz toller Schienen, neuer Bahnhöfe, Tunnels, Nord-Süd-Verbindungen und dergleichen wurde die dortige S-Bahn-Flotte so kaputtgespart, dass nun überall in der Bundesrepublik sich die Verhältnisse gleichen: Bahn-Tristesse aller Orten, eine Vorbildfunktion hat hier Deutschland weder in Europa, noch im Rest der Welt.
Wer all das in den letzten Jahren wenn auch nur mit einem Auge verfolgte, kann über so viel Überheblichkeit bei Politikern, Bahn-Managern und den internen Streitereien zwischen Bundesländern und Bundespolitikern samt Beamten, über Finanzierungen, finanzielle Macht und allgemeine Machtspielchen nur mehr den Kopf schütteln.
In Bayern haben sie dafür nun eine Lösung: Die bisherigen Pläne werden einfach für veraltet erklärt und ein neues 4-Phasen-Programm ins Leben gerufen. Was dann wann, durch wen und welche Gelder umgesetzt wird, darüber werden in den nächsten Jahren die Köpfe rauchen, weitere Gutachten und Prognosen erstellt und am Ende geschieht wohl wieder einmal nichts als Flickwerk verbunden mit medialer Phrasendrescherei der Mainstream-Medien mit der unsäglichen Ansage, wie toll das doch alles unterm Strich doch wäre.
von M. Wengler