Engpässe beim Filzen- Express: Güterzüge schon heute über Wasserburg/ Ebersberg!

OVB- Online: Wenig Neues zum Filzen- Express

+++ Verkehrsministerium macht Ertüchtigung der Strecke vom 2. S- Bahn- Stammtunnel abhängig +++ Für 6,6 Millionen wäre Mühldorf – Wasserburg – Ebersberg – München Eisweichmöglichkeit für Güterzüge +++ Güterverkehr nach Finanzkrise stark rückläufig +++

Verkehrspolitisch brodelt es in Oberbayern. Vor allem in Südostbayern! Jahrelang wurde diese Gegend vertröstet, hingehalten, ruhig gestellt. Die boomende Region München beschäftigt immer mehr Menschen aus dem Umland, die Straßen wurden kaum erweitert, das Schiennetz ließen die Verkehrsministerien vergammeln.
Gerade die Oberbayern verpassten bei der letzten Wahl der Staatsregierung einen Denkzettel!

55 Minuten beträgt die Fahrzeit von Wasserburg nach München. Die Kapazität könnte ohne zweistellige Millionenkosten erhöht werden, würden die Ministerialbeamten im Münchner Wirtschaftsministerium neben dem Transrapid nicht weiters dem nächsten scheiternden Leuchtturmprojekt ihre ganze Energie widmen: Der 2. S- Bahn- Tunnelröhre.

Rainer Kurzmeier, Filzen- Express- Pendler, schreibt sich ebenso die Finger wund, wie mancher aus dem Chemiedreieck.

Mit wenigen Maßnahmen außerhalb des zweistelligen Millionenbereichs könnte Wasserburg – Ebersberg – München so ertüchtigt werden, dass weder auf den Gleisen des Filzen- Expresses, noch zwischen Mühldorf und München Güterzüge Nachts verkehren müssten.
Aber dazu schweigt das Ministerium und nimmt wohl weitere Wahldesaster der erbosten Bürger in Kauf.

Kurzmeiers Forderungen:

„Insgesamt ist es bedauerlich, dass unsere Region Wasserburg auf den Skt.-Nimmerleinstag
(das ist die Eröffnung der zweiten S-Bahn-Stammstrecke) vertröstet wird. Die folgenden
Maßnahmen sind jetzt notwendig:

•Technische Sicherung bzw. Schließung aller Bahnübergänge in einem Paket. Das
bisherige Tempo (sieben Bahnübergänge in drei Jahre) ist bei weiteren 20
Bahnübergängen zu niedrig und kostet überdies mehr als eine geballte Maßnahme

•Schaffung einer Kreuzungsmöglichkeit in Steinhöring

•Verlängerung der Bahnsteige. Der erfolgte Rückbau auf 60 m Länge behindert jetzt
eine Vergrößerung der Zugkapazität. Als Sofortmaßnahme könnte ggf. im
Berufsverkehr eine Diesellok mit zwei Doppelstockplänen verkehren, was ca. 40 %
mehr Sitzplätze brächte.

•Erhöhung der Kapazität der Strecke Grafing Bf – Ebersberg. Hier liegt der eigentliche
Knackpunkt. Dieser Abschnitt ist tagsüber an seiner Kapazitätsgrenze, da in diesem
Abschnitt immer nur ein Zug auf der Strecke sein kann. Jede Zugfahrt des
Filzenexpresses oder eines Güterzuges erfordert eine Lücke im S-Bahn-Fahrplan

•Reaktivierung der Altstadtbahn in einer solchen Form, dass die Fa. Meggle nicht
behindert ist. Hier ist auch über zusätzliche Stadtbahnhaltestellen nachzudenken
(Reitmehring Süd, Gabersee, Burgau Süd)

•Niveaufreie Ausführung der Streckenkreuzung Mühldorf – Rosenheim mit Wasserburg
Stadt – München unter Beibehaltung des Spitzkehrenbahnhofs Reitmehring

•Anpassung des Reitmehringer Bahnhofs, der m.E. endlich auch in Reitmehring
umbenannt werden sollte

•Das Angebot muss bereits jetzt um abendliche Züge erweitert werden, denn um
19.51 h geht So – Do der letzte Zug ab Ostbahnhof, der noch Anschluss mit dem
Filzenexpress hat.

Der Kommentar:

Die SOB fährt sie jetzt schon: Nächtliche Güterzüge über Wasserburg/ Ebersberg, auf der Strecke des Filzen- Expresses, nach München. Im Raum Gars sollen sich gar schon Proteste formieren.
Dies ist sowohl Internet- Foren von Eisenbahnern zu entnehmen, als auch von Anwohnern der Bahnstrecke zu hören.
Die Strecke bietet Vorteile: Ab Grafing besteht „noch“ genügend Kapazität für die Züge, die Strecke wird elektronisch gesteuert (im Gegensatz zu München – Mühldorf), benötigt keine zusätzliche Manpower (Personalkosten), wenn in den späteren Abendstunden hier Güterzüge verkehren.

Bleibt anzumerken, dass die geplante Blockverdichtung auf dem Streckenabschnitt Ebersberg – Grafing im Rahmen des Projektes „2. S- Bahn- Stammtunnel“ gestrichen wurde.