Kein Ausbau München- Mühldorf: Keine Flughafenbahn, kein S- Bahn- Ringschluss in Erding!

Inn-sider.de: Wie bereits mehrfach berichtet, wird von Seiten der Bahn und des
Bundes derzeit kein einziger Meter des weiteren Ausbaues zwischen München und Mühldorf, im Abschnitt Ampfing- Markt Schwaben geplant.

Diese Planungen wurden noch nicht einmal in Auftrag gegeben so
Minister Ramsauer in einem Schreiben vom August 2010.
Ramsauer damals:
„Die laufende Vorplanung für die weiteren Ausbauabschnitte der oben genannten Strecke beinhaltet auch die Abschnitte Dorfen- Obergeislbach und Hörlkofen- Markt Schwaben. Sie berücksichtigt alle geplanten Infrastrukturmaßnahmen, als auch den zweigleisigen Ausbau der Abschnitte. Eine Vorplanung beinhaltet nicht die für eine Realisierung erforderlichen Details. Weitere Planungsschritte müssen gesondert beauftragt werden.“

An diesem Sachverhalt hat sich nichts geändert. ,,Es gibt keine neuen Erkenntnisse. Lediglich auf den Schlussbericht der Bedarfsplanuntersuchung kann ich verweisen.“ So eine Sprecherin des Bundesverkehrsministeriums im Februar 2011 auf Anfrage eines Berufspendlers.

Planung, Planfeststellungsverfahren und Bau dauern im günstigsten Fall sechs Jahre. Diese Planungen müssten spätestens im Jahr 2014 in Auftrag gegeben werden, um bis zum Jahr 2020 die Baumaßnahmen abschließen zu können.

Bayerns Bahnchef Klaus- Dieter Josel, musste nun im Auftrag von Bahnchef Grube eingestehen:
Ohne den zweigleisigen Ausbau zwischen Mühldorf und München, wird es keinen Bau der Bahn zum Flughafen geben!
Die Züge von und zum Flughafen haben nämlich auf der bisher eingleisigen Strecke zwischen Ampfing und Markt Schwaben keinen Platz!

„Eine Nutzen- Kosten- Untersuchung des Erdinger Ringschlusses ohne die Walpertskirchener Spange wurde von der DB nicht vorgenommen“ so Josel.
Das heißt: Selbst der S- Bahn- Ringschluss von Erding zum Flughafen wird nur mit der Walpertskirchener Spange gebaut! Einer Verbindung der Mühldorfer Bahnlinie zur S- Bahn nach Erding.

Die Fragen und Antworten liegen inn-sider.de vor.

Frage:
Ist der Bau des S- Bahn- Ringschlusses Erding zum Münchner Flughafen sinnvoll/ möglich, ohne den Bau der sog. Walpertskirchener Spange (Passagieraufkommen/ Kosten- Nutzenfaktor)?

Josel:
„Eine Nutzen- Kosten- Untersuchung des Erdinger Ringschlusses ohne die Walpertskirchener Spange wurde von der DB nicht vorgenommen“

Frage:
Kann die Walpertskirchener Spange gebaut werden, ohne weitere Baumaßnahmen (Investitionen) auf der Strecke München- Mühldorf, im Bereich Ampfing und Markt Schwaben?

Josel:
„Die durch die Walpertskirchener Spange realisierbaren Mehrverkehre aus Richtung Mühldorf zum Flughafen München können auf der bestehenden eingleisigen Strecke bis Ampfing nicht uneingeschränkt abgewickelt werden. Wenn die im Flughafengutachten geplante Angebotsqualität erreicht werden soll, ist ein weitgehend zweigleisiger Ausbau erforderlich. Im Abschnitt Ampfing- Mühldorf ist die Zweigleisigkeit bereits hergestellt. Der gesamte Streckenabschnitt muss aber elektrifiziert werden.“

Frage:
Können Züge zum Flughafen die Bahnstrecke München- Mühldorf bis Dorfen passieren, ohne den zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke von Dorfen bis zur Einmündung der Bahn zum Flughafen?

Josel:
„Ein regelmäßiger Taktverkehr vom Flughafen München nach Dorfen ist auf der bestehenden eingleisigen Infrastruktur nicht durchführbar. Die Einlegung einzelner, nicht im Takt verkehrender Züge in der Relation Flughafen München- Dorfen wäre im Abschnitt Walpertskirchen- Dorfen möglich, würde aber aufgrund der erforderlichen Einbindung dieser Trassen in das starre Taktgefüge im Flughafen vsl. zu großen Problemen führen und aus verkehrlicher Sicht wenig sinnvoll.
Für die Durchführung von Zugfahrten mit elektrischer Traktion ist die
Elektrifizierung erforderlich. Die erforderliche Elektrifizierung kann
aber nur im Zusammenhang mit dem zweigleisigen Ausbau erfolgen.“

Frage:
Wenn ja, könnte der Bau der Walpertskirchener Spange, mit einer
Elektrifizierung des dazu nötigen Streckenteils bis Dorfen zeitnah erfolgen?

Josel:
„Die Elektrifizierung des Abschnittes bis Dorfen als Vorabmaßnahme würde zu erhöhten Kosten bei nur geringem verkehrlichen Nutzen führen. Sie wird daher nicht untersucht.“

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