Meinung: Flughafenanbindung München = Kreisliga statt Champions-League!

Eine persönliche Darstellung der Ereignisse in dieser Woche:

Die Meldungen aus der Bayerischen Staatskanzlei kann man derzeit 1:1 übernehmen. Es reicht, in der Überschrift darzustellen, dass keine wirklichen Neuigkeiten verkündet werden.

Der Geldregen des Bundes für die Schiene soll nun doch nur für ein Jährchen „festgeschrieben“ sein, was danach folgt, wird sich zeigen. Da das Geld aber ohnehin nicht in die Mühldorfer Strecke verbaut werden kann, kann es egal sein, was die Regierungen in München und Berlin anpreisen.

Aus den Worten manches Abgeordneten in der Region kann man beinahe „Resignation“ entnehmen. „Schwachpunkte, wie die mangelnde Verkehrsanbindung über die A 94 und den zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke nach München müssen beseitigt werden. Das Tempo ist auch mir zu langsam. Es zeichnen sich aber durchaus wichtige Fortschritte ab.“ Sagte einer im Alt- Neuöttinger Anzeiger, um über die analogen Medien das Wähler-Clientel zu beruhigen.

Welche Fortschritte damit gemeint sein sollen, bleibt das Geheimnis der Politik. Verkehrsexperten sind sie alle nicht, so müssen sie die Lieder nachträllern, die ihnen von vermeintlichen Profis in den Mund gelegt werden.

Die Angst im Nacken der Politik des alten Stils, dagegen können wir hier frohlocken: Im Monat November ist die Leserzahl fast an der 6000er- Grenze, über Twitter folgen nun zahlreiche Interessenten aus Medien und Politik, der Bahnausbau Mühldorf- München, die ewigen Versprechen, könnten zum Grab der untätigen Propaganda- Politiker werden. Ganz wie die SPD diese Woche im Raum Erding verkündete: „Die haben die Hosen gestrichen voll!“

Umso interessanter ist der Vorschlag der Freien Wähler im Landtag, die Flughäfen München und Nürnberg miteinander zu verbinden, um Flugverkehr von München nach Nürnberg zu verlagern! Anstatt in München eine weitere Startbahn zu bauen.

Die Schienenanbindung zum Flughafen im Erdinger Moos hat ohnehin nicht einmal „Kreisliga-Niveau“, eine bessere Darstellung wie diese Woche im Münchner Merkur las man bisher noch nirgends!

Während der Flughafen in der Champions- League der Flughäfen seine führende Rolle weltweit weiter ausbauen soll, bleibt die Anbindung am Boden außen vor.

Leider ändert sich an der desaströsen Verkehrslage bzw. Verkehrspolitik bis zum Jahr 2020 nur wenig, was darauf schließen lässt, dass die politisch Verantwortlichen nicht einmal „Kreisliga-Niveau“ besitzen! Sonst würde man das Problem ernster nehmen und endlich angehen!

Paradox an der Situation ist, dass man mit „Stuttgart 21“ einen international unbedeutenden Provinzflughafen an das ICE- Netz anschließt!

Zum Airport in München, immerhin der Nummer zwei in Deutschland nach Frankfurt, verkehren nicht einmal Regionalbahnen! Zwar ist angedacht, den Flughafen irgendwann vom Umland aus per Regionalbahn erreichbar zu machen, doch die Fahrt in die Stadt München bleibt was sie ist: Eine Münchner Provinzposse!

Das zeigt den Stellenwert der Politik: Keinem geht es mehr um die Bevölkerung vor Ort!

Dabei müsste es eigentlich machbar sein, eine Schienenanbindung von der ICE- Strecke München- Nürnberg bis zum Flughafen München zu bauen.

Doch solche Überlegungen, wurden schon immer abgelehnt.

Alleine unsere aussichtslosen Kämpfe, Briefe und selbst gebastelten Darstellungen zum Thema „Bahnknoten München“. Welche Vorteile der Ausbau des Südringes für die Züge aus dem Umland bedeutet hätte, von der Entschärfung der langsamen Ein- und Ausfahrt am Münchner Ostbahnhof, bis hin zu direkten Umsteigemöglichkeiten über den Südring zur Münchner U- Bahn!

Oder der Nordtunnel zum Flughafen. Wer täglich die U3 und U6 ab Marienplatz benutzt, kann ein Lied davon singen, dass hier eine Entlastung nötig wäre.

Doch anstatt über den Nordtunnel Züge über die Pinakothek, die Münchner Freiheit und die Allianz Arena zum Flughafen verkehren zu lassen, wollte und will die Stadt irgendwann eine zusätzliche U9 bauen. Als würde es keine Fahrgäste geben, die am Hauptbahnhof erst in die S- Bahn zum Marienplatz und dort dann in die U- Bahn umsteigen müssen.

Doch die Kosten dieser U9 wurden nie in die Untersuchungen zum Thema „Bahnknoten München“ eingerechnet. Da dafür die Stadt München zuständig ist und eben nicht der Freistaat.

So planen, diskutieren und streiten die Eigentümer oder Auftraggeber der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG/ Stadt München), der S- Bahn (Freistaat Bayern) und der Bahn (Fernverkehr) irgendwelche Luftschlösser, die dann weder finanzierbar sind, noch zeitnah umgesetzt werden können.

Nicht das Geringste geht voran, die Menschen sind der fehlenden Taten und Dauer- Planungen überdrüssig, während die Politiker meinen, mit alten Floskeln und falschen Versprechen weiterhin die Mehrheit der Wähler auf ihre Seite ziehen zu können.

Zweifel an den Fähigkeiten unserer Eliten in diesem Lande sind deshalb durchaus angebracht! Alleine die Verbesserungen durch den Bau des 2. S- Bahn- Stammtunnels in München glauben wohl nur jene, die nicht tägliche Erfahrungen mit der Bahn, der Ergebnisse deren Planer und unterm Strich der „tollen“ Ideen der Bahnführung ausgeliefert sind.

Eigentlich ist es eine Schande, was aus dem Volksverkehrsmittel, dem Staatsunternehmen Bahn, geworden ist!

Manager verdienen ein Vielfaches dessen, was früher die Beamtenschaft verdiente und die Planungen bzw. der Fuhrpark der Bahn zeigen, dass es nur um die Propaganda fürs Auge, nicht aber um das Wohl und Weh der Fahrgäste geht.

Doch die Stimmung im Lande kippt!

Wer für solche Leistungen und nicht umgesetzte Planungen regelmäßig mehr Geld von den Kunden haben will, braucht sich nicht zu wundern, wenn Rand- Parteien mit ihrer Forderung nach kostenlosem ÖPNV Anhänger finden!

Werden dann wie in Baden-Württemberg und Berlin plötzlich einige Nichtwähler zu Wählern, droht dauerhaft der Machtverlust für die Volksparteien mit politischer Gewichtung der Lager schwarz-gelb oder rot-grün.

Dann ist man gezwungen, sich mit dem Wunsch der Wähler auseinander zu setzen, nicht nur auf Lobbyisten und engere Parteizirkel zu hören.

Das Beispiel des Bahnknotens München zeigt uns jede Woche aufs Neue: Die bisherigen Partei- Konstellationen bringen nichts (die Stadt ist rot-grün, der Freistaat schwarz-gelb), außer plumpe, nicht erfüllbare Aussagen oder eben miserable Zustände, die weit am Wählerwillen vorbei führen..