Burghausen und Bahn agieren gemeinsam für Verbesserungen beim Lärmschutz

Im Rahmen eines Informationsgespräches mit Vertretern der Südostbayernbahn Mühldorf und der für Lärmschutz zuständigen Stelle bei der DB Netz AG in München, zu dem Erster Bürgermeister Hans Steindl in das Burghauser Rathaus eingeladen hatte, wurde der aktuelle Sachstand zur Bahnstrecke in Burghausen erläutert. Klar wurde dabei, dass Burghausen auf absehbare Zeit wohl kaum Chancen hat, in das Lärmschutz-Sanierungsprogramm des Bundes aufgenommen zu werden.

Von allen Seiten wurde deshalb betont, dass man eine gemeinsame Lösung für einen alternativen Burghauser Weg suchen müsse, der in erster Linie auf einen deutlich verbesserten Lärmschutz an der bestehenden Trasse abzielt. Dazu sollen gemeinsam mit den Herstellern von Lärmschutzsystemen Lösungen gesucht und solche Maßnahmen auch entlang der Stadtdurchfahrt in Burghausen getestet werden.

Ein konkretes Beispiel wie einfach und flexibel Lärmschutz schon heute gestaltet werden kann zeigte die von der DB Netz AG beauftragte Firma CenoTec auf dem Burghauser Stadtplatz mit aufblasbaren Elementen demonstrieren, mit denen innerhalb kürzester Zeit auch längere Abschnitte ausgerüstet werden können und eine Reduzierung der Lärmbelastung um 10 bis 15 dB erreichen. Diese Membranen eigenen sich sowohl für einen temporären Einsatz zum Beispiel an Baustellen, aber auch für dauerhafte Maßnahmen und lassen sich auch entsprechend gestalten.
Darüber hinaus haben die Vertreter der Bahn ein völlig neues System vorgestellt, das von einer Firma aus der Nähe von Zell am See entwickelt wurde und sich derzeit im Zulassungsverfahren befindet. Die Südostbayernbahn und die DB Netzt AG haben hier große Bereitschaft bekundet, gemeinsam mit der Stadt Burghausen im Rahmen dieses Zulassungsverfahrens einen Streckenabschnitt in Burghausen als Versuchsstrecke auszubauen und die entsprechenden Verfahren dazu durchzuführen.

Bürgermeister Hans Steindl stellte zusammenfassend fest, „dass mit diesen Maßnahmen einerseits das Handlungsversprechen der Stadt an die Bahnanlieger konkrete Formen annimmt und man andererseits so am ehesten zu einem Teilerfolg gelangen kann. Es wäre eine beispielgebende Lösung, wenn der Bahnbetreiber, der Eigentümer der Schienenwege, die Hersteller der verschiedenen Lärmschutzsystem und die Stadt gemeinsam zeigen, dass sich auch Lösungen realisieren lassen, die ohne langwierigen Planungsvorlauf umsetzbar sind bzw. getestet werden können.“
Unser Bild zeigt Ersten Bürgermeister Hans Steindl mit den Vertretern der Bahn und der Herstellerfirma CenoTec vor einem aufgestellten Lärmschutz-Modul, ein weiteres wird gerade mit Luft befüllt.