GDL- Streik: Weniger Geld für die Manager und mehr für die Bahn- Mitarbeiter wäre mehr als gerecht

Früher war die Deutsche Bahn kein Unternehmen, sondern eine „Behörde“. Damals war sicherlich nicht alles Gold was glänzt, aber es gab keine Streiks. Lokführer waren Beamte- alleine die Jobsicherheit, vergünstige Staats- Wohnungen und dergleichen glichen das nicht gerade üppige Gehalt aus. Die Lokführer, die heute noch „Beamte“ sind, fahren nun zu GDL- Streik- Zeiten die meisten Züge des Notfallfahrplans. Beamte dürfen nicht streiken und man muss all jenen danken, die nun kurzfristig Schichten wechseln müssen und dergleichen.

Bei der „Privatisierung“ der Bahn wurden viele Fehler gemacht. Niemand benötigt teure Manager, die weder „Techniker“ noch „Eisenbahner“ sind. Genau diese„Manager“ haben die Bahn kaputt gespart, sind für marode Gleise, fehlende Ausbaumaßnahmen und dergleichen die Hauptverantwortlichen! Teure Projekte, „Prestigeprojekte“, die „Leuchtturm“- Bauwerke sind es, die viel Geld verschlingen oder verschlangen, wie der neue Hauptbahnhof in Berlin. In der Fläche fehlt dagegen das Geld. Alle Bahnfahrer, ob in Oberbayern, München, Bayern oder anderen Bundesländern zahlen seit Jahren für diese überschwänglichen Bauwerke der Bahn- Manager, die in Berlin errichtet wurden. Durch die Privatisierung können nicht- verbeamtete Lokführer eben streiken. Das ist ihr Recht, nach dem Grundgesetz dieser Republik. Wer Radio hört, wenn des Bürgers Stimme vernommen wird, hört dann solche Berichte: Eine Frau wird vom Bayerischen Rundfunk am Bahnsteig zu den Streiks befragt. Sie äußert Verständnis, ihr Mann sei Lokführer, schiebe hunderte von Überstunden und manchmal wird selbst der Urlaub gekappt, weil es an Personal fehlt. Warum fehlt es an Personal? Wird den Lokführern zu wenig Lohn bezahlt? Ist dieser Job, wie viele andere, finanziell nicht mehr attraktiv genug? Während Bahn- Manager in der ersten Klasse kostenlos reisen und „Manager- Gehälter“ beziehen, wie in der Wirtschaft üblich, müssen die neu eingestellten Lokführer darum kämpfen, ab dem 35. Lebensjahr „besser“ gestellt zu werden. Sind es nicht eben diese Manager, die in der heutigen „Freunderl“ – Wirtschaft der Obrigkeit mitverdienen? Denen die Bahn- Abo- Kunden völlig egal sind, weil die ohnehin das Geld per Vertrag regelmäßig überweisen müssen?? Wie reagiert eigentlich unser Staat auf diese Streiks? Wenn nur die Hälfte der Züge im Regionalverkehr fahren? Muss die Bahn die Staats- Gelder zurück an die Bundesländer überweisen, die den Nahverkehr mit ihren vom Bund aus Berlin zugewiesenen Geldern finanzieren? Die Länder bezahlen den Einsatz der Züge und Entgelte für die Benutzung der Gleise. Sie bestellen die Züge. Kassiert die Deutsche Bahn trotz des Notfahrplans mit 50% weniger Zügen das volle Geld vom Staat, vom Steuerzahler? Hochglanz- Broschüren erstellen und heiße Luft produzieren. Das scheint das Haupt- Augenmerk der „Manager“ der Deutschen Bahn zu sein. Die Situation „schön“ reden, wie es der deutsche Michel von den Politikern gewohnt ist. Die Stammkundschaft hat sich schon lange frustriert abgewendet und akzeptiert angewidert und schweigend das was geboten wird. Es krankt Vieles im System der Deutschen Bahn, in der Politik der Bundesregierung zur Deutschen Bahn, dass man als Stammkunde nicht einmal mehr müde lächeln kann. Ein Hin- und Her- Geschiebe von Steuergeldern, zwischen Infrastruktur, Nahverkehr und Entgelten für Fernverkehrs- Strecken (wie für Regionalzüge zwischen München- Ingolstadt und Nürnberg), dass einem schlecht werden kann. Im Raum Mühldorf, bei der Südostbayernbahn, versuchtman nur deshalb die Stamm- Kunden mit einem guten Notfallplan nach München zu befrieden, um für die nächste Ausschreibung zu punkten. Denn während der laufenden Ausschreibungsphase unzufriedene Pendler- Zuschriftenan Politiker und Ministerin zu riskieren, kann sich das scheinbar eigenständig agierende DB- Tochter- Unternehmen nicht leisten. Der viel gescholtene Meridian nach Rosenheim und Traunstein verkehrt planmäßig. Die Bayerische Oberlandbahn ebenso. Nur die Deutsche Bahn, mit ihren hoch bezahlten Managern, wird bestreikt. Weil denen in Berlin wohl nicht klar ist, was die Lokführer verdienen und wie man mit so einem Gehalt eine Familie in den teuren Ballungszentren ernähren soll. Alles ein Ergebnis der „Privatisierung“. Da der Nachwuchs in Deutschland weniger wird, interessieren sich Jugendliche trotz teurer Image- Kampagnen eben nicht für Jobs, die unmögliche Arbeitszeiten abverlangen und nicht „gut“ bezahlt werden. Es wird Zeit, die Manager- Gehälter zu Gunsten der unteren Berufssparten zu kürzen, sonst wird sich alles nur noch öfter wiederholen und drastischer auswirken, als es ohnehin schon ist.