Pendlerkollege H. aus Eggenfelden ließ im Alt- Neuöttinger Anzeiger kräftig Dampf ab, über die Angaben der Bahn zu den offiziellen Verspätungszahlen…
Eigentlich sagt H. von sich, er wäre „ein sehr gemütlicher Mensch, den nichts aus der Ruhe bringt, aber wenn öffentlich so dreist die Unwahrheit verbreitet wird?“
H.s Zeilen an die Zeitung:
„Ich pendele täglich von Eggenfelden nach München und weiß nicht, welche Statistik der Zuverlässigkeit zugrunde liegt, sie stimmt aber auf keinen Fall.
Tatsache ist: Die Zugbegleiter sind wirklich sehr freundlich und oft zu bedauern, da sie die einzigen sind, die den Ärger der Kunden hinnehmen müssen und oft selber schlecht informiert sind. Die Technik ist beileibe nicht auf dem bestmöglichen Stand. Seit Anfang des Jahres verkehrt z.B. der Zug ab München-Ost um 17.39 Uhr mit einem Waggon weniger, weil viele der erst vor Kurzem angeschafften Doppelstock-Wagen überholt werden müssen. Zusätzlich dazu werden immer wieder weitere Waggons abgesperrt, weil entweder die Elektrik oder die Heizung/Klimaanlage nicht
funktioniert. Regelmäßige ungeplante Lokwechsel in Mühldorf führen nur wegen eines relativ großen Zeitpuffers nicht zu noch längeren Verspätungen.
Seit Einführung des Stundentaktes auf der Rottal-Bahn wartet der Zug nach Passau in Mühldorf maximal acht Minuten. Hat der Zug aus München eine größere Verspätung, so sitzt man eine Stunde in Mühldorf und wartet auf den nächsten Zug nach Passau. Dies taucht in keiner Statistik auf.
Alleine in den zwei Wochen vom 30. Januar bis 7. Februar 2012 betrug die Gesamtverspätung nur auf meiner Strecke bzw. den von mir genutzten Zügen insgesamt weit mehr als sechs Stunden. Ist das Wetter schlecht oder habe
ich einen Termin in Eggenfelden, so fahre ich mit dem Auto nach Mühldorf, um abends wieder einigermaßen pünktlich zu Hause zu sein.
Warum reisen Münchner Ehrengäste zu irgendwelchen Eröffnungen nicht selber mit dem Zug an, um bei ihren Lobpreisungen aus eigenen Erfahrungen schöpfen zu können?“