Eine E-Mail an die CSU- Abgeordnete und stellvertretende Fraktionsvorsitzende Reserl Sem: Anbindung Ostbayerns per Bahn nach München mit dem Neubauwunsch

Manchmal schwillt dem Hahn der Kamm. Besonders dann, wenn er feststellt:

Da wird Propaganda betrieben und erneut falsche Hoffnungen geschürt, obwohl das Grundproblem dasselbe bleibt:

Vielleicht wäre es besser, wenn die Bahn zwischen Mühldorf und München schneller fahren würde, dann hätten die Zubringer bis ins Rottal, nach Burghausen oder den Chiemgau davon einen Vorteil.

 

Bis das soweit ist, haken wir nach. Fragen wir nach, hinterfragen die Äußerungen und zielen bewusst auf all jene, die schon bisher nichts bewegt haben.

Denn der Faktor Mensch ist anders als Politiker: Er reagiert auf die hiesigen Verhältnisse und lässt sich nicht mehr länger für dumm verkaufen:

Ein Artikel über die mangelnde Anbindung Ostbayerns per Bahn nach München mit dem Neubauwunsch einiger Gleisstränge (die man erst vor einigen Jahren abmontiert hat) hat mich doch verwundert.

Denn Sie können es drehen oder wenden wie Sie wollen: Was nützen schnellere Bahnen nach Mühldorf, wenn die Züge nach München weiterhin einen enormen Zeitverlust mit sich bringen?

Pendler aus Mühldorf und Schwindegg sitzen pro Monat bis zu zwei Arbeitstage länger im Zug, als andernorts.

Schuld daran, sind schon die zeitraubenden Wartezeiten auf den Gegenzug, geschultert dem mangelnden Ausbau.

Als der Zukunftsrat der Bayerischen Staatsregierung vor zwei Jahren seinen ersten Bericht veröffentlichte, war das Geschrei groß. Die Berater der Politik sagten allen Regionen den Gar aus, die nicht vernünftig mit den Ballungsräumen angebunden sind.

Ein Vergleich des Fahrplanes der Bahn von Mühldorf und Schwindegg zeigt: Wer hier wohnt und täglich zur Arbeit nach München fährt, verliert satte zwei Arbeitstage Freizeit, pro Monat.

Diese Zeit verbringen die Menschen länger in der Bahn, als andernorts.

Wer hier lebt und in München arbeitet hat deutlich weniger Zeit für Sport, Hobbys, Familie und Freunde.

Die Fahrzeiten zwischen Mühldorf und München Hbf, auf einer Länge von 82km, beträgt zwischen 1h und 1:22h. Wobei die Mehrzahl der Züge deutlich länger als eine Stunde benötigt- Tendenz zu einer Stunde und 20 Minuten.

Die Fahrzeiten zwischen Schwindegg- München Hbf, auf einer Länge von 65 km, 0.50h und 1.02 h (Mehrzahl)

Die Fahrzeiten zwischen Augsburg- München, auf einer Länge von 67 km, 0:41h (Mehrzahl) und 0:50h.

Zwischen Ingolstadt- München, 80 km, 0:48 (Mehrzahl) und 1:03h.

Zwischen Rosenheim- München, 71 km, 0:39h (Mehrzahl) und 0:53h.

Zwischen Buchloe- München, 69 km, 0:45h (Mehrzahl) und 0:52h.

Zwischen Landshut- München, 73 km, 0:48h (Mehrzahl) und 1:03h.

Der Zeitnachteil von Mühldorf/ Schwindegg pro Tag sind damit 30 bis 40 Minuten bei einer Fahrzeit von 2 Stunden (15 bis 20 Min pro Zug)!

Der Zeit- Verlust von drei bis vier Stunden Freizeit pro Woche.

Monatlich zwei Arbeitstage!

30- Minuten- (S-Bahn-ähnlicher) Takt zur RUSH HOUR (5 bis 9h und 15 bis 19h) wird als gegeben vorausgesetzt, doch bisher übertragen sich Verspätungen im sog. Mischverkehr (Regionalzüge und S- Bahnen teilen sich die Gleise): Im Bereich der Münchner S- Bahn sollte die Bahnstrecke von zwei auf drei oder vier Gleise erweitert werden, was unter Bundesverkehrsminister Ramsauer gestrichen wurde!

Nur in München- Riem, Feldkirchen und Markt Schwaben könnten die Nahverkehrszüge aus Mühldorf bei größeren, technischen Störungen unter Umständen die Münchner- S- Bahn- Züge „überholen“. Überholen bedeutet: Hier gibt es an den Bahnhöfen mehr als zwei Gleise. Nur mit einem dritten oder vierten Gleis ist eine Trennung von Regional- und S- Bahn- Verkehr möglich.

Sie erwarten doch nicht allen Ernstes, dass die Jugend von heute noch so dumm ist, wie ihre Väter, die sich mit diesen Verhältnissen abgefunden haben und den falschen Versprechen der Politik viel zu lange Glauben geschenkt haben?

Die Grafik des Zukunftsrates und dessen Mutmaßungen spiegelten schon damals einfach nur die derzeitigen Verhältnisse wider.

Die A94 wird nur für die Besserverdienenden etwas ändern, während die Mittelschicht gut daran tut, sich nach München zu orientieren.

Denn eines ist in unserer Region nicht nach modernen Rollenmustern möglich: Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf!

Dank einer größenwahnsinnigen Großprojekte- Politik (Stuttgart 21) die gleichzeitig dafür sorgt, dass für den weiteren Ausbau München- Mühldorf, seien es auch nur endlich die zwei zweigleisigen Abschnitte für den Nahverkehr, keine Gelder vorhanden sind.

Sie als Politikerin vom Land haben es damit geschafft, am eigenen Ast zu sägen, auf dem Sie sitzen. Vielleicht ergeht es dem Wahlkreis Rottal-Inn irgendwann wie den Oberpfälzern, wo heute schon Abgeordneten- Mandate zu Gunsten des Großraumes München abgezogen werden.

Man kann darüber nur mehr lachen! Ähnlich all den Meldungen zum Thema „Bahnausbau München- Mühldorf“!