Falsches Gutachten: Schwindegg- Weidenbach muss erneut gesperrt und saniert werden!

Schienenersatzverkehr der Südostbayernbahn Schwindegg- Mühldorf- August 2012
Im Bild: Schienenersatzverkehr der Südostbayernbahn Schwindegg- Mühldorf- August 2012: Die Bahn- Pendler müssen in Ersatz-Busse umsteigen. Dieses Szenario wiederholt sich nun zum dritten Mal- innerhalb weniger Jahre auf demselben Bahn- Abschnitt…

 

Seit einigen Wochen fahren die Züge auf Bayerns am meisten befahrener, eingleisiger und nicht elektrifizierter Bahnlinie, zwischen Mühldorf und München, wieder nur sehr, sehr langsam. Betroffen sind einige hundert Meter, im Abschnitt zwischen den Bahnhöfen Weidenbach und Schwindegg.

Grund genug, dem Vorsitzenden des Vorstands der Deutschen Bahn AG, Dr. Grube, ein paar Fragen zu stellen:

 „Im Jahre 2012 wurde auf der ABS 38, München- Mühldorf- Freilassing, der eingleisige Abschnitt zwischen Weidenbach und Schwindegg aufwendig saniert. Zwei Wochen war die Bahnstrecke deshalb komplett gesperrt.

Nach diesen Bauarbeiten hätten die Züge in diesem Abschnitt mit 140 km/h verkehren können sollen, hieß es.

Im Jahr 2013 stellte sich jedoch heraus, dass bei den Bauarbeiten neues Material mit Herstellerfehlern verlegt wurde. Die DB Netz in München sperrte die Strecke wieder für mehrere Tage, um die Fehler zu beseitigen.

Nun, im Jahr 2014, verkehren die Züge in diesem Abschnitt fast im Schritttempo. Seit Tagen befindet sich in dem Bereich eine neu eingerichtete „Langsamfahrstelle“, was immer wieder zu Verspätungen führt. Trotz des ohnehin schon bahnfreundlich ausgedehnten Fahrplanes, um Verspätungen zu vermeiden.

Von einer Geschwindigkeit von 140 km/h kann jedenfalls keine Rede sein!

Frage: Was ist da los?

Wer ist diesmal an diesem Dilemma Schuld? (..)

Der mangelnde Ausbau in Ehren, aber hier scheint es so zu sein, als wäre die Bahn selbst bei Sanierungsarbeiten völlig überfordert! Eine Klärung Ihrerseits dieser Sachlage wäre interessant. Wenn die Deutsche Bundesregierung und

die Deutsche Bahn AG in Berlin schon auf „Sanierung“ anstatt „Ausbau“ setzen, sollten die Gleis- Verhältnisse nach solchen Arbeiten eigentlich besser sein, als vorher. Auf der Strecke Mühldorf- München aber, so der Eindruck, wird entweder gar nichts getan oder nur gepfuscht!“

 

Der Vorsitzende des Vorstands der Deutschen Bahn AG, Dr. Grube, teilte nun über den Konzernbevollmächtigten für den Freistaat Bayern, Klaus- Dieter Josel, mit:

„Der von Ihnen angesprochene Streckenabschnitt zwischen Schwindegg und Weidenbach wurde 2012 erneuert. Auf einer Länge von 5 Kilometern wurden Schotter, Schwellen und Schienen ausgetauscht. Innerhalb dieses Abschnittes gibt es auf 700 Meter Länge Probleme mit der Tragfähigkeit des Untergrundes, die bei der Planung der Maßnahme trotz erstelltem Bodengutachten nicht vorhersehbar waren.

Die erforderliche Stabilisierung des Untergrundes ist nur in aufwändiger Vorgehensweise zu erzielen. Hierfür wäre eine weitere, mindestens zweiwöchige Sperrung notwendig. Aus Rücksicht auf die Kunden im Personen- und Güterverkehr versucht DB Netz derzeit die Situation mit zusätzlichen Stopfarbeiten zu bewältigen. Diese Vorgehensweise ist aus Sicht aller Beteiligten diejenige mit den wenigsten Einschränkungen.

Ergänzend möchte ich darauf hinweisen, dass in Oberbayern jedes Jahr zwischen 100 und 150 Kilometer sowie mehr als 100 Weichen erneuert werden. Die überwiegende Zahl dieser Bauarbeiten verläuft ohne Zwischenfälle und führt zu nachhaltigen Verbesserungen der Gleisverhältnisse. Leider gab es für die Baumaßnahme zwischen Schwindegg und Weidenbach eine andere geologische Situation als wir sie auf der Basis des Bodengutachtens in den Planungen unterstellt haben. (..)“

 

Die Deutsche Bahn, ihre Baustellen und die geologischen Probleme.

Die ICE-Trasse Ingolstadt — Nürnberg und der Karst (Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher)

ICE- Trasse Augsburg- München: Das Moor bei Haspelmoor (Schreiben des Konzernbevollmächtigten für den Freistaat Bayern, Klaus- Dieter Josel an Dr. Anton Hofreiter – Bündnis 90/Die Grünen)