Mühldorf- Tüßling als ICE- Ausbau: Was für eine Lachnummer!

Berliner Mauern zwischen Ampfing und Altmühldorf

Lesermeinung:

„Wie allseits bekannt, von Politik und Bahn jedoch gekonnt beschönigt und verschwiegen, wird mit dem zweigleisigen Ausbau zwischen Mühldorf und Tüßling das Ende des Ausbaues München- Mühldorf-Freilassing eingeleitet. Von 88 Kilometern wurden in 30 Jahren gerade mal 15 zweigleisig ausgebaut, eine reife Leistung!

Richtung München geht es in diesem Jahrzehnt (!!) nicht mehr weiter, ebenso wenig zum Flughafen. Hier verweigert die Bundesregierung Geld für weitere Planungen, weil sich CSU und FDP in München und Berlin bei Kanzlerin Merkel und Finanzminister Schäuble nicht durchsetzen können. Mehr Geld für die Bahn, krähen sie wie die Gockel von den Misthaufen in Ostbayern bei jeder Gelegenheit, doch unterm Strich, bleibt das Nichts, der Nicht- Ausbau. Vielleicht kommt der im Jahr 2025, vielleicht 2038, vielleicht irgendwann, wahrscheinlich aber gar nicht mehr.

Da ist es beinahe lustig, wie großspurig dafür bisher geplant und gebaut wurde: Zwei Berliner Mauern durch Ampfing, ein Lärmschutz für ICE- Züge, doch bisher fuhr noch kein Zug die 160 km/h, für die der Ausbau ausgelegt wurde. Zwischen Mühldorf und Tüßling ist es genauso. Es wird ein SODA-Ausbau, der wie eine Brücke ohne Straße SO DA steht. Mit zerschnittenen Gärten, für ICE- Züge einer Europa-Magistrale von Paris bis Budapest, die irgendwann mit 160 km/h durch die Vorgärten in Mühldorf rauschen sollen. Was für eine Lachnummer!

Wir kennen solche Versprechen: Mit Tempo 200 ins Jahr 2000, hieß es Anfang der 90er Jahre. Im Februar 1998 wurde die Vollendung des Ausbaues München-Mühldorf- Freilassing für das Jahr 2012 angekündigt. Da haben wir heuer wohl alle einen Termin und heimliche Baumaßnahmen verpasst?

Wäre all das nicht so traurig, müsste man die Bürger zum Klagen animieren. Klagen gegen eine größenwahnsinnige Politik und deren Schönredner, bis zur heutigen Bimmel-Bahn und deren Möchtegern ,Managern‘. Alle miteinander haben längst jede Glaubwürdigkeit verloren. Und das haben sie selbst noch nicht einmal begriffen.