Magistrale für Europa – Magistrale.org:
JÄHRLICHER TÄTIGKEITSBERICHT 2007-2008 von PÉTER BALÁZS Europäischer Koordinator: Fehlende Gesamtheit München – Mühldorf – Freilassing: EU- Kommission gewährte für Planungsstudien und Arbeiten keine Finanzhilfe +++ Möglichkeit einer direkten Anbindung an den Flughafen München +++ Verknüpfung über die Walpertskirchner Spange und den Erdinger Ringschluss +++
+++ Wichtige Abschnitte wurden in Betrieb genommen: Paris-Baudrecourt, Appenweier-Karlsruhe-Stuttgart (ausgenommen Rastatt), Linz-St. Pölten (ausgenommen einige Abschnitte bei Asten und Ybbs)
+++ Wichtige Abschnitte werden bis zum Jahr 2013, dem Ende der derzeitigen Finanziellen Vorausschau, abgeschlossen sein: Straßburg-Kehl-Appenweier, Augsburg-München, Linz-St. Pölten-Wien; weitere Vorhaben werden Ende 2013 weit fortgeschritten sein, insbesondere Baudrecourt-Vendenheim und Wien-Bratislava
+++ Beim Engpass Stuttgart-Ulm, dem kompliziertesten Abschnitt der gesamten Strecke, sind beachtliche Fortschritte zu verzeichnen; die Fertigstellung wird im Jahr 2020 erfolgen
+++ Geschwindigkeit ist heute auf 100 km/h beschränkt
+++ „Chemie-Dreieck Burghausen“, insgesamt mehr als 1% des (bundesweiten?) Güterverkehrs der DB AG
+++ Kürzlich wurden zusätzliche Mittel für den zweigleisigen Ausbau zwischen Ampfing und Mühldorf freigegeben. Weitere Teilstrecken zwischen München und Mühldorf sollen bis 2010 zweigleisig ausgebaut werden. Die Elektrifizierung dieser Teilstrecke ist aber noch nicht beschlossen und der Ausbau der Teilstrecke Mühldorf-Freilassing ist noch nicht vorgesehen.
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weitere Auszüge aus Magistrale.org, dem JÄHRLICHEN TÄTIGKEITSBERICHT 2007-2008 von PÉTER BALÁZS, Europäischem Koordinator:
+++ Die ganze Strecke München-Mühldorf-Freilassing-Salzburg ist als grenzüberschreitend definiert worden, dies sowohl im Bericht des Koordinators als auch in der Entscheidung 2004/884. Dadurch können für den Ausbau EU-Zuschüsse
von bis zu 30% beantragt werden. Die Unterstützungsrate für Studien liegt bei immerhin 50%. Mit dieser Möglichkeit könnte der vollständige Ausbau dieser Strecke verfolgt werden
+++ Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch darauf hinzuweisen, dass ein Antrag auf EU-Zuschüsse, der sich nur auf die Abschnitte zwischen München und Mühldorf bezieht, kritisch zu betrachten wäre. Ein Ausbau nur des Abschnitts München- Mühldorf würde keinerlei Auswirkung auf den internationalen Verkehr haben, da dieser dann immer noch über Rosenheim verkehren müsste. Es ist daher fraglich, ob einem Förderantrag in diesem Sinne zugestimmt werden sollte
+++ VORTEILE EINES VOLLSTÄNDIGEN AUSBAUS
Es sollte untersucht werden, wie hoch die zusätzlichen Kosten sein würden, um neben der Strecke München-Mühldorf auch die Strecke Mühldorf-Freilassing zu elektrifizieren, einschließlich der Begradigungen und des Ausbaus für eine Geschwindigkeit von 160 km/h (dies soll der schon getroffenen Entscheidung des zweigleisigen Ausbaus einiger Abschnitte nicht im Wege stehen). Dadurch könnten mehrere Vorteile entstehen:
· Die Elektrifizierung kann neue Kapazitäten und eine größere Attraktivität für Güter- und Personenverkehr schaffen.
· PP1 und PP17 könnten dadurch entflochten werden – das Hauptargument, um PP17 über Mühldorf zu führen.
· Dies wäre auch eine Geste gegenüber Österreich im Hinblick auf den zukünftigen Ausbau der Zulaufstrecken zum Brenner-Basistunnel und auf den Ausbau des PP17.
· Der Güterverkehr könnte dadurch auch einen verbesserten Zugang zur Tauernachse bekommen.
· Der Ausbau für eine Geschwindigkeit von 160 km/h inklusive Begradigung und Elektrifizierung vermeidet spätere Doppelkosten und erlaubt einen Ausbau mit zwei Gleisen bei höherer Nachfrage.
Vor diesem Hintergrund sollte das Projekt München-Mühldorf-Freilassing künftig als zusammenhängendes Projekt dargestellt werden und die Planung sollte für die gesamte Strecke – und nicht nur für den Abschnitt München-Mühldorf – erfolgen. Damit könnte auf lange Sicht eine durchgängige Nutzbarkeit gewährleistet werden.
Diese Gesamtplanung sollte sich dabei nicht nur auf die Elektrifizierung und den Ausbau konzentrieren, sondern auch Aussagen zur Finanzierung und einem konkreten Zeitplan enthalten. Dabei kann der gesamte Abschnitt München-
Freilassing auch in Form eines Stufenkonzepts abgebildet werden. Eine gemeinschaftliche finanzielle Unterstützung des Projekts wird maßgeblich vom Vorliegen einer solchen Gesamtplanung abhängen.
+++ 2.2.2. Münchener Raum:
· Wie für PP 1 beschrieben, stellen die bestehenden Strecken im Raum München zukünftig einen Engpass für den Güterverkehr dar. Da in München die Güterverkehrs- und Fernverkehrsströme der Ost-West- und der Nord-Süd-Achse zusammentreffen wird sich der Effekt des Engpasses mit Nachteilen für beide Strecken erheblich auswirken. Daher sollten
während der nächsten Periode zügig die Planungen aufgenommen werden, um diesen Engpass möglichst schnell zu beseitigen, und den Vorteil der Verknüpfung beider Achsen voll zur Wirkung kommen zu lassen.
+++ 2.2.3. Östlich von München:
· Der Abschnitt München-Mühldorf-Freilassing-Salzburg ist der längste und zugleich schwierigste grenzüberschreitende Abschnitt des PP 1. Dieser Abschnitt ist die Voraussetzung dafür, eine durchgehende attraktive Linie zu realisieren, die deutschen und österreichischen Eisenbahnnetze in Deutschland und Österreich besser zu verknüpfen, die Strecken der vorrangigen Projekte 1 und 17 zu entflechten und mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Wichtig ist es, die Fernverkehrstauglichkeit diese Strecke herbeizuführen. Daher soll die Strecke München-Salzburg als Gesamtprojekt betrachtet und als eine Einheit gebaut werden. Sollte diese Strecke nur in Teilabschnitten realisiert werden, ergeben sich mit Blick auf die Beseitigung des grenzüberschreitenden Engpasses keine zufrieden stellenden Ergebnisse.
Denn in diesem Fall würde die durchgehende Linie würde weiterhin über Rosenheim geführt werden und damit die zuvor genannten Zielsetzungen verfehlt werden. Der Ausbau dieser Strecke ist auch die Voraussetzung für die Südost-Anbindung des Flughafens München
+++ 3. EMPFEHLUNGEN
3.2. PP 17 (Paris – Bratislava):
Wichtig ist, dass der Abschnitt München – Mühldorf – Freilassing – Salzburg als Gesamtprojekt angegangen und realisiert wird. Dadurch werden die beiden vorrangigen Projekte entflochten und es wird nicht nur eine verbesserte Anbindung
der deutschen und österreichischen Schienennetze erreicht, sondern auch die ganze Region Ostbayern besser angebunden, inklusive des so genannten Chemie-Dreiecks und dessen Potenzial an Güterbeförderung. Zurzeit schreitet der Ausbau zwischen Augsburg und München zügig voran; der Ausbau des Abschnitts zwischen Neu-Ulm
und Augsburg darf aber in der nächsten Zeit nicht vergessen werden.