Laut Bericht des Münchner Merkur fahren die Bundestagsabgeordneten in Sachen „S-Bahn-Ringschluss“ „zweigleisig“. Brisant:
Ohne den Ausbau München/Riem – Markt Schwaben, kostenmäßig kalkuliert im Ausbau München – Mühldorf – Freilassing, würde auch der Erdinger Ringschluss scheitern…
Die Meldung vom Aus des Bahnausbau ist aktuell – aktueller als besagter Artikel. Dennoch liegt der Teufel im Detail:
Der Bahnausbau München – Mühldorf – Freilassing beinhaltete den Ausbau der Strecke von Berg am Laim bis Markt Schwaben inkl. Anbindung der Messe in Riem.
Den Ausbau der Strecke von Markt Schwaben nach Erding beinhaltet das Projekt „2. S- Bahn- Stammtunnel“.
Somit wäre eine der wichtigsten Voraussetzung für den Erdinger Ringschluss, der Ausbau von Berg am Laim bis Markt Schwaben auf drei oder vier Gleise nicht erfüllt. Auf diesem Gleisbett herrschen bereits heute Kapazitätsengpässe, ein 10- Min zwischen Markt Schwaben und München Ost scheiterte deshalb.
Die Kosten für den vierspurigen Ausbau zwischen Berg am Laim und Markt Schwaben, inkl. S- Bahn- Messeanbindung, wurden bisher mit dem Projekt „Magistrale für Europa“, dem Bahnausbau München – Mühldorf – Freilassing verbunden (zumindest eines der vier Gleise, das 3. Gleis soll in vollem Umfang aus Nahverkehrsmitteln finanziert werden).
Sollte München – Mühldorf – Freilassing wie von Anton Hofreiter (Grüne/ Mitglied im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages) bis zum Jahr 2020 ad acta gelegt worden sein, ist auch das Projekt „Erdinger Ringschluss“ und Anbindung des Flughafen Münchens an Nord- und Ostbayern vorerst gescheitert.
Mit dem Erdinger Ringschluss ist die Walpertskirchener Spange gekoppelt. Diese ist aber in Abhängigkeit mit dem Bau des Begegnungsabschnittes Obergeislbach – Dorfen verknüpft. Die Spange ist nur realisierbar, wenn zumindest diese „Doppelspurinsel“ gebaut wird.