Stammstrecken-Ausbau: Klagen gegen S-Bahn-Tunnel

Merkur-Online: München – Dem Bau des zweiten S-Bahn-Tunnels droht neues Ungemach. Anlieger der Altstadt fürchten Belästigungen durch die Großbaustelle und haben Klagen eingereicht. Zudem muss wieder einmal umgeplant werden.

Probleme gibt es offensichtlich auch im westlichen Planfeststellungsabschnitt 1. Hier muss im Bereich von Laim, wo die Strecke noch oberirdisch verläuft, wegen notwendig gewordener Lärmschutzmaßnahmen umgeplant werden. Wie eine Sprecherin des Verkehrsministeriums mitteilte, erwarte die Bahn den Planfeststellungsbeschluss für diesen Abschnitt in der zweiten Jahreshälfte 2010. Das zuständige Eisenbahn-Bundesamt war weniger optimistisch und erklärte, ein Beschlusserlass sei 2011 denkbar.

Am wenigsten weit sind die Planungen für den östlichen Abschnitt des Tunnels zwischen Isar und Ostbahnhof. Zweimal musste die Bahn umplanen. „Haidhausen 3“ heißt nun die aktuelle Variante mit Trassenführung unter der Kellerstraße. Die Bahn werde die Pläne Anfang 2010 einreichen, heißt es aus dem Verkehrsministerium. Ob wie vorgesehen ein Planfeststellungsbeschluss bis 2011 möglich ist, bleibt fraglich. Auch deshalb, weil in Haidhausen die Bürgerinitiative „Tunnelaktion“ weiter aktiv ist. „Wir sind bereit, den Widerstand fortzusetzen“, versichert die Vorsitzende Ingeborg Michelfeit.

Dennoch: Die Bahn strebe an, den Tunnel bis zu möglichen Olympischen Spielen 2018 in Betrieb zu nehmen, erklärte eine Ministeriumssprecherin. Ziel sei, „einen Baubeginn je planfestgestelltem Abschnitt zu ermöglichen“. Das heißt aber: Sollte schon gebaut werden und an anderer Stelle eine Baugenehmigung scheitern, müsste das Loch wieder zugeschüttet werden.