Einweihung der Innbrücke bei Mühldorf: Wer mehr erwartet hatte, wurde enttäuscht

Mühldorfer Anzeiger: Wer mehr als die bereits bekannten Bekenntnisse zum Ausbau der Strecke zwischen Mühldorf und Tüßling erwartet hatte, wurde enttäuscht: Über die Bestätigung des Termins 2016 und das Versprechen, Geld zur Verfügung zu stellen, wenn Baurecht herrscht, ging gestern keiner der Redner an der neuen Innbrücke hinaus. Auch nicht Verkehrsminister Ramsauer, der mit fast zweistündiger Verspätung aus einer Parteivorstandssitzung der CSU kam. „Die Finanzierung ist bereits gesichert“, nahm er sprachlich zumindest die Zukunftsform aus seiner Aussage heraus, dass Geld dann zur Verfügung stehen werde, wenn Baurecht herrsche.

Passauer Neue Presse:  Es war eine Feierstunde mit langen Verzögerungen und einem eiligen Minister. Ramsauer war zu spät von einer Parteivorstandssitzung in München weggekommen, in der es um die Kandidatur von Peter Gauweiler für den Vize-Vorsitz ging, den jetzt Ramsauer inne hat. Unter den Gästen der Einweihungszeremonie wurde deshalb schon geflachst, Gauweiler behindere den Bahnausbau ins Bayerische Chemiedreieck.

Münchner Merkur: Die Mühldorfer Strecke ist eine der am stärksten belasteten Strecken. Wurden 2009 noch drei Millionen Tonnen Güter von Dieselloks gezogen, rechnet die Chemiebranche im Jahr 2015 bereits mit sechs Millionen Tonnen. Laut Masterplan „Schiene Chemiedreieck Bayern“ sind dann 61 Güterzugfahrten täglich zu erwarten.

Was das für den Engpass zwischen Mühldorf, Dorfen und Markt Schwaben bedeutet, wollte gestern niemand sagen. Schon jetzt kämpfen auf dem einen Gleis Regionalzüge gegen Verspätungen an.

Doch der Bau langer Ausweichstellen zwischen Markt Schwaben und Hörlkofen (acht Kilometer) sowie zwischen Dorfen und Obergeislbach (11,6 Kilometer) ist unabsehbar. Es liegt nicht einmal eine Planung vor. Staatskanzleichef Marcel Huber mahnte gestern: „Was nützt es uns, Elektroautos zu haben und moderne Züge, wenn wir die Infrastruktur nicht haben?“

tz-online: Mühldorf/Inn – Sie ist ein Schmuckstück, 160 Meter lang, zwölf Meter hoch – die neue Innbrücke. Und sie ist die Hoffnung der Bahnpendler und Wirtschaftsunternehmen zwischen Freilassing und München.

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