In eigener Sache: Gesprächsnotizen mit der Südostbayernbahn

Vor kurzem bestand die Möglichkeit zu einem persönlichen Gespräch mit den Leitern der Südostbayernbahn. Dabei wurde einige Punkte, Problemchen in und um Mühldorf erörtert.

Gesprächsausschnitte:
– Vorfahrt der Pendlerzüge von und nach München in den Stoßzeiten
– schnellere Verbindungen mit abwechselnden Haltestellen (Bsp. Zug nach Simbach; Zug nach Linz)
– wenn möglich Beibehaltung des morgendlichen Zuges von Simbach über Mühldorf ohne Halt bis München Ost (steht evtl. zur Diskussion)
– kurzfristige Ausweichmöglichkeiten im Notfall (mehrstündige Streckensperrungen) auf Regelzüge nach Rosenheim oder Landshut und dann weiter nach Mühldorf

Dank galt der SOB für die diesjährigen „Sonderzüge“, während der Bauzeit in Markt Schwaben. Jeweils drei Züge fuhren hier morgens und abends. Das sei allerdings alles andere als selbstverständlich gewesen, teilte die SOB mit. Problem war, die Notwendigkeit solcher Züge, in höheren Kreisen durchzusetzen.

Das zeigt einmal mehr: Für die Bahn- Obrigkeit in München, die Verwaltungen und Ministerien spielt das Umland nur zweite Geige.

Das Thema Ausbau wurde ebenfalls erörtert.
In diesem Zusammenhang wurde einmal mehr das Szenario „Hybridzüge“ angeschnitten. Was in Frankreich machbar ist, sollte für Deutschland ebenso möglich sein.
Das würde die Realisierung einer Flughafen- Anbindung ohne Elektrifizierung möglich machen und setzt nur den zweigleisigen Ausbau zwischen Dorfen und Obergeislbach, auf einer Länge von ca. 11 Kilometern voraus.

Zudem teilte die SOB mit, man treffe sich mittlerweile sechs anstatt vier mal im Jahr mit dem Kundenbeirat und versuche dementsprechend viel abzustimmen und zu bewegen.

Erstaunt war man seitens der SOB über die Verbesserungen für die Pkw- Pendler durch die A94. Alleine die Fertigstellung bis Heldenstein bzw. der Teil- Abschnitt München- Dorfen dürfte die Wegezeit von Tür zu Tür gegenüber der Bahn um mindestens 30 Minuten verringern.

Ein Wegfall der Standzeiten der Züge an den Kreuzungsbahnhöfen bis zur Fertigstellung der A94 ist daher Pflicht, die Fahrzeiten hier weiterhin in die Länge zu ziehen, muss ein Ende haben.

Die Bahn ist schon heute nicht schneller, das ergab ein Test im vergangenen Jahr. Mit der A94 gerät die SOB ins Hintertreffen. Zeit ist Geld lautet ein alter Spruch, Freizeit wird immer mehr ein kostbares und seltenes Gut. Auch Pendler leben nur einmal und verbringen ohnehin schon zu viel Zeit auf dem Weg zur Arbeit. Unnötig verlängerte Haltezeiten sollten somit im Jahr 2020 endgültig Geschichte sein!

Wer Vorschläge oder Anregungen für die SOB hat, aber auch Kritik, dem können wir anbieten, Kontakt mit Herrn Kraller bzw. Herrn Krause herzustellen.
Unterm Strich sitzen Pendler und Südostbayernbahn in einem Boot..

Ein weiteres Gespräch fand dieser Tage mit Mühldorfs Bürgermeister Knoblauch statt. Knoblauchs Engagement und Offenheit ist es zu verdanken, dass die Sache mit den ruhenden Vorplanungen beim Bahnausbau ans Tageslicht kam.
Die Verbesserung der Infrastruktur ist eine Herzensangelegenheit des Mühldorfer Bürgermeister, er monierte, dass hier von Seiten der Pendler zu wenig Aufbegehren spürbar sei.

Der Altersdurchschnitt der Passagiere in den Pendlerzügen zeigt allerdings deutlich, dass viele längst mit dem Thema Ausbau abgeschlossen haben. Die Rente vor Augen ist der Bahnausbau unwichtig. Gefährlich könnte sich der weitere Verzug des Bahnausbaues allerdings bei der jüngeren Generation entwickeln: Hier werden heute schon Elternhäuser etc. am Land verkauft, um in die Nähe von München zu ziehen.