Leserbrief: Wir müssen uns bei der SPD entschuldigen

veröffentlicht im Alt- Neuöttinger Anzeiger – Zum zweigleisigen Bahnausbau:

„Wir haben in den vergangenen Jahren oft die SPD kritisiert. Verspottet haben wir sie, die heimischen SPD-Bürgermeister, weil ihre Partei-Strategen in Berlin bis 2008 kaum etwas vorangebracht haben in Sachen Bahnausbau Mühldorf-München. Natürlich ist heute bekannt, dass es Rot-Grün unter Kanzler Schröder und Bundesverkehrsminister Müntefering war, die den Ausbau der Bahn, die zweigleisigen Abschnitte bei Dorfen und Hörlkofen im Jahre 1998, zum Ruhen brachten. Die Pläne verstaubten in den Schubläden, sind nun unbrauchbar. Neue Planungen kosten eine Menge Geld. Allerdings ist bis heute nicht geklärt, warum die Politiker in München dazu immer geschwiegen haben? In der Staatsregierung hat niemand ernsthaft für eine bessere Bahn-Anbindung der Region gekämpft. Umso größer war die Hoffnung für viele CSU-Wähler, als ein Oberbayer das Bundesverkehrsministerium im Jahr 2009 übernahm.

Wir hofften, dass er die Probleme erkennen und angehen würde, um den Investitionsstau bei S-Bahn, Flughafen-Anbindung und dergleichen zu beseitigen. Im Großraum München leben fast drei Millionen Menschen, hier wird ein beachtlicher Teil der deutschen Steuern erwirtschaftet.

Heute herrscht Ernüchterung. Denn offenbar sind denen die vielen Pendler nach München völlig egal, auch wenn das täglich in Ober-, Niederbayern und Schwaben über eine Million Wähler betrifft. Alleine aus unserer Region 15 000 bis 20 000. Mit dieser Erkenntnis müssen wir uns entschuldigen: Namentlich vor allem bei den SPD-Bürgermeistern Knoblauch und Steindl sowie Herrn Zellner. Erstens machen es die anderen nicht besser und zweitens wurde alles nur noch schlimmer! Fazit: Für die Bürger ist es völlig egal, wer in Berlin regiert, es herrscht weiterhin Stillstand bis zum Sankt Nimmerleinstag!“