2- gleisiger Ausbau: Endlich Behinderungen!

Ausbau- Ankündigung zum Spatenstich Altmühldorf- Tüßling
Ausbau- Ankündigung zum Spatenstich Altmühldorf- Tüßling

Eine gefühlte Ewigkeit hat es wieder einmal gedauert, nach dem politischen Show- Spatenstich vor der Landtags- und Bundestagswahl, bis es nun endlich zu Behinderungen kommt!

Behinderungen im Bahnverkehr, dank des Beginns des zweigleisigen Ausbaues zwischen Mühldorf und Tüßling! Zuerst wird die Brücke über den Innkanal erneuert und verbreitert, für drei Gleise, anstatt bisher zwei. Spundwände werden eingeschlagen und Pfeiler gesetzt. Doch eigentlich hatten wir solche Arbeiten schon vor vielen Jahren erwartet.

Ende des bisherigen 2. Gleises in Altmühldorf
Ende des bisherigen 2. Gleises in Altmühldorf

Niemand konnte im Jahr 2007 ahnen, dass der Ausbau Ampfing- Mühldorf nicht in Mühldorf endet, sondern vorher. Eingleisig ging es zum Bahnhof weiter, das Nadelöhr blieb. So ist der Beginn dieses zweiten Bauabschnittes der Ausbaustrecke 38, Transeuropäische Netze Nummer 17, der Magistrale von Paris bis Budapest, eigentlich wichtiger und könnte tatsächlich all das mit sich bringen, was bereits im ersten Abschnitt angekündigt wurde.

2007 hieß es, man baue von Ampfing bis Mühldorf, doch irgendwie endeten die Bauarbeiten und damit das zweite Gleis ganze zwei Kilometer vor dem Bahnhof Mühldorf. Kam ein Zug verspätet aus München musste der Gegenzug von Mühldorf nach München weiter warten, das wird sich nun ändern, wenn dieses zweite Gleis endlich verlängert ist.

Und nun beginnen sie, die Bauarbeiten dafür, nach dem Spatenstich im Juli des vergangenen Jahres. „Endlich Behinderungen“, so titelte der Mühldorfer Anzeiger vor Jahren beim Beginn des ersten Bauabschnittes, Teil zwei wird dagegen umso wichtiger!

Zwei Jahre wird es dauern, bis 2016, dann ist es vollbracht! Zig Weichen im ganzen Bahnhof Mühldorf werden ausgetauscht, es soll allerdings längstens zu 72 Stunden Streckensperrungen kommen, denn die Güterzüge der Chemie müssen trotzdem irgendwie in alle Welt gelangen. Ob nach München, über Wasserburg oder nach Landshut.

 

Wiederum zwei Jahre später ist dann die A94 hoffentlich durchgängig befahrbar, im Jahr 2018! Eine Alternative für all jene, die schon heute manchmal zwischen Pest und Cholera, B12 und eingleisiger Bahn wechseln.

Doch der guten Nachrichten noch nicht genug:

Heuer kommen neue, stärkere Dieselloks zur Südostbayernbahn! Die können schneller „anfahren“, nach einem Halt an einem Bahnhof und hier verlieren die Züge, im Gegensatz zum einzigen durchfahrenden Zug, zusätzlich satte 15 Minuten bei drei Haltestellen auf dem Weg von und nach München.

Es tut sich also etwas und bereits im Herbst könnte es durch die neuen Loks endlich „kürzere“ Fahrzeiten geben, die die Politik schon so lange ankündigt hat. Vor allem die Standzeiten an den Bahnhöfen mit dem Warten auf den Gegenzug müsste die Südostbayernbahn bei dem einen oder anderen Pendlerzug in der Hauptverkehrszeit verkürzen!

Immerhin ein Zug schafft es in 47 Minuten zum Münchner Ostbahnhof, das muss die Messlatte sein, für die Stammfahrer, die Pendler, die Abo- Kunden, in den Hauptverkehrszeiten, wenn alle Züge dieser Zahl näher zu rücken!

Wenn nicht mit den neuen Loks im Jahr 2014, dann mit der Fertigstellung des zweiten Gleises Ampfing- Mühldorf! Weiter darauf warten, dass irgendwann doch noch die anderen Abschnitte oder gar der ganze Rest ausgebaut werden, wäre fahrlässig.

Die Südostbayernbahn muss zeigen, dass ihr nicht nur an der Pünktlichkeit der Züge gelegen ist und wie in der Vergangenheit der Fahrplan künstlich in die Länge gestreckt wird, sondern, dass die Bahn ernsthaft gewillt ist, die Fahrzeiten der meist genutzten Züge weiter zu verkürzen!

Wir dürfen uns jetzt schon freuen, über all die positiven Veränderungen, die in den nächsten Jahren auf uns, als Kunden der Bahn, zukommen.

Zu guter letzt hier noch der Hinweis, dass in Berlin ein Schreiben im Bundesverkehrsministerium darauf wartet, beantwortet zu werden. Denn wenn die Vorplanungen für den restlichen Ausbau beendet sind, müssen die Politiker Farbe bekennen: Wie ernst ist es ihnen wirklich mit dem weiteren Ausbau?

Werden Gelder in den Bundeshaushalt für die weiteren Planungen eingestellt, ja oder nein? Diese Planungen kosten wirklich Geld, mehr als die 10 Millionen für die Vorplanungen…

Dabei wird in Bayern im Jahr 2017 zusätzlich Geld vom Bund frei: Wenn die Neubaustrecke Nürnberg- Erfurt fertig ist, die bisher als Projekt der Deutschen Einheit Gelder für andere Projekte blockiert hat. Die vielen Tunnels durch Nordbayern, die teuren Brücken in Richtung Thüringer Wald, wenn alleine diese Summe jährlich für Fernverkehrsprojekte weiterhin nach Bayern fließt, aus Berlin, ginge in viele Richtungen endlich etwas voran!

 

In diesem Sinne freuen wir uns auf weitere Behinderungen im Bahnverkehr und hoffen, es wird nie wieder so lange dauern, wie bis jetzt!

Wer im Jahre 2005 daran glaubte, dass mit den Wahlkampf- Millionen des damaligen Kanzlers Schröder für den Ausbau Ampfing- Mühldorf endlich der Gesamtausbau beginnen würde, der irrte.

Hinterher beschwerten sich die Beamten und Politiker in Berlin, über den plötzlichen Druck aus Südostbayern. Bis dahin haben hier alle geschlafen und gutgläubig jedes Wort geglaubt. Von der Abhängigkeit des Brenner- Basistunnels bis zur Aussage die 2. S- Bahn- Stammstrecke würde den Mehrverkehr der ABS 38 aus Mühldorf aufnehmen…

Das ist heute anders und nicht zuletzt ein Teil unserer Arbeit, der Veröffentlichungen und der gebotenen Transparenz.

Darüber können wir uns freuen.

Danke an alle Mitstreiter und Helfer, Ihr seid zu einem großen Teil mit daran schuldig, dass es endlich Behinderungen gibt! Mögen es nicht die Letzten sein- Holzauge sei weiterhin wachsam..