Baubeginn 3. Gleis Freilassing-Salzburg als Teil der Ausbaustrecke München-Mühldorf-Freilassing

Wir werden bald sehen, was von den vollmundigen Versprechungen zu halten ist:

„Für den oberbayerischen Teil des EU-Korridors Rhein-Donau [also der Ausbaustrecke München-Mühldorf-Freilassing] ist die Vorplanung nahezu abgeschlossen – wir wollen nun mit vollem Engagement und im Dialog mit den Bürgern den Ausbau voran bringen und befinden uns hierzu bereits in *enger Abstimmung mit dem Bund*.“

Denn in der zweiten Jahreshälfte 2015 wird das Bundesverkehrsministerium den Referentenentwurf zum Bundesverkehrswegeplan vorstellen. Dabei wird entscheidend sein, wie die Bewertung des Projektes München – Mühldorf – Freilassing ausfällt:

Falls das Projekt nicht in den Vordringlichen Bedarf+ (VB+) oder zumindest in den vordringlichen Bedarf (VB) kommt, sondern in die Priorität „Weiterer Bedarf (WB), dann kann man davon ausgehen, dass das München-Mühldorf-Freilassing erneut auf den St. Nimmerleinstag verschoben wird. Allerdings sind die Kriterien für VB+ sehr streng: „Auflösung/starke Minderung von Engpässen“ , „keine hohe Umweltbetroffenheit“ und „hohes Nutzen-Kosten-Verhältnis (NKV)“.

Selbst im vordringlichen Bedarf reicht NKV>1 nicht aus, es muss sich um ein hohes NKV handeln. (siehe Seite 69 der Grundkonzeption zum Bundesverkehrswegeplan: http://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Anlage/VerkehrUndMobilitaet/bvwp-2015-grundkonzeption-langfassung.pdf?__blob=publicationFile *)*

Hier noch die gesamte Presseerklärung im Wortlaut:

Presseinformation der Deutschen Bahn vom 11.5.2015: http://www.deutschebahn.com/de/presse/pi_regional/9324952/by20150510a.html?start=0&itemsPerPage=20 Baubeginn für das 3. Gleis Freilassing – Salzburg Symbolischer Spatenstich mit Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt – Besserer Bahnbetrieb und Lärmschutz für die Stadt (Freilassing, 11. Mai 2015) In Freilassing hat am Montag (11. Mai) der deutsche Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt den symbolischen Spatenstich für ein neues 1,6 kilometerlanges drittes Gleis vorgenommen.

Zum Fahrplanwechsel 2017 soll die S-Bahn Salzburg im 15-Minuten-Takt über den Grenzfluss Saalach fahren. Zugleich entflechtet die 54 Millionen Euro teure Maßnahme den Fern- und Güterverkehr vom Nahverkehr über die innereuropäische Grenze und schafft für die Stadt Freilassing Schallschutz sowie eine neue großzügige Eisenbahnüberführung an der Hauptverkehrsachse der historischen Eisenbahnerstadt. Österreich beteiligt sich mit rund 6 Millionen Euro an dem Streckenausbau.

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt: „Das dritte Gleis bringt einen echten Mobilitätsgewinn für unsere Region, unsere Wirtschaft, unsere Pendler und unsere Heimat Bayern. Deutschland und Österreich wachsen noch mehr zusammen. Das Projekt erfüllt die Erfolgsformel für Infrastrukturprojekte: Mehr Mobilität, mehr Modernität und mehr Lebensqualität. Die Menschen in Freilassing und der Region erhalten eine noch bessere Schienenanbindung an den Nah-, Regional- und Fernverkehr. Der Bahnhof Freilassing wird moderner. Und die Lärmschutzmaßnahmen erhöhen die Lebensqualität.“

Tatkräftige Unterstützung erhielt Dobrindt vom Freilassinger Bürgermeister Josef Flatscher. Der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn in Bayern, Klaus-Dieter Josel, freute sich, weil dieses Projekt einen weiteren Baustein für die Ausbaustrecke München – Mühldorf – Freilassing (ABS 38) darstelle: „Für den oberbayerischen Teil des EU-Korridors Rhein-Donau ist die Vorplanung nahezu abgeschlossen – wir wollen nun mit vollem Engagement und im Dialog mit den Bürgern den Ausbau voran bringen und befinden uns hierzu bereits in enger Abstimmung mit dem Bund.“

*Hintergrund zum dreigleisigen Ausbau Freilassing – Salzburg* Der Nahverkehr auf der Schiene zwischen dem Berchtesgadener Land und dem Salzburger Zentrum soll attraktiver und leistungsfähiger gestaltet werden. Um der wachsenden Nachfrage zu entsprechen, wird künftig eine zweite S-Bahn-Linie auf diesem Abschnitt fahren und das Angebot zwischen Freilassing und Salzburg auf einen 15-Minuten-Takt verdichten.

Voraussetzung für dieses verbesserte Angebot ist die Errichtung eines dritten Gleises vom Bahnhof Freilassing bis Salzburg-Liefering, um den S-Bahn-Verkehr vom Fern- und Güterverkehr zu trennen. Neben den umfangreichen Arbeiten an den Gleisen, Oberleitungen und Signalen müssen unter anderem auch drei Eisenbahnüberführungen verbreitert und angepasst werden. Außerdem wird eine zusätzliche Brücke über die Saalach neu gebaut.

*Daten und Fakten* – Neubau von 1,6 Kilometer Gleis einschließlich Bahndamm – Verlegung der Abstellanlage in den Westkopf des Bahnhofs Freilassing sowie Oberleitungsarbeiten – Errichtung eines neuen Mittelbahnsteigs für die S-Bahnen im Bahnhof Freilassing – Erneuerung und Aufweitung der Eisenbahnüberführung (EÜ) Reichenhaller Straße – Verbreiterung der EÜ über die Bundesstraße B 20 – Verbreiterung der EÜ über den Mühlbach – Neubau einer eingleisigen Brücke über die Saalach – aktiver und passiver Schallschutz im Bahnhof Freilassing sowie beiderseits entlang der Strecke *Ausbaustrecke München – Mühldorf – Freilassing (ABS 38)*

Das 3. Gleis Freilassing – Salzburg ist im überregionalen Kontext ein wichtiger Baustein für die bessere Verbindung zwischen München über Mühldorf und Freilassing nach Salzburg. Die Strecke München – Mühldorf – Freilassing (ABS 38) soll auf einer Länge von 147 Kilometer elektrifiziert und in weiten Teilen zweigleisig ausgebaut werden. Derzeit laufen die Vorplanungen für das Vorhaben.

Die ABS 38 ist von zentraler Bedeutung für Südostbayern: Sie verbindet die Menschen in der Region mit der Landeshauptstadt bzw. dem Großraum München und ist ein bedeutender Standortfaktor für die regionale Industrie im „bayerischen Chemiedreieck“. Mit Blick Richtung Süden ist vor allem die gute Anbindung nach Salzburg und somit ins Nachbarland Österreich entscheidend für die Bahnreisenden. Die ABS 38 ist Bestandteil des TEN-Korridors Rhein-Donau im Abschnitt Straßburg – Budapest und besitzt damit auch auf europäischer Ebene einen hohen Stellenwert. Herausgeber: Deutsche Bahn AG Potsdamer Platz 2, 10785 Berlin, Deutschland Verantwortlich für den Inhalt: Leiter Kommunikation Oliver Schumacher