Lesermeinungen: Kostspielige Planungen

OVB-Online:

Zum Bericht „Steht der Ausbau in Frage“ im Lokalteil:

Die bayerische Energiewende klingt wie ein schlechter Witz, wenn beim Verkehr, beim CO2-Verbrauch, weiterhin keine Ausbauten auf der Schiene erfolgen. Die heutigen Planungen sind zu teuer und nicht umzusetzen.

Der Ausbau München- Mühldorf steht am Scheidepunkt oder liegt brach bis zum Jahr 2020, in Wasserburg wird gar die Altstadtbahn für immer aufgegeben! Da sollen mit großspurigen Programmen Gebäude saniert und energetisch aufgepäppelt werden, während man beim Verkehr gegenteilig handelt! Man kann Kritiker einschüchtern, das Thema „Bahnausbau“ bleibt trotzdem. Und es betrifft immer mehr Menschen, die täglich nach München müssen.

Lokale Politiker managen dort die Energiewende, während vor Ort kein Umdenken stattfindet. Bundesverkehrsminister Ramsauer hat gesagt: Bis 2018 wird es keine Schienen-Anbindung an den Flughafen geben. Man braucht zwar eine dritte Startbahn, zur Schienenanbindung sagt der Minister aber: „Eine Anbindung des Flughafens im Fernverkehr ist langfristig unrealistisch.“ Das sei bei anderen Flughäfen ähnlich. München ist die Nummer zwei nach Frankfurt, dort halten aber ICE!

Scheitert der zweigleisige Ausbau nach Mühldorf, wird es auch keine vernünftige Schienenanbindung zur Flughafenanbindung für Ostbayern geben und keine S-Bahnen von Erding zum Flughafen über den sogenannten Ringschluss. Das ist hinlänglich bekannt.

Wozu eine weitere Startbahn, wenn man auf eine zeitnahe Anbindung via Schiene verzichtet? Wenn man die Wege zum Flughafen nicht verbessert? Für ein internationales Drehkreuz? Für umsteigende Fluggäste aus aller Welt, während man die Menschen vor Ort auf alten Schienen und Straßen vergammeln lässt?

4 Kommentare

  1. Ein System, das auf dem technischen Stand des 19. Jhd. stehengeblieben ist und das nur durch massive Repression der Anlieger, durch permanente Korruption aller Parteien und gigantische Subventionen am Leben erhalten wird, hat in einem demokratischen Staat keine Zukunft.

    Dass die DB seit etwa 10-15 Jahren eine Scheinblüte erlebt, zeigt nur die rechtsstaatlichen Mängel in diesem Land auf.

    Die Schwachsinnsidee, Fracht von ausserörtlichen Autobahnen auf innerörtliche Bahntrassen zu verlagern, wo es keine Wochenendfahrverbot und keine nächtlichen Geschwindigkeitsbeschränkungen gibt, widerspricht allen Grundsätzen der Raum- und Ortsplanung. Selbst die duldsamsten Anlieger steigen inzwischen überall auf die Barrikaden gegen den nächtlichen Lärmterror durch schrottreife Güterzüge. Die rudimentäre und primitive Lärmsanierung bleibt hinter dem dramatischen Anstieg der Lärmbelastung durch immer mehr Güterzüge zurück, so dass die Zahl derjenigen, die gegen weitere innerörtliche Zugverkehr protestieren, exponentiell zunimmt. Stuttgart 21, Oberrheintal und Mittelrheintal wird überall sein.

    Die Betonköpfe von der DB AG fahren mit Höchstgeschwindigkeit auf eine Wand zu, aber die Wand wird diesmal nicht weichen.

  2. Na welcher Verkehrsträger den Politikern aller Parteien am liebsten war und ist, ist doch kaum zu übersehen. Während über Jahrzehnte hinweg unzählige Autobahnen für leise, umweltfreundliche LKW (Ironie aus) gebaut wurden, steht die Bahn im großen und ganzen auf dem Stand von vor 100-150 Jahren. Und auch weiterhin wird der LKW gefördert: Gigaliner-Test gegen jedwede Vernunft, LKW-Maut seit Kurzem zu 100% in die Straße, die DB muss Dividenden an den Staat abdrücken, anstatt dass man in eine vernünftige Infrastruktur (auch Lärmschutz!!!) investieren würde…
    Was den Lärmschutz betrifft: seit 10 Jahren weiß man, dass Bahntrassen mit nur 30-50 cm (ja, Zentimeter!) hohen Lärmschutzwällen saniert werden könnten, bei gleichzeitiger Aufrüstung der Waggons (Bremsen, Kupplungen, etc.). Passiert ist nichts. Das ist aber nicht so sehr die Schuld der Bahn, da hat wohl eher die Betonlobby ihre Finger im Spiel, wie auch bei unsinnigen und überteuerten Projekten wie S21 und dem 2. Stammstreckentunnel.

  3. Übrigens: wenn ich den Lärm von der Bahnstrecke Burghausen-Mühldorf mit dem der B20 vergleiche, dann ist mir der Zug schon lieber. Zudem ersetzt ein Zug bis zu 100 LKW-Ladungen…

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