Weichenstörung in Weidenbach: Horror-Monat Januar mit der SOB

Zum Abschluss dieses Januars 2016, nach einem Lokbrand, liegen gebliebenem Zug mit Verspätungen von weit über 30 bis 60 Minuten, kam am Freitag den 29. Januar für die Pendler die Krönung: Die Heimfahrt von München bis Dorfen verlief planmäßig. Dort stand der Zug, außerplanmäßig lange. Es hieß „warten auf den verspäteten Gegenzug“, doch dann wurden Gutscheine verteilt.

Für 3 Euro ein Frühstückszuschuss, bei manchem Pendler liegen zu Hause mittlerweile schon kleine Stapel. Aber spätesten mit dem Verteilen der Gutscheine wurde klar, das dauert wieder länger. Wie lange, würde sich noch zeigen. Um 18.35 Uhr hätte der Zug Dorfen verlassen sollen, um 19.15 Uhr ging es tatsächlich weiter, bis zum Bahnhof Schwindegg. Dort stand erneut ein Zug und die Weiterfahrt war „beendet“. „Umsteigen in Busse“, war die Ansage. Die kamen prompt. Abfahrt des Busses in Schwindegg war um 19.25 Uhr, Ankunft in Mühldorf mit mehr als 60 Minuten Verspätung, um 20 Uhr. Dort warteten verzweifelte Angehörige auf Reisende aus München, die fragten, mit welchem Zug die Leute denn nun eigentlich hätten in Mühldorf ankommen sollen. Man warte auf Verwandte und niemand wisse Bescheid, was los wäre. Personal der Bahn vor Ort: Fehlanzeige. Letzten Freitag blieb übrigens bei derselben Zugverbindung von München nach Mühldorf der Gegenzug zwischen Schwindegg und Dorfen liegen. Es musste wohl eine Ersatzlok aus Mühldorf her, die Strecke war für 30 Minuten blockiert. Bereits am Vortag, so berichten Pendler-Gefährten, habe es im 7.11 Uhr Zug von Dorfen nach München erhebliche, technische Probleme gegeben. Die Türen hätten nicht geschlossen, die Fahrt sei im Schneckentempo verlaufen, die Ankunft in München sei mehr als 30 Minuten später erfolgt. Und das in genau jenem Zug, dessen Lok zu Jahresbeginn brannte und die Fahrgäste in Angst und Schrecken versetzte. Bei all den negativen und teilweise horrenden, technischen Problemen der Südostbayernbahn muss man mit dem Personal vor Ort in den Zügen Mitleid haben. Die müssen das ausbaden, was abgehobene Manager mit Sparmaßnahmen und Schönwetter-Parolen auf diesem überalterten und billig in Stand gehaltenen Gleisbett mit Technik und uralt Ausstattung gegenüber der Kundschaft „verbrechen“. An solchen Tagen kommen die Bilder in Erinnerung, als die Südostbayernbahn den Zuschlag für weitere Jahre für den Bahnverkehr zwischen Mühldorf und München erhalten hat. Jubelnde Chefs mit T-Shirts, deren Aufschrift für die Kunden wohl deuten sollte: „Das Chaos geht weiter, wir tun alles daran, dass unsere Bahnen unkalkulierbar und mit allerlei negativen Überraschungen noch viele Jahre hier verkehren!“ Dabei war das alles noch nicht einmal ein angemessener Winter! Ist der Fuhrpark und die Technik bei der Südostbayernbahn so sehr herunter gewirtschaftet worden, dass die keine Woche ohne große Störungen im Berufsverkehr ihre Zügen von A nach B bringen? Welche Rolle spielt die Politik, die all das als „Verhältnisse wie im Paradies“ anpreist?